Andy Murray - Über Genf ein letztes Mal nach Roland-Garros?
Andy Murray hat eine Wildcard für das ATP-Tour-250-Turnier in Genf angenommen. Was noch nicht heißt, dass er auch danach in Roland-Garros starten wird.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
08.05.2024, 19:20 Uhr
Am vergangenen Sonntag ist in Aix-en-Provence der stark besetzte Challenger mit dem Finalsieg von Alejandro Tabilo beschlossen worden. Der Chilene übernahm damit das Zepter von Andy Murray, der zwölf Monate davor bei eben jenem Turnier gesiegt hatte. Zur Titelverteidigung konnte Murray nicht antreten: In der dritten Runde von Miami hatte sich der Schotte bekanntlich dermaßen den Knöchel verdreht, dass die Sandplatzsaison für ihn eigentlich keine Option sein konnte.
Dann aber setzten offenbar Murrays Wunderheilungskräfte wieder ein. Die Rückkehr erfolgt nun beim ATP-Tour-250-Event in Genf, wo Murray eine Wildcard angenommen hat. Die Frage ist indes: warum eigentlich? Dienst der Auftritt in Genf einfach nur der Lust am Tennissport, die zwei Wochen später auf Rasen beim zweimaligen Wimbledon-Champion ja noch viel ausgeprägter wäre? Oder peilt Andy Murray tatsächlich noch einmal einen Auftritt in Roland-Garros an?
Murray 2016 im Endspiel von Roland-Garros
Das wäre dann ja das Kontrastprogramm zu Rafael Nadal, der sich behutsam über seine Auftritte in Barcelona, Madrid und nun in Rom wieder in jene Form bringen möchte, die ihm gute Aussichten auf einen erfreulichen, wahrscheinlich letzten Besuch am Bois de Boulogne bescheren.
Andy Murray hat seit 2020 nicht mehr in Paris auf Sand aufgeschlagen. Damals unterlag er in Runde eins Stan Wawrinka glatt in drei Sätzen. Und das nach drei Jahren Pause auf der Terre Battue - 2017 war es wiederum Wawrinka gewesen, der Murray verabschiedet hatte. Damals allerdings erst im Halbfinale nach einem Fünf-Satz-Fight. Sein bestes Ergebnis in Roland-Garros hat Murray vor achte Jahren erzielt: 2016 erreichte er das Endspiel, musste sich dort aber in vier Sätzen Novak Djokovic geschlagen geben.
Sollte sich Murray wirklich fit genug für das einzige Major auf Sand fühlen, dann ist wie im Fall von Rafael Nadal allerdinsg davon auszugehen, dass die nächste Niederlag in Paris auch seine letzten auf der ATP-Tour sein wird. Olympia kommt im Sommer allerdings auch noch.