ATP-Challenger Bad Waltersdorf: Seyboth Wild und Munar im Endspiel

Thiago Seybith Wild aus Brasilien und der Spanier Jaume Munar werden morgen das Endspiel beim ATP-Challenger-Turnier in Bad Waltersdorf bestreiten.

von PM
zuletzt bearbeitet: 21.09.2024, 18:37 Uhr

Thiago Seyboth Wild spielt morgen in Bad Waltersdorf um den Titel
© BAD WALTERSDORF TROHPH
Thiago Seyboth Wild spielt morgen in Bad Waltersdorf um den Titel

Schon beim Doppelfinale ging es am Samstag ab 11 Uhr hoch her. Das top-gesetzte Doppel Guido Andreozzi (ARG)/Sriram Balaji (IND) traf auf das tschechische Duo Petr Nouza/Patrik Rikl, das an Nummer 4 gesetzt war. Die Tschechen erwiesen sich als zu harte Nuss für das Nummer-1-Duo. Nach 6:4, 4:6 entschieden die beiden Prager das Match mit 10:5 im Champions-Tiebreak für sich. "Wir spielen seit Anfang des Jahres miteinander, das ist jetzt schon unser fünfter Sieg auf der Challenger-Tour, noch dazu vor den Augen von Familie und Freunden, die extra heute früh aus Prag angereist ist", jubelte Petr Nouza im Interview. Doppelpartner Patrik Rikl fügte hinzu: "Wir spielen auf der Challenger-Tour normalerweise niemals vor so viel Publikum, danke allen fürs Anfeuern, das hat wirklich Spaß gemacht!" Für den Turniersieg gab es einen Siegerscheck über 8.450 Euro und 125 ATP-Punkte für die Tschechen.

Seyboth Wild stürmt ins Finale

Für Misolic-Bezwinger Laslo Djere, der am Vortag noch die Nummer 2 Thiago Monteiro aus dem Turnier beförderte, war gegen den nächsten Brasilianer Thiago Seyboth Wild (4) Endstation. Der 24-Jährige mit deutschen Eltern ließ auch gegen die ehemalige Nummer 27 der Welt mit 6:1, 6:4 in 1:12 Stunden nichts anbrennen. Gegen das Hammer-Service (das erste so gut wie immer mit knapp 200 km/h) und die druckvollen Grundlinien-Bälle war Djere chancenlos. Im Head-to-Head stellte Seyboth Wild nun auf 2:3, wobei er die letzten beiden Duelle für sich entschied. 

„Ich hatte heute einen guten Tag, Laslo ist ein sehr, sehr guter Spieler!“, sagte der Brasilianer, der auf dem Weg zu seinem sechsten Challenger-Titel ist, bescheiden. Sprach’s und verschwand sofort Richtung Trainingsplatz. „Das Training hier tut mir einfach gut. Und morgen wartet ein schwieriges Spiel vor einer wunderbaren Kulisse auf mich.“

„El Clásico“ im zweiten Semifinale

Die spanische Nummer 1 Jaume Munar traf im zweiten Semifinale auf US-Urgewalt Nicolas Morena de Alboran, der im gesamten Turnierverlauf bislang noch keinen Satz hatte abgegeben müssen. Der 27-jährige in New York geborene US-Boy lebt in Madrid, sein ebenfalls 27-jähriger Kontrahent kommt aus Barcelona. Entsprechend hitzig, wie im berühmtesten aller Fußball-Derbys, ging es dann auch am Center Court zu. Vor dem dritten Matchball für Nicolas Morena de Alboran beim Spielstand von 7:6, 6:6 und 10/9 im Tiebreak zertrümmerte Jaume Munar nach einem Eigenfehler erzürnt sein Spielgerät. Die Verwarnung des Referees schien Munar wachzurütteln, er wehrte auch den dritten Matchball ab, gewann schließlich den Tiebreak mit 12/10.

Im dritten Satz war Morena de Aboran mental gebrochen. Auch wenn der US-Amerikaner noch drei Matchbälle abwehren konnte verwandelte sein Gegenüber nach 2:53 Stunden den vierten Matchball zum 6:1. 

„Es war mental und physisch extrem fordernd. Ich entschuldige mich, dass ich mein Racket zerstört habe, aber die Emotion musste einfach raus. Nicolas hat mir alles abverlangt, das war ein unglaublicher Marathon“, sagte Moran nach dem Match. Was er am Sonntag gegen seinen Finalgegner Thiago Seyboth Wild, der im Head-to-Head 1:0 führt, erwarte? „Ich erwarte, dass ich laufen muss!“ Das Publikum darf sich auf den nächsten Klassiker am Center Court freuen.

von PM

Samstag
21.09.2024, 18:36 Uhr
zuletzt bearbeitet: 21.09.2024, 18:37 Uhr