Alexander Zverev - Freund von Gerard Piqué, aber nicht der Davis-Cup-Reform
Alexander Zverev ist kein Freund des neuen Davis-Cup-Formats. Dies hat die deutsche Nummer 1 bereits in der Vergangenheit des Öfteren geäußert. In Frankfurt bekräftigte Zverev seine Meinung und verriet, was sein angestrebtes Ziel im Rahmen des größten sportlichen Mannschaftswettbewerbs ist.
von Florian Heer
zuletzt bearbeitet:
02.02.2019, 19:38 Uhr

Florian Heer aus Frankfurt
Auch in diesen Tagen in der Mainmetropole wird Zverev nicht müde zu betonen, dass er gerne vor heimischer Kulisse spielt. Wenn es nach dem Jungstar geht, könnte die Stimmung sogar noch intensiver sein. „Ich würde mir wünschen, dass die Zuschauer vor allem in schweren Matches noch etwas lauter sind, um die Spieler zu unterstützen,“ gestand der 21-jährige am Freitagabend in der Fraport Arena.
Deutschland führte nach dem ersten Tag mit 2:0, doch Teamkollege Philipp Kohlschreiber tat sich in seinem Eröffnungseinzel gegen den ungarischen Teenager Zsombor Piros sichtlich schwer. Da hatte sich Zverev noch den speziellen Extra-Kick von außen erhofft. „Nichts gegen unsere Fans. Ich liebe es hier zu spielen,“ stellte „Sascha“ aber auch im gleichen Atemzug klar. Dies konnte man eindrucksvoll hören und sehen als Zverev während seines anschließenden eigenen souveränen Einzelerfolg gegen Peter Nagy mit den knapp 5.000 Zuschauern in die „La Ola“ einstimmte.
Stimmungskiller Davis-Cup-Reform
Die Heimatmosphäre steht beim Davis Cup nun auf der Kippe. Nach der letztjährig beschlossenen Reform seitens des Internationalen Tennis Verbandes ITF und dessen Partner Kosmos-Tennis wandert das Finalturnier auf einen neutralen Platz. In diesen und im nächsten Jahr soll dies die spanische Hauptstadt Madrid sein. Im November 2019 werden sich dort zum ersten Mal die 18 besten Nationen zum erhofften Höhepunkt des Wettbewerbs treffen.
„Die Heimspielgefühl ist etwas ganz Besonderes und ich finde es schade, dass wir es verlieren,“ lautet Zverevs Fazit.
Zverev: Freund von Piqué, aber nicht des neuen Davis-Cup-Formats
Gerard Piqué, Gründer und Vorsitzender des Vorstands der Kosmos Holding, wird bei der Davis-Cup-Reform eine zentrale Rolle zuteil. Angesprochen auf den Fußballstar des FC Barcelona erklärte Zverev in Frankfurt:
„Wir sind gut befreundet und reden oft miteinander. Wir waren auch schon mal zusammen essen. Wir verstehen uns sehr gut. Er ist ein super Typ, aber es gibt keinen Menschen auf der Welt, der mich umstimmen wird in Madrid zu spielen. Ich bin ein erwachsener Mensch und habe meine eigene Meinung und diese wird auch so bleiben.“
Der Weltrangliste-Dritte lieferte die Begründung auch sofort hinterher.
„Ich finde das neue Format schlecht und ich hoffe, dass es sich wieder ändert. Ich habe nach altem System immer Davis Cup gespielt. Auch in dieser Woche bin ich dabei. Es tut mir leid, aber nach Madrid werden die Jungs ohne mich fahren.“
Hoffnung auf Rückkehr zum alten Modus
Nach der klaren Positionierung Zverevs schob der 21-jährige Hamburger noch seine persönliche Zielsetzung hinterher: „Ich hoffe den Davis Cup noch in dem Format gewinnen zu können, wie er die letzten 120 Jahre ausgetragen wurde.“
Unterstützung erhält Zverev von seinem Kapitän Michael Kohlmann: „Der Verband und ich sind keine Freunde dieses neuen Systems. Ich finde es sehr gut, wenn Akteure wie Llyeton Hewitt oder Sascha eine klare Stellung beziehen. Das kann vielleicht einen Einfluss auf Entscheidungen haben. Nichtsdestotrotz ist der Spielmodus im Moment anders als in der Vergangenheit und wir müssen damit zurechtkommen. Dass wir in Bestbesetzung bei unserem Heimspiel auflaufen, ist auch ein Zeichen.“