ATP-Challenger: Tomas Machac triumphiert in Koblenz

Diesen Namen gilt es sich zu merken: Tomas Machac ist der erste Teenager in dieser Saison, der einen Titel auf der ATP-Challenger-Tour erringen konnte. Der 19-jährige Tscheche besiegte im Finale der Koblenz Open den an Nummer 6 gesetzten Niederländer Botic van de Zandschulp mit 6:4, 3:6, 6:4.

von Florian Heer
zuletzt bearbeitet: 23.02.2020, 19:31 Uhr

Tomas Machac mit der Siegertrophäe in Koblenz
© Florian Heer
Tomas Machac mit der Siegertrophäe in Koblenz

Von Florian Heer aus Koblenz

Vor gut 600 Zuschauern in der nicht ausverkauften CGM-Arena konnte Machac mit solidem Grundlinienspiel und mehreren gekonnten Winnern seinem Gegner fünf Mal den Aufschlag abnehmen, um nach einer Stunde und 56 Minuten seinen zweiten Matchball zu verwandeln.

„Ich wusste, dass es heute richtig hart werden würde“, gestand Machac im Anschluss an seinen bisher größten Erfolg im Profitennis. „Wir hatten bereits zweimal gegeneinander gespielt und es war jedes Mal eine enge Partie. Zudem war ich auch ziemlich nervös. Gerade fühle ich mich erschöpft, aber auch sehr glücklich.“

Siegesparty bleibt aus

Eine große Feier wird es für den ruhigen Defensivkünstler, der vom ehemaligen Top 50-Profi Daniel Vacek gecoacht wird, nicht geben. „Ich werde jetzt erstmal meinen Physio sehen und dann zu meinen Eltern nach Hause fahren. Nächste Woche geht es zu einem ITF-Turnier nach Trento. Danach gibt es eine Woche Training und ein wenig Entspannung.“

Aus dem Rheinland nimmt Machac 6.190 Euro an Preisgeld und 80 ATP-Weltranglistepunkte mit. Er wird am Montag auf Platz 251 im Ranking geführt werden. Tendenz steigend.

Deutsche Akteure gehen leer aus

Yannick Maden, der im Einzel an Nummer eins gesetzt war und Botic van de Zandschulp im Viertelfinale unterlag, erreichte mit seinem Partner Julian Lenz das Doppelfinale. Die beiden Deutschen verloren jedoch gegen das Top-gesetzte Duo Sander Arends und David Pel trotz lautstarker Unterstützung der Fans in der Halle mit 7-6(4), 7-6(3) nach einer Stunde und 37 Minuten.

„Wir spielen jetzt seit sieben Monaten zusammen und wir wissen genau, was in den entscheidenden Momenten auf dem Platz zu tun ist“, so Arends nach dem dritten Team-Erfolg der Niederländer. „Ziel ist es nun regelmäßig bei den ATP-Tour-Events dabei zu sein.“
Bereits in der kommenden Woche, können sich Arends und Pel dieser Herausforderung stellen. Sie werden bei den Chile Open in der Hauptstadt Santiago an den Start gehen.

Zukunft der Koblenz Open ungewiss

Ob es eine Neuauflage der Koblenz Open im kommenden Jahr geben wird, steht indes noch in den Sternen. „Es macht sehr viel Spaß das Turnier zu veranstalten,“ erklärt Turnierdirektor Heiko Hampl, gibt aber gleichzeitig zu bedenken:
„Die Anforderungen sind gewaltig und man geht stark ins Risiko. Vielleicht ist eine andere Konstellation für Koblenz die bessere. Wir schauen gerade nach einer Lösung. Wenn es natürlich ganz wegfallen würde, wäre das sehr schade. Ich sehe meine berufliche Perspektive jedoch weniger im Veranstalterbereich.“  

von Florian Heer

Sonntag
23.02.2020, 19:20 Uhr
zuletzt bearbeitet: 23.02.2020, 19:31 Uhr