Aktualisiert! Von Tiafoe bis Serena - die größten Ausraster der letzten Jahre

Auch 2024 sind bei einigen Spielern die Nerven blank gelegen. Gemeinsam mit dem SID erinnert tennisnet an einige denkwürdige Momente im Tennis.

von SID/red
zuletzt bearbeitet: 29.11.2024, 22:33 Uhr

Da hatte sich Serena ja schon fast wieder beruhigt ...
© Getty Images
Da hatte sich Serena ja schon fast wieder beruhigt ...

F-BOMBS: Ja, eine Tennissaison zieht sich ordentlich in die Länge. Da können neben der körperlichen Abnutzung schon auch mal die Manieren leiden. Frag nach bei Frances Tiafoe, der sich nach seinem Ausscheiden beim ATP-Masters-1000-Turnier in Shanghai 2024 eine Schimpftirade gegenüber dem Stuhlschiedsrichter gönnte, die derart viele “F-Bombs” beinhaltet hat, dass selbst ausgebildete Mathematiker Probleme hatten, mitzuzählen. Dass die Entschuldigung auf den Fuß folgte, spricht immerhin für “Big Foe”.    

F-BOMBS II: Nicht ganz so offensichtlich ist es Denis Shapvalov beim ATP-Tour-500-Event in Washington im Sommer 2024 angegangen. Das Match gegen Ben Shelton stand auf des Messers Schneide, als Shapovalov genug von den Zwischenrufen eines Zuschauers hatte. Und diesen wohlfeil, wiewohl nicht mit feinen Worten zurechtstutzte. Das wiederrum gefiel dem Stuhlschiedsrichter nicht. Der Kanadier wurde disqualifiziert. 

"YOU CANNOT BE SERIOUS!": Der wohl berühmteste Ausraster überhaupt. John McEnroe sieht 1981 in Wimbledon im Match gegen seinen US-Landsmann Tom Gullikson einen Ball auf der Linie, der Schiedsrichter nicht. "The Brat" brüllt den Mann auf dem Stuhl minutenlang lautstark an - im traditionsbewussten Wimbledon, in dem Etikette und Anstand fast noch wichtiger sind als Serve and Volley, ein Rieseneklat

NICHT MIT MIR: Jimmy Connors, auch nicht gerade als Kind von Traurigkeit bekannt, macht im Halbfinale gegen Ivan Lendl 1986 in Boca Raton kurzen Prozesse. Einen Ball von Lendl wähnt er im Aus, doch Lendl erhält den Punkt. Connors diskutiert, lamentiert, kassiert erst einen Strafpunkt, dann einen Spielabzug. Das ist zuviel des Guten: Connors packt seine Tasche und verlässt den Platz. Game, Set, Match Lendl.

FRAUENPOWER I: Dass Serena Williams eine der größten Spielerinnen aller Zeiten ist, bleibt unbestritten. Ihr Temperament geht allerdings nicht selten mit ihr durch. Zuletzt im US-Open-Finale 2019 gegen Naomi Osaka, als sie Schiedsrichter Carlos Ramos als "Dieb" beschimpft, sich verbotenerweise coachen lässt und diverse Schläger durch die Gegend schmeißt. 2009 hat sie es im Halbfinale an gleicher Stelle gegen Kim Clijsters noch doller getrieben. Einer Linienrichterin kündigt sie an: "Ich werde dir diesen verdammten Ball in deinen verdammten Hals schieben." Kann man mal so machen.

FRAUENPOWER II: Karolina Pliskova machte auch mal mit - und zwar ziemlich nachdrücklich. Im Match gegen Maria Sakkari 2018 in Rom ärgert sich die damalige Nummer eins so sehr über alles und jeden, dass sie beim Seitenwechsel in bester Zverev-Manier mit voller Wucht mit dem Schläger den Schiedsrichterstuhl malträtiert. Ein Loch im Seitenteil belegt die bemerkenswerte Kraft hinter den Schlägen. Das Match geht übrigens an Sakkari.

