ATP Cup: Daniil Medvedev sieht Bedingungen als eine „Tortur“
Daniil Medvedev hat nicht den erhofft positiven Start in die Saison 2022 geschafft. Der Russe unterlag im Ländermatch gegen Frankreich Ugo Humbert im Einzel – gewann aber schließlich im entscheidenden Doppel. Die Bedingungen aber empfindet der Weltranglistenzweite als suboptimal.
von Michael Rothschädl
zuletzt bearbeitet:
03.01.2022, 06:44 Uhr
Erst kurzfristig waren die französischen Mannen ins Finalturnier des ATP Cups gerutscht, ursprünglich wäre Ugo Humbert & Co aufgrund der Weltranglistenposition ein Startplatz beim Team-Event verwehrt geblieben. Nach dem Aus der Österreicher waren es aber die Franzosen, die zuerst eine schlagkräftige Truppe zusammenstellen konnten – und so am Sonntag also gegen Russland ins Tennisjahr 2022 starteten.
Und es hätte nahezu zur großen Sensation gereicht. Gegen die ersatzgeschwächten Davis-Cup-Sieger sorgte Ugo Humbert nämlich in einem regelrechten Marathon-Match gegen Daniil Medvedev für eine Überraschung und bezwang den Weltranglistenzweiten in drei Sätzen. Dieser schlug jedoch postwendend zurück – und fixierte im Doppel den hauchdünnen 2:1-Erfolg seiner Russen.
Nichtsdestotrotz zeigte sich der 25-Jährige wenig angetan von seinen ersten Matcherfahrungen in Down Under 2022: "Natürlich bin ich enttäuscht, dass ich verloren habe, aber man kann nicht viel machen, wenn man nach dem zweiten Satz Krämpfe bekommt", konstatierte der Weltranglistenzweite nach Ende des Duells mit Frankreich.
(Zu) kurze Pause vor dem Doppel
Dennoch wäre er aber nicht weit vom Sieg entfernt gewesen, was er als positiven Aspekt aus dem Auftaktmatch mitnehmen kann. Und immerhin hat es nach etwas Verschnaufpause auch noch zu einem Start im Doppel gereicht: "Trotz der Krämpfe habe ich mich entschieden, im Doppel zu spielen. Wir haben keine Spezialisten in dieser Disziplin und dennoch haben wir unser Bestes gegeben, um das Match zu gewinnen."
"Es ist nicht dasselbe, wenn man einfach gewinnt, wie so zu gewinnen, wie wir es heute getan haben“, bilanzierte der Russe, wenngleich sich die Begeisterung – nachdem er die Info erhalten hatte, dass die Pause vor dem Start des Doppels mit 25 Minuten nicht wirklich großzügig ausfallen sollte – in Grenzen hielt.
Medvedev spricht von physischer Herausforderung
Überhaupt seien die Matches in Australien eine physische Herausforderung, wie Medvedev betonte: „Letztes Jahr, als wir gewonnen haben, gab es noch kein Dach. Unter diesen Bedingungen zu spielen, ist eine Tortur. Es ist so heiß und die Luftfeuchtigkeit ist so hoch, es ist unglaublich“, sagte der Weltranglistenzweite. Das letzte Mal habe er sich bei den Olympischen Spielen derartig gefühlt.
Ugo Humbert hingegen müsse man zu dieser Leistung gratulieren, habe der Franzose nämlich gegen Ende der Partie ein weitaus besseres Bild abgegeben als er selbst. Im Einzel ist der Start ins Kalenderjahr 2022 für Daniil Medvedev zwar misslungen, insgesamt aber hat der Russe den Kampf gegen Frankreich – und die Bedingungen in Down Under – für sich entschieden.