Alexander Bublik: Vom „Tennishasser“ zum strahlenden Sieger
Alexander Bublik gelang nach vielen Eskapaden beim ATP-Turnier in Halle der größte Karriereerfolg.
von Daniel Hofmann
zuletzt bearbeitet:
27.06.2023, 07:51 Uhr
Der Satz „Alexander Bublik polarisiert wie sonst niemand auf Tour“ ist falsch. Denn es gibt noch Nick Kyrgios. Es mag vielleicht sogar weniger an den Aussagen und Ausrastern liegen, sondern viel mehr an der Medienpräsenz des Australiers, dass diese Feststellung getroffen werden muss. Doch nach Kyrgios, der immer wieder abschnittsweise seine sportliche Klasse unter Beweis stellt, dürfte Alexander Bublik für viele erst nach der Woche im westfälischen Halle in Sachen Tennis ein ernster Protagonist sein.
Dabei war es für den 26-jährigen bereits der zweite Titel auf der ATP Tour. Im letzten Jahr besiegte Bublik im Finale von Montpellier Alexander Zverev. Das Turnier gehörte zur 250er-Kategorie. Jedoch zeigt sich Bublik sonst gerne von der provokanten Seite. In einem Interview sagte Bublik vor einiger Zeit, dass er Tennis nur aus finanziellen Gründen spielen würde. Den Sport sogar hassen würde.
Bublik bei Grand Slams noch ohne Erfolg
Bei der diesjährigen Ausgabe in Montpellier verabschiedete sich der Titelverteidiger bereits zum Auftakt. Sorgte aber nachhaltig für Schlagzeilen, nachdem er drei seiner Rackets hintereinander zerstörte. Die Hoffnung, dass mit dem Titel in Halle nun ausschließlich sportliche Schlagzeilen mit dem Namen Alexander Bublik verbunden sind, sollte gering sein. Dabei bringt Bublik mit seinem starken Serve gerade für den Rasen alles mit, um erfolgreich zu sein. Auch eine Ähnlichkeit zu Kyrgios.
Allerdings ist Bublik bei den Grand Slams bisher einen echten Leistungsnachweis schuldig geblieben. In den letzten beiden Jahren erreichte die Nummer 26 der aktuellen Weltrangliste die dritte Runde in Wimbledon, ebenso bei den US Open 2019. Ein besseres Ergebnis gab es bisher bei keinem der vier großen Turniere. Mit dem Rückenwind der vergangenen Woche sollte vielleicht etwas drin sein. Vorausgesetzt es bleiben alle Rackets unversehrt.