DER MAESTRO: Roger Federer? Wirklich? Roger Federer benimmt sich daneben? Ja, kann er. In seiner Kindheit soll er sogar ein echter Wüterich auf dem Platz gewesen sein, Bildbelege davon gibt es keine. Dafür von seinem Halbfinale gegen Novak Djokovic 2009 in Miami, als Federer voller Wut auf seinen Schläger losgeht. Anschließend entschuldigt er sich wohl hundertmal bei allen, beim Schiedsrichter, dem Gegner, den Zuschauern, den Ballkindern, seiner Mutter und jedem, der ihm über den Weg läuft.

DER NOLE: Der berühmteste Ausraster von Novak Djokovic liegt noch nicht so lange zurück. Im Achtelfinale der US Open 2020 gegen Pablo Carreno Busta kassiert der Djoker ein Break und feuert wutentbrannt einen Ball mit voller Wucht nach hinten ab. Eine Linienrichterin sackt zusammen, der Ball hat sie am Kehlkopf getroffen. Djokovic ist sichtlich erschrocken, doch all seine wortreichen Entschuldigungen bewahren ihn nicht vor der Disqualifikation.

EIGENTOR: Goran Ivanisevic hat stets hohen Unterhaltungswert. Gerne beschimpft der "Herr der Asse" deutlich hörbar Schieds- und Linienrichter, Zuschauer und auch mal sich selbst. 2000 zerstört er im Achtelfinale gegen Lee Hyung-taik in Brighton einen Schläger nach dem anderen - bis keiner mehr in der Tasche, das Match aber noch nicht beendet ist. Ersatz ist auch keiner mehr da, mangels Spielgerät muss Ivanisevic aufgeben.

KÖRPERVERLETZUNG I: David Nalbandian lässt es mal richtig krachen. Im Londoner Queen's Club hat der Argentinier 2012 im Finale gegen Marin Cilic das Gefühl, dass alles gegen ihn läuft. Aus vollem Lauf tritt er also gegen eine Werbebande vor dem Stuhl eines Linienrichters. Ein Stück Bande zersplittert, das Material bahnt sich seinen Weg ins Bein des Linienrichters, Blut fließt. Nalbandian muss sich nicht länger ärgern, er darf unter die Dusche.

KÖRPERVERLETZUNG II: Ja, so ein Stuhlschiedsrichter lebt durchaus gefährlich, manchmal endet ein Match sogar beim Notarzt. Beim Davis Cup 2017 zwischen Kanada und Großbritannien hämmert Denis Shapovalov den Ball nach einem verlorenen Punkt mit voller Wucht Richtung Stuhl - und trifft Referee Arnaud Gabas mitten im Gesicht. Der Franzose erleidet einen Bruch des Augenhöhlenbodens und landet im Krankenhaus, Shapovalov darf sich umziehen.

STUHLVERLETZUNG: Wer erinnert sich nicht daran, als Alexander Zverev bei einem seiner Lieblingsturniere komplett die Fassung verlor und nach einer Niederlage im Doppel an der Seite von Marcelo Melo einen Schiedsrichterstuhl in Acapulco mit seinem Schläger malträtierte? Immerhin: Zverev gelobte Besserung. Und hat sich seitdem wenig bis gar nichts zuschulden kommen lassen. 

TENNISRÜPEL: Dass Fabio Fognini in jüngeren Jahren eine sehr kurze Zündschnur hatte, ist wohl dokumentiert. Besonders unrühmlich hat sich der Italiener 2017 bei den US benommen, als er die Stuhlschiedsrichterin unter anderem eine “Schlampe” genannt hatte. Dass Fognini nicht nur aus dem Einzel-, sondern auch gleich aus dem Doppel-Wettbdewerb ausgeschlossen wurde, war da nur konsequent. Zusätzlicher Leidtragender war damals Simone Bolelli, der plötzlich ohne Partner dastand.

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Samstag
30.11.2024, 11:35 Uhr
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