Andy Murray regiert auf Sand - Rückblick auf 2015

Im Jahre 2015 hat Andy Murray innerhalb zweier Wochen alle Zweifel über seine Fähigkeiten auf Sand beseitigt - mit aufeinanderfolgenden Turniersiegen in München und Madrid.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 03.05.2020, 08:38 Uhr

Andy Murray und Philipp Kohlschreiber 2015 in München
© Jürgen Hasenkopf
Andy Murray und Philipp Kohlschreiber 2015 in München

Zuerst war da ein Pappkamerad. Traditionell geben die Veranstalter des ATP-Tour-250-Turniers in München ihr Starterfeld jeweils Mitte März bekannt, und da stand 2015 also diese Pappfigur mit dem Rücken zur Journalistenrunde, die sich in einer Niederlassung des Hauptsponsors eingefunden hatte. Die 100. Ausgabe der Internationalen Bayerischen Tennismeisterschaften standen an, ein großer Name sollte das 28er-Raster der BMW Open noch veredeln. Die Silhouette ließ erahnen: Es würde wahrscheinlich Juan Martin del Potro werden. Ein Grand-Slam-Champion. Nicht schlecht. Es wurde aber Andy Murray. Ein Mitglied der damaligen Großen Vier. Sensationell.

Und was Murray, dessen Auftritt beim MTTC Iphitos mit einem nicht unbeträchtlichen Startgeld versüßt wurde, in der Turnierwoche zeigte, hat alle Beteiligten begeistert. Denn nicht immer lässt ein teuer verpflichteter Starspieler ohne lokale Anbindung bei einem Turnier dieser Kategorie alles auf dem Court. Die Erfahrungen mit Jo-Wilfried Tsonga und Gael Monfils in München fielen eher enttäuschend aus. Nicht so bei Andy Murray, der mit ein paar Kumpeln in die bayerische Landeshauptstadt gereist war, den britischen Regen gleich mitgebracht hatte, ungezählte Male für Selfies mit Fans zur Verfügung stand. Und das erst am Montag ausgetragene Finale gegen Philipp Kohlschreiber hauchzart im Tiebreak des dritten Satzes gewann.

Murray schlägt Nadal in Madrid

Murrays erstem Turniersieg auf Sand sollte nur sechs Tage später gleich der nächste folgen. Diesmal allerdings gleich zwei Etagen höher, beim ATP-Masters-1000-Turnier in Madrid. Die Höhenlage in München hatte Murray auf das Event in den Caja Magical gut vorbereitet. Und auch über den Gegner wusste der Brite bestens Bescheid: Es ging nämlich gleich wieder gegen Philipp Kohlschreiber, der sich auch in Madrid einen dritten Satz erspielte. Damit sollte der Deutsche aber auch der einzige Gegner Murrays bleiben, dem dies im Laufe des Turniers gelang.

Marcel Granollers, Milos Raonic, Kei Nishikori mussten in der Folge chancenlos gegen Murray weichen, ein ganz besonderes Ausrufezeichen folgte dann aber noch im Endspiel gegen Rafael Nadal: Andy Murray ließ dem Sandplatz-Großmeister beim 6:3, 6:2 keine Chance.

Was grundsätzlich auch gute Voraussetzungen für einen tiefen Run bei den French Open sind. Und tatsächlich erreichte Murray 2015 am Bois de Boulogne das Halbfinale, glich gegen Novak Djokovic einen 0:2-Satzrückstand aus, musste sich dennoch in fünf Durchgängen geschlagen geben. Mit der Herrlichkeit des Andy Murray auf Asche war es aber noch nicht ganz vorbei: 2016 gewann er auch noch das ATP-Masters-1000-Turnier in Rom.

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von Jens Huiber

Sonntag
03.05.2020, 10:50 Uhr
zuletzt bearbeitet: 03.05.2020, 08:38 Uhr

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