Wawrinka kämpft Thiem nieder
Dominic Thiem ist im Viertelfinale der BNP Paribas Open in Indian Wells ausgeschieden: Österreichs Nummer eins unterlag dem dreifachen Grand-Slam-Champion Stan Wawrinka nach großem Kampf mit 4:6, 6:4 und 6:7 (2).
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
17.03.2017, 06:20 Uhr
Dominic Thiem ist beim ATP-Masters-1000-Turnier in Indian Wells im Viertelfinale trotz einer starken Leistung ausgeschieden. Der an Position acht gesetzte Österreicher unterlag dem regierenden US-Open-Sieger Stan Wawrinka nach 2:31 Stunden mit 4:6, 6:4 und 6:7 (2). Der Schweizer trifft nun auf den Spanier Pablo Carreno Busta.
Thiem zeigte sich von Beginn an als der spielbestimmende Mann auf dem Platz - im Positiven wie im Negativen. Die aktuelle Nummer neun der Welt diktierte die Ballwechsel mit seiner Vorhand, zwang Wawrinka zu Fehlern, leistete sich allerdings auch selbst einige Bälle, die dem Schweizer Punkte einbrachten. Beide Spieler glänzten in der Anfangsphase nicht als Aufschläger, nach einem Austausch von Breaks brachte Wawrinka zum 2:1 als erster sein Service durch.
Breakchancen gab es daraufhin auf beiden Seiten, die Qualität der Aufschläge verbesserte sich indes deutlich. Beim Stand von 4:5 agierte Thiem unglücklich, ließ bei 15:15 eine große Chance aus und wurde von Wawrinka schließlich mit einem Rückhand-Slice zum Satzverlust passiert.
Gesprächsbedarf mit dem Referee
Im Gegensatz zu Gael Monfils, gegen den der Österreicher im Achtelfinale souverän gewonnen hatte, spielte Wawrinka das Tempo seines Gegners mit, war in wichtigen Situationen in der Lage, selbst die Initiative zu ergreifen. Das erste Ausrufezeichen im zweiten Akt setzte dennoch Dominic Thiem - nachdem Wawrinka den ersten Breakball zum 1:2 noch mit einem starken Aufschlag abwehren konnte, leistete sich der dreifache Major-Sieger zwei Punkte später einen Doppelfehler.
Der im Übrigen erst auf Nachfrage von Thiem als solcher erkannt wurde. "Die Linienrichter sind ein Witz, oder?", fragte der Österreicher bei Stuhlschiedsrichter Damien Dumusois eher rhetorisch nach. Auch Wawrinka hatte davor schon mehrmals erfolgreich das Hawk Eye bemüht. Der Schweizer hatte im darauffolgenden Seitenwechsel ebenfalls Gesprächsbedarf mit dem Spielleiter, nachdem Dumusois einen Ausruf revidiert und Thiem einen Punkt zugesprochen hatte. Der holte sich ein paar Minuten später mit seiner zweiten Chance den Satz-Ausgleich.
Bis zum letzten Punkt
Zu Beginn des Entscheidungssatzes erarbeitete sich Thiem gleich zwei Breakchancen, Wawrinka wehrte die erste mit einem äußerst knappen Vorhand-Ball entlang der Linie ab. Der Schweizer versuchte nun vermehrt, in den Ballwechseln näher an die Grundlinie zu rücken. Und Wawrinka zeigte sich bei der Nutzung seiner Breakchancen effizienter als sein Gegner, holte sich nach einem starken Rückhand-Return den 2:0-Vorteil im dritten Satz.
Thiem überzeugte in dieser Phase durch Nehmerqualitäten, holte sich den Aufschlag von Wawrinka zum 2:3, glich mit eigenem Service aus. Und erarbeitete sich bei 4:4 eine Möglichkeit zum Break - die der Österreicher allerdings mit einem Vorhandfehler ausließ. Beim Stand von 5:6 ließ Wawrinka seine erste Chance, das Match zu beenden, ungenutzt. Im Tie-Break erwies sich die Nummer drei der Welt als der stabilere Spieler, ließ Thiem nach dem 2:2 keinen Punkt mehr. Nach etwas mehr als zweieinhalb Stunden landete eine Rückhand des Österreichers im Netz, Wawrinka durfte seinen ersten Einzug ins Halbfinale von Indian Wells feiern.
Im ersten Viertelfinale hatte sich Pablo Carreno Busta gegen Pablo Cuevas mit 6:1, 3:6 und 7:6 (4) durchgesetzt. Der Spanier steht damit erstmals im Halbfinale eines ATP-Masters-1000-Turniers und setzt seine sehr ansprechende Saison 2017 fort. In Rio de Janeiro hatte es Carreno Busta bis ins Endspiel geschafft, war dort Thiem in zwei Sätzen unterlegen.
Hier die Ergebnisse der Herren in Indian Wells: Einzel, Doppel, Einzel-Qualifikation
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