ASICS setzt auf Nachhaltigkeit - auch bei Tennisbällen
Fast 100 Prozent der Tennisbälle landen nach ein paar Spieleinheiten im Müll. Das muss nicht sein. Und ASICS setzt nun gemeinsame Schritte mit einem niederländischen Unternehmen, um die Nachhaltigkeit im Tennissport zu fördern.
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet:
06.12.2024, 14:27 Uhr
Wer kennt es nicht? Nach einigen Stunden voller harter Grundlinienduelle sind die Bälle in einem bedauernswerten Zustand, kaum noch Filz klebt am Gummi. Was passiert also mit den Kugeln? Ab in den Müll. Das ist seit Jahrzehnten gang und gebe. Muss es aber nicht mehr sein. Denn ASICS unterstützt mit “Renewaball” ein Unternehmen, das gebrauchte Bälle in neue recycelt. Wie es dazu gekommen ist, erzählt ASICS Community Manager Oliver Seidenberg im Interview mit tennisnet.com.
Herr Seidenberg. Jede Sportart muss längst über den Tellerrand hinausblicken, sich auch über andere Dinge Gedanken machen als den eigentlichen Spielbetrieb. Wie sieht dies im Fall von ASICS und dem Tennissport aus?
Oliver Seidenberg: ASICS setzt sich selbstverständlich auch mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinander. Aus diesem Grund haben wir in Deutschland ein Nachhaltigkeitsprojekt mit dem niederländischen Unternehmen „Renewaball“ gestartet. Hintergrund ist es, dass aus alten Tennisbällen wieder neue Tennisbälle hergestellt werden.
Wie unterstützt ASICS “Renewaball”?
Von der ASICS Tennis Academy haben sich fünf Coaches bereit erklärt, an diesem Projekt teilzunehmen. Sie alle haben eine Sammeltonne erhalten, in diese nun die Coaches und Tennisspieler:innen vor Ort ihre alten Bälle entsorgen können. Das Ziel ist es, dass jeder Coach circa 2000 Bälle sammelt. Aus den circa 10.000 Bällen werden nun ungefähr 2500 neue Tennisbälle entstehen. Die neuen Tennisbälle verwenden wir zukünftig bei unseren Trial Events und als Giveaways.
Wie werden alte in neue Tennisbälle umgewandelt?
Jeder Renewaball enthält Material von vier alten Bällen, wobei etwa 25-30% des alten Gummis pro Ball wiederverwendet werden. Der renewaball besteht aus biologisch abbaubarem Filz, der aus europäischer Wolle und Baumwolle gefertigt ist. Dies steht im Gegensatz zu herkömmlichen Bällen, deren Abnutzung Mikroplastikpartikel freisetzt, die schädlich für die Umwelt sind.
Gibt es eine ungefähre Größenordnung, von der man ausgehen kann?
Jedes Jahr werden 300 Millionen Tennisbälle weggeworfen und erzeugen 15.000 t Abfall. Alleine in Deutschland sprechen wir von circa 12 Millionen Bällen.
Wen spricht ASICS mit dieser Nachhaltigkeits-Initiative in erster Linie an?
Unsere Zielgruppe sind Tennissportler, die einen ökologischen Fußabdruck setzen möchten und ihren Teil zur Umweltfreundlichkeit dazu tun möchten.
Wofür steht der Renewaball-Ball?
Renewaball verspricht Leistung und Zertifizierung. renewaball ist von der International Tennis Federation (ITF) und dem Padel-Weltverband zertifiziert. Der Bio-Filz soll genauso lange halten wie bei herkömmlichen Tennisbällen. Es sind leistungsstarke Tennis- und Padelbälle, die trotz ihrer umweltfreundlichen Materialien eine vergleichbare Spielqualität bieten wie herkömmliche Bälle.
Gibt es schon ein erstes Feedback?
Bisher ist das Projekt sehr gut angenommen worden. Von Oktober bis Dezember sind bereits mehr als 7.000 Bälle gesammelt worden. Wir freuen uns schon auf unseren „ASICS-Ball“ und sind sehr gespannt, wie sich dieser dann spielen lässt.