Alexander Zverev - schon ganz auf Augenhöhe mit Djokovic und Alcaraz?

Mit dem Halbfinal-Einzug in Cincinnati hat Alexander Zverev gezeigt, dass er für die US Open gut gerüstet ist. Ob er aber auch die beiden Turnierfavoriten Novak Djokovic und Carlos Alcaraz fordern kann?

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 20.08.2023, 12:09 Uhr

Alexander Zverev am Samstag in Cincinnati
© Getty Images
Alexander Zverev am Samstag in Cincinnati

Nein, auch Alexander Zverev hat es in Cincinnati nicht geschafft, Novak Djokovic einen Satz abzunehmen. Der letzte Kandidat, der sich einen derartigen Exploit gutschreiben lassen könnte, ist Carlos Alcaraz, der den serbischen Großmeister heute Abend (ab 22:30 Uhr live im TV und Livestream bei Sky) im Endspiel fordert.

Die deutsche Nummer eins hat mit Djokovic über zwei Sätze lang auf Augenhöhe mitgespielt, wie man gemeinhin sagt. Zverev hat Ende des zweiten Durchgangs noch einmal ordentlich angeklopft, nach dem Rebreak zum 5:5 aber gleich wieder seinen Aufschlag abgegeben. Ein zweites Mal hat sich Novak Djokovic dann nicht bitten lassen.

Was heißt das nun für die US Open?

Zverev wohl an Position zwölf gesetzt

Zunächst einmal: Zverev wird aller Voraussicht nach als Nummer zwölf ins Rennen gehen. Das ist nach der langen Verletzungspause und dem teilweise schwierigen Wiedereinstieg in die Tourszene sehr beachtlich. Viel mehr war in Cincinnati übrigens nicht drinnen: Selbst bei einem Turniersieg in Cincinnati hätte es Zverev nicht unter die besten acht der Weltrangliste geschafft. Nur dann wäre ihm ein potenzielles Achtelfinale gegen entweder Carlos Alcaraz oder Novak Djokovic fix erspart geblieben (bei einem günstigen Draw könnte er einem der beiden Favoriten natürlich auch so erst im Halbfinale von New York begegnen).

Gegen allen anderen Spieler wird Alexander Zverev den nötigen Respekt mitbringen. Aber auch das Wissen, dass er ab der Nummer drei, Daniil Medvedev, gegen jeden Konkurrenten eine Chance hat. Der Sieg über Medvedev in Cincinnati war auch einer für den Kopf, die Niederlage gegen Djokovic dann wieder so etwas wie eine Erdung. Davor hat es, Toronto mit eingerechnet, souveräne Auftritte gegeben wie jene gegen einen schwachen Grigor Dimitrov und einen eigentlich starken Adrian Mannarino. Und da war dann noch das rätselhafte Ausscheiden gegen Alejandro Davidovich Fokina in Kanada.

Mit kleinerem Team nach New York

Alles im Best-of-Three-Format, schon klar. Aber man weiß ja gar nicht, was beim gebürtigen Hamburger Zverev beim Spiel auf drei Gewinnsätze überwiegt - die Positiva oder die Probleme? Auf der Habenseite ist sicherlich anzumerken, dass Zverevs Gegner nicht darauf spekulieren sollten, dass dieser hinten raus körperliche Probleme bekommt. Andererseits hat es in der Vergangenheit ja auch schon genügend Beispiele dafür gegeben, dass Zverev im laufe eines Dreistünders irgendwann den Faden verliert - vorzugsweise beim Aufschlag - und dann nicht mehr wiederfindet. So wäre gegen einen Alcaraz oder Djokovic in New York garantiert nichts zu holen.

Aber es ist ja noch eine Woche Zeit, bis es in Flushing Meadows losgeht. Die wird Alexander Zverev mit seinem verkleinerten Team, also ohne Hugo Gravil und Tobias Kamke, sicherlich gut nutzen, zumindest das Ergebnis von 2020 egalisieren zu können. Damals konnte Alexander Zverev bekanntlich sein bislang einziges Major-Endspiel erreichen.

Hier das Einzel-Tableau in Cincinnati

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von Jens Huiber

Sonntag
20.08.2023, 15:34 Uhr
zuletzt bearbeitet: 20.08.2023, 12:09 Uhr

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