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ATP Hamburg Open: Arthur Fils gewinnt Finale der Superlative gegen Alexander Zverev

Ein Finale der Extraklasse spielte sich bei dem ATP-Tour-500-Turnier in Hamburg ab. Nach einem unfassbaren Drei-Satz-Match gewinnt der 20-jährige Arthur Fils mit 6:3, 3:6 und 7:6 (1) gegen Titelverteidiger Alexander Zverev das Finale am Rothenbaum. Damit steht der junge Franzose unter den Top-20 der Welt.

von Johanna Brauer
zuletzt bearbeitet: 22.07.2024, 01:29 Uhr

© Witters

Hier das Finale zum Nachlesen im Live-Ticker 

Arthur Fils, der neue Superstar an der Tennisspitze

“Er hat das Potential der beste Spieler der Welt zu werden”, sagte Titelverteidiger Zverev bereits vor dem Finalduell gegen den 20-jährigen Arthur Fils. Und das Fils auf dem besten Weg dorthin ist, hat er heute im ausgebuchten Center Court am Rothenbaum mehr als gezeigt. Ein Finale der Superklasse bot sich dem Publikum in der Hansestadt. Es ist zudem unter den Top-3 der längsten Matches auf drei Satz-Ebene. 

Zverev, der sich von seiner bei Wimbledon zugezogenen Verletzung am Knie eigentlich so weit es geht wieder erholt hatte, kämpfte vor allem am Anfang des Matches mit sich und seinem Körper. Langsamer gehend und immer wieder zum Bauch greifend ging Zverev in den ersten Satz hinein. Fils spielte von Beginn an selbstbewusst und konnte mit dieser offensiven Spielweise Zverev direkt breaken. Zum Vergleich: Halbfinalgegner Pedro Martinez konnte dem Deutschen kein einziges Aufschlagspiel abnehmen.

Zverev: “Ich kann mich nicht aufrechthalten, mein Bauch zieht mich runter"

Dem aggressiv spielenden Fils, dem seine Longlinebälle auf die Linie besonders perfekt gelangen, stand ein kämpfender aber im Vergleich zu den Vortagen, zurückhaltender Zverev gegenüber, dem mehr ungezwungene Fehler passierten als sonst. Beim Seitenwechsel zum 2:5  äußerte Zverev sein Unwohlsein: “Ich kann mich nicht aufrechthalten, mein Bauch zieht mich runter." Sein Blutspiegel war zu niedrig, weshalb Zverev Elektrolyte einnahm, wie er bei Pressekonferenz nach dem Match erklärte. Unter lautem Jubel und wenn auch etwas gebückt, spielte Zverev weiter. Dennoch, spielerisch konnte Fils dominieren und entschied die erste Runde mit 6:3 für sich. 

Im zweiten Satz stabilisierte sich der Blutspiegel des Deutschen wieder und der Olympiasieger war im Match angekommen. Mehr Breakchancen, mehr Diskussionen und längere, knappere Ballwechsel bestimmten das Finalspiel von dort an. Mit der 17. Breakchance für den Deutschen, entschied Zverev den spielerisch exzellenten Satz für sich. 6:3, dritter Satz. 

Der perfekte letzte Satz

Keiner der beiden Spieler machte seinem Gegner noch Geschenke, jeder Ball wurde hart umkämpft. Eine unfassbare Qualität auf beiden Seiten. Jedes einzelne Spiel ging über Einstand, ungezwungene Fehler gab es nicht mehr. Bei Donner, Regen und geschlossenem Dach erkämpften sich die Spieler das 5:5. Fils hetzte die Stimmung weiter an, indem er den ersten Aufschlag von unten spielte. Der Serve ging zwar ins Aus, das Spiel konnte er trotzdem noch gewinnen.

Fils ging mit 6:5 in Führung und beim Seitenwechsel sprach Zverev den Franzosen an. Eine kleine Diskussion entstand und der Schiedsrichter musste dazwischen gehen. Standing Ovations, wenn Zverev die langen Ballwechsel für sich entscheiden konnte, wie zum 6:6. Der Tiebreak verlief dann unverhältnismäßig zum gesamten Spiel sehr deutlich. Mit 5:0 ging Fils in Führung. Zverev blieb dran aber der 20-jährige Franzose machte den Satz mit 7:1 und nach 3:33 Minuten zu. Eines der längsten ATP-Finals überhaupt.

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von Johanna Brauer

Sonntag
21.07.2024, 18:49 Uhr
zuletzt bearbeitet: 22.07.2024, 01:29 Uhr

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