ATP: Die Schulter - Nächster Dämpfer für Kei Nishikori
Kei Nishikori konnte beim ATP-Masters-1000-Turnier in Toronto nicht zu seiner Zweitrundenpartie antreten. Die Schulterläsion ist ein weiterer Rückschlag in der langen Verletzungsserie des Japaners.
von Stefan Bergmann
zuletzt bearbeitet:
14.08.2021, 10:55 Uhr

„Kata no kega“ hieß es für Kei Nishikori beim ATP-Hartplatz-Event in der kanadischen Millionenmetropole Toronto. Die japanischstämmige Schwägerin des hier fabulierenden Redakteurs sorgte für die passende Übersetzung: „Schulterverletzung“ vor der Zweitrundenpartie gegen Hubert Hurkacz. Nishikori trat folgerichtig nicht mehr zum Duell gegen den Polen an, zog von den hochdotierten National Bank Open zurück und muss sich nun möglicherweise auf eine weitere Zwangspause vom Tennissport einstellen.
Der Schwerverdiener aus der südjapanischen Präfektur Shimane war und ist in den letzten Jahren alles andere als vom Glück verfolgt, zumindest was seine körperliche Fitness anlangt. Mal zwickte und zwackte der Rücken, dann war wiederum das Handgelenk schwer in Mitleidenschaft gezogen. Die Ergebnisse der letzten drei Tourjahre kann man für einen Mann seines Kalibers mit Verlaub nur als schlecht bis durchwachsen bezeichnen.
Rückschlag nach Aufwärtstrend
Allerdings zeigte die Formkurve des kampfstarken 31-Jährigen in den letzten Wochen wieder deutlich nach oben. Bei den Olympischen Spielen in Tokio drang Nishikori immerhin bis ins Viertelfinale vor, wo gegen Branchenprimus Novak Djokovic Endstation war. Beim direkt anschließenden Hartplatz-Turnier in Washington sorgte der Mann aus dem Land der aufgehenden Sonne gar mit einem Halbfinal-Einzug für das beste Ergebnis seit der Saison 2019. Und auch in die Masters-Veranstaltung in Kanada startete Nishikori gut hinein.
Nach der starken Leistung im Duell mit dem aufstrebenden Serben Miomir Kecmanovic ließ sich der 12-fache Turniersieger im Gespräch mit ATP Media gar zu hoffnungsvollen Wortspenden hinreißen: „Ich fühle mich ziemlich gut. Ich glaube, ich spiele in den letzten Turnieren mein bestes Tennis des Jahres.“ Auf Twitter holte „Nishi-san“ sogar noch weiter aus: „Ich habe das Gefühl, dass ich zum ersten Mal seit meiner Verletzung am Handgelenk richtig lange Rallies ohne Fehler auf der Vorhand oder Rückhand spielen kann. Ich kann wieder Schüsse abgeben, ohne an etwas zu denken.“
Tja - und nun die erneute Verletzung, diesmal eben an der Schulter. Finanzielle Sorgen muss sich Nishikori keinesfalls machen. Sogar im Seuchenjahr 2020 konnte sich der Mann aus dem fernen Osten über 28 Millionen US-Dollar an Einnahmen freuen - Exklusivdeals mit der japanischen Telekom, Ausstatter Uniqlo und anderen potenten Sponsoren sei Dank. Wie es allerdings sportlich für den Japaner weitergeht steht in den Sternen. Bleibt zu hoffen, dass die Verletzungsmisere des asiatischen Publikumslieblings bald ein Ende findet.