ATP Cincinnati: Djokovic gewinnt Hitze-Drama gegen Carlos Alcaraz
Es sollte das große Finale der großen Stars werden. Doch lange produzierten Carlos Alcaraz und Novak Djokovic zu viele Fehler – dann streikte der Körper des Serben. Plötzlich wurde es aber doch noch das große Finale über drei Sätze: Und der Serbe hat es mal wieder gedreht. 5:7, 7:6 (7) und 7:6 (4) gewinnt er das Finale von Cincinnati.
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet:
21.08.2023, 02:40 Uhr
Hitzeschlacht in Ohio: Sehr klare Aufschlagspiele kennzeichneten den Beginn der Partie. Bis zum 2:2 gaben sich beide Superstars keine Blöße. Dann musste Djokovic das erste Mal bei eigenem Service über Einstand gehen. Doch die erste etwas kritische Situation überstand der Serbe zum 3:2. Djokovic hatte weiter Probleme, Winner zu schlagen. Alcaraz leistete sich etwas zu viele Unforced Errors – und so kam Djokovic zu drei Breakbällen im Aufschlagspiel des Spanier danach. Mit seinem ersten Winner, einer krachenden Vorhand Inside-In holte sich der Djoker das Break zum 4:2.
Was macht eine Nummer 1 in so einer Situation? Er breakt zurück. So auch Carlos Alcaraz. Mit dem Re-Break war wieder alles in der Reihe in Satz eins. Danach hielten beide Spieler ihren Aufschlag. Aber Djokovic macht auf einmal unerklärlich viele Fehler und es schien nur eine Frage der Zeit, bis Alcaraz davonzieht. Bei 5:5 war es dann auch soweit. Break für Carlos Alcaraz und Novak Djokovic schien auch körperlich Probleme mit den extrem heißen Bedingungen, 40 Grad und sehr hoher Luftfeuchtigkeit, zu haben.
Der Serbe taumelt in Ohio
Nach genau einer Stunde holte sich Alcaraz mit einer wunderschönen Rückhand-Longline den ersten Satz mit 7:5.
Nach der inzwischen ja schon obligatorischen Toiletten-Pause zum zweiten Satz eröffnete Novak Djokovic Satz zwei.Bei seinem zweiten Aufschlagspiel leistete sich Djokovic gleich drei Doppelfehler in Folge und kassierte das erste Break im zweiten Satz – 2:1 für Alcaraz. In der Pause kam der Arzt auf den Platz. Er fühlte den Puls des Serben. Sein Kreislauf machte anscheinend nicht mehr mit.
Erinneruungen an die French Open
Erinnerungen an die French Open wurden wach, als Alcaraz von Ganzkörperkrämpfen geplagt nur ein Schatten seiner selbst war. Diesmal war es umgekehrt.
Der Siegerpokal wurde schon poliert und Alcaraz musste nur noch zugreifen. Doch plötzlich wurde Alcaraz schwächer und Djokovic erholte sich. Wie aus dem Nichts führte der Serbe plötzlich mit 5:4 im zweiten Satz – und es war auf einmal wieder ein Match.
Wie man es schon oft gesehen hat, ereilte Djokovic eine Art Wunderheilung und er sprintete wieder zu jedem Ball. Bei 5:6 aus seiner Sicht servierte Alcaraz gegen den Satzverlust – mit Erfolg: 6:6. Es ging in den Tie-Break im zweiten Satz.
In Satz drei dreht der Serbe wieder auf
Hier zeigten beide Spieler ihr bis dato bestes Tennis in diesem Finale. Alcaraz wollte den Titel klarmachen. Djokovic in die Verlängerung. Seitenwechsel bei 3:3. Bei 5:5 hieß es: Match- oder Satzball? Es wurde Matchball Carlos Alcaraz. Aufschlag Djokovic. Und Vorhand-Winner des Serben zum 6:6. Per Serve-And-Volley holt er sich danach den Satzball. Aber auch kann die Chance nicht nutzen, hat danach aber den zweiten Satzball bei eigenem Service. Und der ist es. Zweiter Satz für Djokovic. Was wenige für möglich hielten, wurde wahr: Ab in den dritten Satz.
Hier tauschten die beiden mal wieder Rollen. Es begann ausgeglichen, aber Djokovic war am Drücker – konnte aber das Break - trotz Breakbällen - nicht landen. Bei 3:3 war es dann aber soweit. Das Break für den Serben, der in dieser Phase fast fehlerlos spielte.
Bei 5:4 das ganze Drama. Vier Matchbälle kann Djokovic bei eigenem Service nicht nutzen. Und Alcaraz kommt tatsächlich noch einmal zurück. Der Spanier macht das 5:5 im dritten Satz und führt wenig später mit 6:5. Aber wie muss dieses verrückte Match enden? Natürlich im Tie-Break. In den startet Djokovic mit dem Mini-Break. 3:0-Führung für den 36-Jährigen. Und jetzt? Klar – drei Punkte in Folge für Alcaraz. 3:3.
Comeback-Küsntler Djokovic hatte nun aber endgültig genug. 6:4 für ihn, zwei weitere Matchbälle. Und er erste ist es. Returnfehler Alcaraz. Djokovic gewinnt nach fast vier Stunden (!) mit 5:7, 7:6 (7) und 7:6 (4). Wahnsinn! Es ist das längste Finale von Cincinnati aller Zeiten.
Hier das Einzel-Tableau in Cincinnati