ATP: Dominic Thiem in erlesener Gesellschaft
Dominic Thiem hat vor wenigen Tagen erstmals den dritten Platz in der ATP-Weltrangliste erreicht. In den Zeiten von Novak Djokovic, Rafael Nadal und Roger Federer eine herausragende Leistung.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
17.03.2020, 12:55 Uhr
Um die schier unglaubliche Dominanz von Novak Djokovic, Rafael Nadal und Roger Federer während der letzten Dekade (und sogar noch ein wenig länger) zu demonstrieren, reicht im Grunde eine Statistik: Seit 2009 ist Dominic Thiem erst der neunte Spieler, dem es gelungen ist, für mindestens eine Woche lang einen Platz unter den besten Drei der ATP-Weltrangliste zu erreichen.
Der erste Profi, der dies geschafft hat, war eben 2009 Andy Murray, den viele ja im Paket mit Djokovic/Nadal/Federer als Teil der Big Four sehen. Was in puncto Konstanz wohl richtig ist, geht es nach Grand-Slam-Titeln liegt Murray mit seinen drei (einmal die US Open, zweimal Wimbledon) gleichauf mit Stan Wawrinka (je einmal Australian Open, French Open und US Open).
Thiem peilt drittes Finale in Roland Garros an
Auch zwei andere Major-Champions konnten in die Phalanx der Legenden einbrechen, allerdings erst mehrere Jahre nach ihrem großen Coup. Juan Martin del Potro etwa gewann die US Open im Jahre 2009 - und schaffte es erst im Sommer 2018 erstmals unter die Top drei. Marin Cilic, US-Open-Champion von 2014, erreichte Rang drei erst im Januar 2018, nachdem er im Endspiel der Australian Open an Roger Federer gescheitert war.
Dominic Thiem, der sich derzeit aufgrund der weltweit angespannten Situation wie die meisten anderen Tennisprofis nicht tennisspezifisch vorbereiten kann, wartet bekanntermaßen noch auf seinen ersten Sieg bei einem Grand-Slam-Turnier. Dreimal hatte der Niederösterreicher die Chance, am knappsten dran war Thiem vor wenigen Wochen im Endspiel von Melbourne, als er eine 2:1-Satzführung gegen Djokovic doch noch aus der Hand gab. Ob Thiem die Möglichkeit bekommt, 2020 zum dritten Mal in Folge in das Finale von Roland Garros einzuziehen, wagt derzeit noch niemand zu beurteilen.
Die Liste der Top-Drei-Spieler seit 2009 komplettieren schließlich David Ferrer, Milos Raonic, Alexander Zverev und Grigor Dimitrov. Letztere holten sich jeweils einmal den Titel bei den ATP Finals in London, warten aber wie Thiem und Raonic weiter auf den großen Coup. David Ferrer hat diese Ambitionen bekanntermaßen im vergangenen Jahr endgültig aufgegeben. Der Spanier firmiert nun als Turnierdirektor des ATP-Tour-500-Events in Barcelona - und muss sich gleich im ersten Jahr mit der Absage desselben zurechtfinden.
Debüttanten in den Top Drei seit 2009
Datum | Spieler | Grand-Slam-Titel | ATP-Finals-Titel |
Mai 2009 | Andy Murray | 3 | 1 |
Juli 2013 | David Ferrer | 0 | 0 |
Januar 2014 | Stan Wawrinka | 3 | 0 |
November 2016 | Milos Raonic | 0 | 0 |
November 2017 | Alexander Zverev | 0 | 1 |
November 2017 | Grigor Dimitrov | 0 | 1 |
Januar 2018 | Marin Cilic | 1 | 0 |
August 2018 | Juan Martin del Potro | 1 | 0 |
März 2020 | Dominic Thiem | 0 | 0 |