ATP-Masters Miami: Kritik am traditionsreichen Hartplatz-Event reißt nicht ab

Offenkundig hat das ATP-Masters-1000-Turnier in Miami mit einigen Schwierigkeiten zu kämpfen, die rasch einiger Lösungen bedürfen.

von Stefan Bergmann
zuletzt bearbeitet: 26.03.2024, 17:31 Uhr

© Getty Images
Das Hard-Rock-Stadium bei der ersten Austragung der Miami Open 2019

Zugegeben: Die Anfangstage des ATP-Masters-1000-Turniers in Miami waren wettertechnisch durchwachsen und nicht gerade ein Magnetverstärker für die US-amerikanischen Fans dem alleine schon architektonisch beeindruckenden Hard Rock Stadium einen Besuch abzustatten. Besonders dramatisch sah die Zuseherbeteiligung beim Auftaktmatch des amtierenden Australian-Open-Champions Jannik Sinner aus - der Center Court war praktisch leergefegt.

Während einige Kommentatoren in den Sozialen Medien, die sich offenkundig als Hardcore-Djokovic-Fans entpuppten, der fehlenden Ausstrahlung des Südtirolers die Schuld gaben (wogegen allerdings der letztjährige Fans' Favourite Award für den 22-Jährigen spricht), wurden neben der Regenmisere auch noch die überhöhten Preise für einen Sitzplatz im großen Stadion ins Treffen geführt. Denn die Nebenplätze seien zur selben Zeit durchwegs gut besucht gewesen - und die Außencourt-Tickets-Preise deutlich günstiger im Erwerb. 

Viele Probleme verderben den Turnier-Brei

Einige Fans vor Ort weinen dem alten Austragungsort am Crandon Park nach, der allerdings von Seiten der Spieler schon längere Zeit in der Kritik gestanden hatte. Die Plätze auf der Insel Key Biscane waren zu langsam für modernes Tennis geworden, und aufgrund einer Auflage, die der damalige Spender der Anlage den Turnierverantwortlichen vorgeschrieben hatte, durften keine Veränderungen am Veranstaltungsort vorgenommen werden. Ein Umzug in die Miami Gardens war damit unumgänglich geworden. 

Während Casper Ruud die Organisation des ehemals höchstpopulären Hartplatz-Events im Laufe seiner Drittrunden-Partie gar an den Stuhlschiedsrichter adressierte, sieht Nick Kyrgios, der mittlerweile 15 Monate an keinem Wettbewerb mehr teilgenommen hat, die Fehler auf Seiten der ATP. Auf Twitter meint der Wimbledon-Finalist von 2022: "Leider wurde Tennis nicht richtig vermarktet oder umgesetzt."

Der wahrscheinlichste Grund für die teils mageren Zuseherzahlen und der nicht enden wollenden Kritik an den Miami Open ist höchstwahrscheinlich eine Kombination aus allen bislang vorgebrachten Problemen (abgesehen einmal von der Unbeliebtheitsthese von Jannik Sinner - die auch dem sehr positiven Feedback auf unserer Website widerspricht). Bleibt zu hoffen, dass das geschichtsträchtige Hartplatz-Event in also Zukunft eine nachhaltige Image-Korrektur erfährt.

Hier das Einzel-Tableau in Miami.

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Dienstag
26.03.2024, 17:14 Uhr
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