ATP Masters Madrid: Jan-Lennard Struff - "Wenn man mit einer Niederlage leben kann ..."
Jan-Lennard Struff ist beim ATP-Masters-1000-Turnier in Madrid in Runde zwei in drei Sätzen an Stefanos Tsitsipas gescheitert. Und hat sich danach den Umständen entsprechend durchaus positiv gegeben.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
26.04.2025, 19:08 Uhr

Die Mixed Zone in der Caja Magica ist in Wahrheit eine Werbewand, an der alle Sponsoren des ATP-Masters-1000-Turniers in Madrid wohlwollend vermerkt sind und die mitten in jenen Bereich gepflanzt wurde, aus dem die Profis mit dem offiziellen Fahrservice zur Anlage kommen oder diese verlassen. Aber wenn man nur ein paar Wortspenden einfangen will, dann ist dieser Spot absolut ausreichend. Und wenn nicht gerade Novak Djokovic aus dem Turnier ausscheidet, dann kommen auch wirklich die meisten Asse eher in die Mixed Zone als in den Raum für Pressekonferenzen.
Am frühen Samstagabend schlug dort zunächst Coco Gauff auf, Jan-Lennard Struff folgte auf auf den Fuß. Gauff hatte einen einfachen Sieg gegen Ann Li zu kommentieren, Struff eine knappe Drei-Satz-Niederlage gegen Stefanos Tsitsipas. Und bitte …
tennisnet: Herr Struff. Wie fällt Ihre Analyse aus?
Jan-Lennard Struff: Eine Niederlage tut immer weh, aber ich fand das Match einigermaßen gut. Ich habe einen sehr guten ersten Satz gespielt, Stefanos dann im zweiten und dritten. Am Anfang hat er mir ein paar Punkte gegeben, die er nachher nicht mehr hergeschenkt hat. Hat dann sehr gut returniert, gut serviert, hat mir wenig Chancen gegeben. Und bei mir waren es halt so ein, zwei Fehler zu viel in ein, zwei Games. Aber: Ich hab mich gut gepusht. Ich war da, ich war präsent am Platz heute, was in den letzten Wochen nicht immer perfekt war. Und deswegen, also … mit Niederlanden kann man nicht so gut leben, aber wenn man mit einer leben kann, dann vielleicht mal mit der, weil vieles heute besser war. Aber trotzdem nervt es.
tennisnet: Sie haben Tsitsipas vor zwei Jahren hier geschlagen. Geht man da mit einem kleinen mentalen Vorteil ins Match?
Struff: Ich spiele gerne in der Höhe. Ich habe ihn hier geschlagen, aber ich wusste, dass es letztes mal hier im Viertelfinale ein brutales Match war. Unser jüngstes Match auf Asche habe ich in drei Sätzen verloren. Zwischendurch habe ich ihn auf Rasen geschlagen. Das letzte Mal in Cincinnati habe ich verloren. Ich gehe nicht davon aus, dass ich so ein Match zwingend gewinne. Ich weiß aber, dass ich gewinnen kann. Die Leistung dafür habe ich heute gebracht, aber Stefanos steht nicht umsonst da oben. Er hat zwar viele Punkte verloren, hat ein bisschen im Ranking eingebüßt, aber er ist ein Top-Spieler. Ich hätte gerne einen Schritt heute gemacht, aber weiter geht's.
tennisnet: In Ihrer Box ist heute wie schon beim ersten Match gegen Botic van de Zandschulp Michael Kohlmann, der Davis-Cup-Teamchef, gesessen. Wie ist es dazu gekommen?
Struff: Markus Wislsperger ist mein Coach. Wir haben uns im Februar entschieden, dass wir zusammenarbeiten. Da war aber schon klar, dass er in dieser Woche nicht kann und da hatte ich frühzeitig mit “Kohle” gesprochen. Ich kenne ihn bestens vom Davis Cup und das hat super funktioniert.
Weiter geht es für Jan-Lennard Struff übrigens beim Challenger in Estoril. Dort ist mit harter Konkurrenz zu rechnen - so hat etwa auch Félix Auger-Aliassime nach dem Aus in Madrid seine Nennung abgegeben.
Hier das Einzel-Tableau in Madrid