Angelique Kerber - "Sie hat alles getroffen"

Angelique Kerber blickt nach ihrem schwierigen Einstig in das WTA-Premier-5-Event in Dubai zuversichtlich auf den weiteren Turnierverlauf.

von Jörg Allmeroth
zuletzt bearbeitet: 19.02.2019, 18:13 Uhr

Angelique Kerber hat sich auf die Bedingungen in Dubai nun eingestellt
Angelique Kerber

Jörg Allmeroth aus Dubai

Es dauerte knapp anderthalb Stunden, bis Angelique Kerber zum ersten Mal die Faust ballte auf dem Centre Court von Dubai. Es war der Moment, in dem ihr das erste Break im zweiten Satz gelang, zum 4:3 und auch zur Vorentscheidung in einem unerwartet dramatischen Auftaktmatch gegen die stark und unbeschwert aufspielende Slowenin Dalila Jakupovic. Wenig später war der 7:6 (7:4), 6:3-Sieg für die Wimbledongewinnerin perfekt, ein richtig hartes Stück Arbeit lag hinter ihr.

Aber Sieg ist Sieg, sagte sich Kerber hinterher aufgeräumt: „Im ersten Spiel bei einem Turnier geht es nur darum, irgendwie durchzukommen. Es ist immer schwer, in den Wettbewerb reinzufinden an einem neuen Ort. Deshalb bin ich nun sehr zufrieden“, sagte die 31-jährige gegenübertennisnet.com, „die Bedingungen sind hier schon wieder ganz anders als letzte Woche in Doha.“ Kerber trifft in der zweiten Runde der Dubai Duty Free Championships nun auf die Taiwanesin Hsieh Su-Wie, gegen die sie beide bisherigen Vergleiche gewonnen hat, zuletzt beim Wimbledonturnier 2018.

Verkehrte Tenniswelt

Nach gut 20 Minuten musste man sich in der Zeltdach-Arena allerdings erst einmal die Augen reiben. Auf den Anzeigetafeln leuchtete eine 1 für Kerber auf, und eine 5 für Jakupovic. Es war ein Stück verkehrte Tenniswelt, die krasse Außenseiterin, die mit 27 Jahren gerade ihren dritten Tennisfrühling erlebt, präsentierte sich im ersten Karrierespiel gegen eine Top Ten-Kraft von ihrer Schokoladenseite. „Sie hat alles getroffen. Sie konnte ja auch locker drauf los spielen. Und meine Bälle waren alle zu kurz“, sagte Kerber später, „da ging wenig zusammen.“ Fast war der erste Durchgang schon verloren, doch Kerber, die Spezialistin für unwahrscheinliche Aufholjagden, lieferte ein weiteres Exempel für ihre Beharrungskraft, holte Punkt um Punkt auf – bis zum 5:5-Gleichstand nach 37 Minuten.

Als man gerade glaubte, dass sich nun alles in Richtung Kerber bewegen würde, verlor die Kielerin ihr Aufschlagspiel zum 5:6 zu Null. Aber sie schlug sofort zurück, glich zum 6:6 aus, gewann dann auch den Tiebreak. Jakupovic blieb weiter eisern an der Deutschen dran, bis zum 3:3 im zweiten Satz – dann verlor sie ihren Aufschlag und bald danach auch das Match. „Ich bin eigentlich mit einem guten Gefühl ins Turnier gegangen“, sagte Kerber später, „denn in Doha konnte ich viel Matchpraxis sammeln. Ich will hier unbedingt ein gutes Ergebnis mitnehmen. Und wie ich mich heute durchgebissen habe, das gibt mir auch Mut.“

Kvitova hat gegen Siniakova zu kämpfen

Zuvor hatte sich Australian-Open-Finalistin Petra Kvitova im Eröffnungsmatch des Dienstags auf dem Centre Court nach hartem Kampf mit 6:7 (3:7), 6:4 und 6:4 gegen ihre Landsfrau Katerina Siniakova durchgesetzt. Die zweimalige Wimbledongewinnerin ist bei dem hochkarätig aufgestellten Wettbewerb an Nummer 2 gesetzt, sie gewann in der Millionenmetropole am Golf bereits einmal den Pokal, im Jahr 2013 gegen Sara Errani. Auch Titelverteidigerin Elina Svitolina aus der Ukrainer rückte nach einem 7:6, 4:0-Aufgabesieg gegen die Tunesierin Ons Jabeur ins Achtelfinale vor. Sie spielt nun in einem Achtelfinal-Knüller gegen die Spanierin Garbine Muguruza (7:5, 6:2 gegen Saisai Zheng/China).

In der Runde der letzten 16 steht auch die Amerikanerin Alison Riske, die einen Tag nach dem Erfolgs über die angeschlagene Julia Görges auch Alize Cornet bezwang, sogar ausgesprochen souverän mit 6:2 und 6:3. Für eine Überraschung sorgte die Slowakin Viktoria Kuzmova, die die an Nummer 7 gesetzte Kiki Bertens (Niederlande) mit 6:2, 4:6 und 7:6 (8:6) ausschaltete. Kuzmova trifft im Achtelfinale auf eine weitere unerwartete Siegerin, die Amerikanerin Sofia Kenin – sie hatte Daria Kasatkina (Russland) mit 6:3, 2:6 und 6:4 bezwungen. Die Weltranglistenerste Naomi Osaka musste sich überraschend der Französin Kristina Mladenovic mit 3:6 und 3:6 geschlagen geben. Osaka war am gestrigen Abend in Monte Carlo mit einem Laureus Award ausgezeichnet worden, in der Kategorie „Breakthrough of the Year“.

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Dienstag
19.02.2019, 19:03 Uhr
zuletzt bearbeitet: 19.02.2019, 18:13 Uhr

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