Andre Agassi sieht Radek Stepanek als perfekte Ergänzung

Novak Djokovic bereitet sich in Monte Carlo auf die kommende Saison vor. Sein Teilzeit-Coach Andre Agassi zeigt sich angetan vom neuesten Teammitglied Radek Stepanek.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 10.12.2017, 09:47 Uhr

Andre Agassi und Novak Djokovic in Paris 2017

Die Stichprobe ist noch zu klein, um über die Fähigkeiten von Andre Agassi als Coach ein Urteil fällen zu können: Der legendäre US-Amerikaner hat sich in der abgelaufenen Saison in Roland Garros erstmals an der Seite von Novak Djokovic gezeigt, der Serbe verlor als Titelverteidiger im Viertelfinale gegen Dominic Thiem. Danach gab es lediglich noch den Auftritt in Wimbledon, dort musste Djokovic in seinem Match gegen Tomas Berdych verletzungsbedingt aufgeben.

Seitdem hat sich der zwölffache Major-Champion als Familienmensch profiliert, ist zum zweiten Mal Vater geworden. Die Rückkehr von Djokovic ist für das ATP-World-Tour-250-Turnier in Doha avisiert, dort tritt er als Titelverteidiger an: Vor knapp einem Jahr hatten sich Djokovic und Andy Murray ein grandioses Endspiel geliefert, alle Zeichen schienen darauf hinzudeuten, dass diese beiden Herren auch 2017 das Welttennis beherrschen würden. Es ist anders gekommen - auch ein Grund, warum sich Novak Djokovic um die Dienste von Andre Agassi bemüht hat.

Improvisationskünstler als Coaches

Mittlerweile hat sich der Betreuerstab um Radek Stepanek erweitert, den Tschechen, der erst vor wenigen Wochen seinen Rücktritt bekannt gegeben hat. Der Lebenslauf von Stepanek definiert sich in erster Linie durch Erfolge im Davis Cup, zweimal gewann er für sein Heimatland das entscheidende fünfte Einzel im Finale des wichtigsten Mannschafts-Wettbewerbs. Stepanek war allerdings auch als Team-Kamerad absolute Weltspitze, geschätzt von Mannschaftskollegen wie eben einem Tomas Berdych.

Andre Agassi bringt ganz andere Meriten mit, er hat bei allen vier Majors mindestens einen Titel geholt. Zum Teil mit einem Mann als Coach, der nicht mit dem größten spielerischen Talent gesegnet war: Brad Gilbert. Der aber oft Wege gefunden hat, auch überlegene Gegner zu ärgern. Und dies auch seinem Schützling weitergegeben hat.

"In meiner Einschätzung und nach meiner Erfahrung sind die besten Coaches der Welt jene, die als Spieler über ihren Möglichkeiten gespielt haben", ließ Agassi nun aus Monte Carlo verlauten, wo sich das Team Djokovic auf die kommende Saison vorbereitet. "Menschen, die über ihr natürliches Level hinauswachsen, müssen sich anpassen, improvisieren, Hindernisse überwinden."

Dauerlösung Stepanek?

In seinem neuen Kollegen Radek Stepanek sieht Agassi genau so einen "Overachiever": "Sie finden immer Wege, ihre Stärken zu optimieren - und gleichzeitig ihre Schwächen klein zu halten. Wenn man dann noch eine starke Arbeitseinstellung und erfolgreiche Jahre dazu nimmt - und eine angenehme Persönlichkeit - dann ist es genau das, was Radek mitbringt." Genau dies sicherlich auch ein Grund warum sich Djokovic für Stepanek als jenen Coach entschieden hat, der ihn zu den meisten Turnieren im Jahr begleiten wird.

Dass eine Arbeitsteilung zwischen zwei Betreuern erfolgreich funktionieren kann, hat Djokovic mit dem Duo Boris Becker und seinem langjährigen Coach Marian Vajda ja schon unter Beweis gestellt.

von Jens Huiber

Sonntag
10.12.2017, 09:47 Uhr