ATP-Challenger Bad Waltersdorf: Sandro Kopp sorgt für Überraschung!

Der „Super-Tuesday“ beim ATP-125-Challenger BAD WALTERSDORF TROPHY ist abgeschlossen. Auf vier Courts wurden innerhalb von neun Stunden 15 zum Teil hochkarätige Matches zum Abschluss der Qualifikation und in der ersten Runde des Hauptfeldes gespielt. Der Tiroler Sandro Kopp sorgte mit 6:3, 1:6, 6:4 gegen Vorjahres-Halbfinalist Vit Kopriva (CZE) für die Sensation. David Pichler qualifizierte sich fürs Hauptfeld, eröffnet den Mittwoch am Center Court.

von PM
zuletzt bearbeitet: 17.09.2024, 19:57 Uhr

Sandro Kopp hat in Bad Waltersdorf für eine Überraschung gesorgt
© BAD WALTERSDORF TROHPHY
Sandro Kopp hat in Bad Waltersdorf für eine Überraschung gesorgt

Die Wetterprognose hielt, was sie an Besserung versprochen hatte. Genauso das spektakuläre Tennisstar-Lineup am Dienstag beim ATP-125-Challenger im Sportaktivpark Waltersdorf, wo gleichzeitig um Tickets für den Hauptbewerb und dort schon im Einzel um den Einzug ins Achtelfinale und im Doppel ums Viertelfinale gekämpft wurde.

Allen voran beeindruckte aus österreichischer Sicht Sandro Kopp, der gegen Vorjahres-Halbfinalist Vit Kopriva (CZE) groß aufspielte, den ersten Satz trotz frühem Aufschlagverlust im dritten Game in 43 Minuten mit 6:3 gewann.

Im zweiten Satz riss der Faden des 24-jährigen Tirolers und der Tscheche, der im Vorjahr den ATP-Challenger in Tulln gewinnen konnte, stellte innerhalb von 20 Minuten mit 6:1 Satzgleichstand her. Im Entscheidungssatz hielten die Nerven des Tirolers, der nach 1:53 Stunde den Matchball zum 6:4 verwandelte.

„Der zweite Satz war ein bisschen energielos von mir. Dann habe ich im dritten Satz ganz gut Serve-and-Volley gespielt und bin so im Spiel geblieben. Insgesamt bin ich immer positiv geblieben, mental eine ganz starke Leistung von mir. Danke an alle die da waren, bitte kommt wieder. Ich hoffe, dass ich euch hier am Center Court wieder so gut unterhalten kann“, sagte der Schwarzer im On-Court-Interview.

Joel Schwärzler „zu ungeduldig“

Den Auftakt am Center Court hatte zuvor die 18-jährige Zukunftshoffnung Joel Schwärzler gegen den erfahrenen Spanier Carlos Taberner gemacht. Der 27-jährige Rechtshänder aus Valenica hat immerhin schon sieben Challenger-Titel im Gepäck.

Routine, die sich im Ergebnis niederschlug: im ersten Satz gelang Taberner das Break zum 4:3, die Chance zum unmittelbaren Re-Break ließ Schwärzler aus, nach 39 Minuten machte der Spanier den Sack zu. Ähnlich der zweite Satz: Break zum 3:2, nach 1:21 Stunden war das Match mit 4:6, 3:6 aus Schwärzlers Sicht vorbei.

„Ich war sehr ungeduldig, hatte das Gefühl, dass ich keinen längeren Ballwechsel gegen ihn gewinnen kann. Beim Challenger in Mauthausen habe ich zwei gute Matches gespielt, aber dieses Niveau, das ich gerne hätte, kann ich derzeit nicht abliefern. Da sind einfach zu viele Ups and Downs. Ich werde mich mit meinem Trainer unterhalten, was wir da besser machen können, wir werden da eine Lösung finden!“, gab Joel Schwärzler beim ORF-Interview zu Protokoll.

Carlos Taberner bedankte sich artig beim so fair wie fachkundigen Bad Waltersdorfer Publikum: „Danke euch allen fürs Kommen! Das Wetter ist noch nicht so wie es sein sollte, aber das wird noch.“ Für sein Gegenüber hatte er lobende Worte: „Er spielt erstaunlich für sein junges Alter, auch wenn das heute nicht sein bester Tag war. Das war Glück für mich, denn das erste Match eines Turniers ist nie einfach. Ich bin sehr glücklich, dass ich das gewonnen habe.“

Lukas Neumayer „überhaupt nicht zufrieden“

Noch schwerer sollte es Lukas Neumayer gegen den 36-jährigen spanischen Routinier Albert Ramos-Vinolas haben. Der Halbfinalist des Vorjahres, ehemalige Nummer 17 der Welt mit vier ATP-Turnier-Siegen, packte auf dem Center Court sein bestes Tennis gegen den 22-jährigen österreichischen Davis-Cup-Debütanten der Vorwoche aus. Der Salzburger hielt immer dagegen, was zum Teil spektakuläre Ballwechsel zur Folge hatte. Meist mit dem besseren Ende für Ramos-Vinolas, der nach 1:15 Stunden mit 6:2, 6:2 einen Haken hinter die erste Runde machte.

„Der gibt einem halt extrem wenig, macht keine Fehler“, sagte ein enttäuschter Lukas Neumayer nach dem Match. „Ich habe probiert bei jedem Punkt zu fighten, weil ich mich in erster Linie immer auf mein Tennis konzentriere. Ich bin aber mit meiner Performance überhaupt nicht zufrieden, das muss sich einfach schnell abhaken.“

David Pichler zog als sechster Österreicher ins Hauptfeld ein

Den Tagesauftakt am Center Court hatten um Punkt 10 Uhr David Pichler und Neil Oberleitner mit ihrem Quali-Finale gemacht. Nach 59 Minuten, in denen drei Schulklassen der Mittelschule Bad Waltersdorf auf der Tribüne kräftig Stimmung machten, hatte der Burgenländer Pichler den von Alexander Peya betreuten Neil Oberleitner mit 6:2, 6:4 bezwungen.

Im Duell der Alpenland-Teenager auf Court 1 glich der 18-jährige Grazer Sebastian Sorger, der von Tennis-Legende Gilbert Schaller gecoacht wird, gegen den 19-jährigen Schweizer Mika Brunold nach 4:6 im ersten Satz, der am Vortag gespielt worden war, mit 6:2 aus. Nach einer sehr langen WC-Pause machte es der Eidgenosse aber kurz und gewann den Entscheidungssatz mit 6:1.

Damit standen insgesamt sechs Österreicher im Hauptbewerb des mit 148.625 Euro dotierten ATP-125-Challenger. Vier davon, sind noch im Turnier.

Mittwoch ist wieder Österreicher-Tag am Center Court

David Pichler ist es auch, der am Mittwoch um 10 Uhr die Spiele am Center Court gegen Geoffrey Blancaneaux (FRA) eröffnet. Danach (nicht vor 13 Uhr) spielt Vorjahres-Finalist Dennis Novak gegen den Schweizer Lucky Loser Kilian Feldbausch. Gefolgt von Lokalmatador Filip Misolic, der auf den deutschen Qualifikanten Tim Handel trifft.

von PM

Dienstag
17.09.2024, 19:56 Uhr
zuletzt bearbeitet: 17.09.2024, 19:57 Uhr