ATP Masters Madrid: Rafael Nadal - Ein Rückschritt in zweierlei Hinsicht
Rafael Nadal musste sich im Viertelfinale des ATP-Masters-1000-Turniers von Madrid dem Deutschen Alexander Zverev in zwei Sätzen geschlagen geben - und die Niederlage stellt für den Spanier nicht nur in puncto Selbstvertrauen einen Rückschritt dar.
von Nikolaus Fink
zuletzt bearbeitet:
08.05.2021, 12:54 Uhr
Es war eine Vorhand, die Rafael Nadal in seinem Leben wohl nur ein einziges Mal verschlägt: Eigentlich hatte der Spanier den ersten Punkt des siebenten Games im Viertelfinale von Madrid gegen Alexander Zverev nach einem guten Stopp-Volley bereits verbucht, doch völlig überraschenderweise beförderte der Spanier den anschließenden Vorhandball aus bester Position neben die Linie.
Wenige Momente später agierte der Weltranglistenzweite bei zwei weiteren Vorhandschlägen aus dem Halbfeld zu vorsichtig, statt 5:2 hieß es plötzlich nur mehr 4:3 für Nadal - der Anfang vom Ende. Diese Game sei eine "Katastrophe" gewesen, meinte der 34-Jährige, der anschließend nie mehr wirklich zurück in die Partie fand.
Nadal mit Problemen beim Return
"Die Dinge haben heute gut begonnen, aber im Moment der Wahrheit, als ich den Satz in die richtige Richtung hätte lenken können und somit auch die Perspektive des Matches verändert hätte, habe ich alles schlecht gemacht", sparte Nadal nicht mit Selbstkritik. Ab diesem Zeitpunkt habe er gegen einen "großartigen Gegner" gespielt, dem die Bedingungen in Madrid zudem noch zugute kommen würde.
Für Nadal selbst - das ist hinlänglich bekannt - sind die äußeren Umstände in der spanischen Hauptstadt in der Sandplatzsaison die mit Abstand schwierigsten. Das war auch gegen Zverev wieder zu sehen: Der 20-fache Grand-Slam-Champion bekam aufgrund der schnellen Verhältnisse kaum Zugriff in den Returngames und hatte Probleme, die richtige Länge in seine Grundschläge zu bekommen.
Nadal fällt im Ranking zurück
Doch insbesondere aufgrund der Verbundenheit mit seinen spanischen Landsleuten sei die Woche für Nadal immer "sehr wichtig": "Daher ist das Gefühl nach einer Niederlage negativ. Ich habe Schritte nach vorne gemacht, aber manchmal macht man eine Schritt zurück, wenn man die Treppen hinaufgeht. Ich denke, dass das heute passiert ist."
Auch im Ranking wird es für Nadal am kommenden Montag einen Schritt nach unten gehen - und der Rückfall auf Platz drei ist durchaus einer mit Konsequenzen: Denn selbst wenn der Iberer in Rom gewinnen sollte, wird er Daniil Medvedev in der Weltrangliste vor den French Open nicht mehr überholen. Somit könnte es in Paris bereits im Halbfinale zu einem Duell mit Novak Djokovic kommen.
Hier das Einzel-Tableau in Madrid