"Masters-Teilnahme ist in Reichweite"
Alex Peya im exklusiven tennisnet.com-Interview.
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet:
28.10.2011, 20:34 Uhr
Der Wiener, der sich in diesem Jahr auf das Doppel spezialisiert hat, trennt sich von seinem deutschen Partner Christopher Kas und wird im kommenden Jahr mit Oliver Marach auf der Tour unterwegs sein. Im Interview mit Andi Du-Rieux spricht Peya über seinen ersten fliegenden Partnerwechsel, Olympia und die Chancen auf die Masters-Teilnahme.
Am Donnerstag spätabends beim Fernseh-Interview hat dein Partner Christopher Kas die Insider überrascht und verlautbart, dass ihr euch trennen werdet. Seit wann wisst ihr davon und wie ist die Trennung abgelaufen?
Das steht jetzt seit ein paar Wochen fest. Es war so, dass "Oli", dessen Partnerschaft mit Lukasz Kubot in die Brüche gegangen ist, beim Davis Cup auf mich zugekommen ist und mich gefragt hat. Ich habe um Bedenkzeit gebeten, weil es für mich eine schwierige Entscheidung war, nachdem ich mit "Kasi" eine sehr gute Saison gespielt habe. Ich habe mir die Entscheidung sicher nicht leicht gemacht, aber für mich sind Olympia und Davis Cup wichtige Themen. Insofern habe ich die Entscheidung getroffen, dass ich nächstes Jahr mit "Oli" spielen werde.
Du bist noch ein junger Doppel-Spezialist und es es ist dein erster fliegender Partnerwechsel. Wie ist das dem Partner gegenüber - speziell, weil sich Kas auch ein bisschen im "Regen stehen gelassen fühlt"?
Es war für mich das erste Mal, dass ich so einen Partnerwechsel vornehmen musste, das war natürlich eine extrem schwierige Situation. Es war jetzt auch nicht so, dass wir ein schlechtes Jahr hatten und uns trennen mussten. Es sind eben verschiedene Umstände zu berücksichtigen gewesen und deshalb hab ich mich zu diesem Schritt entschlossen.
Mit welcher Perspektive wirst du dich jetzt mit Oliver Marach ergänzen?
Wir haben heuer zwei Turniere und Davis Cup miteinander gespielt und das hat eigentlich sehr gut funktioniert. In einer neuen Partnerschaft gibt es aber natürlich auch gewisse Risiken, wenn man Woche für Woche miteinander spielt. Man weiß nicht genau, ob es wirklich so gut funktioniert, wie es die zwei-, dreimal funktioniert hat. Aber darauf hoffen wir natürlich. Ein hochgestecktes Ziel ist sicherlich die Masters-Teilnahme, wo "Oli" schon zweimal dabei war, für ihn ist das kein Neuland mehr. Wir wollen versuchen, das zu erreichen.
Wie realistisch ist die Masters-Teilnahme?
Oliver war schon zweimal dabei, "Kasi" und ich waren heuer kurzfristig knapp dran. Ich glaube, dass es in Reichweite ist. Es gibt vorne Paarungen, die man durchaus schlagen kann und ich glaube, dass wir da eine realistische Chance haben.
Das zweite große Ziel ist Olympia - wie realistisch ist eure Teilnahme an den Olympischen Spielen in London?
Das werden wir sehen. Wir müssen schauen, dass wir besonders im ersten Halbjahr sehr, sehr gute Leistungen erbringen und uns im Ranking in die Top 10 spielen. Dann sind wir fix für Olympia qualifiziert und haben in London die Chance, eine Medaille für Österreich zu holen.
Ein Vorteil einer rein österreichischen Paarung ist sicher auch, dass ihr öfter miteinander trainieren könnt. Wie stellt ihr euch das Training vor?
Das werden wir noch genauer besprechen, ist aber natürlich ein positiver Effekt der Partnerschaft, weil es auch wichtig ist, dass man soviel wie möglich gemeinsam am Platz steht und sich optimal einspielt. Genau das ist im Doppel der Schlüssel zum Erfolg.
"Oli" ist eher jemand, der das Spiel von hinten bevorzugt. Wie wird das Doppel Peya/Marach taktisch aufgebaut sein?
Die Stärken sind sicher so aufgeteilt, dass Oli von hinten sehr, sehr stark spielt und ich vorne am Netz ganz gut herumfischen kann. Im Training müssen wir versuchen, die Stärken auszubauen und Spielzüge zu erarbeiten, mit denen wir Erfolg haben können. Wenn uns das gelingt, dann glaube ich, dass das gut zusammenpasst.
Ab wann sieht man euch Seite an Seite auf der Tour?
Zu Beginn des nächsten Jahres auf jeden Fall. Vielleicht werden wir aber heuer noch ein Turnier gemeinsam spielen.