ATP-Masters Monte-Carlo: Medvedev revanchiert sich, Berrettini nächster Zverev-Gegner
Daniil Medvedev revanchierte sich in seiner Erstrunden-Partie beim ATP-Masters-Turnier in Monte-Carlo bei seinem Landsmann Karen Khachanov in drei hartumkämpften Sätzen für die im Vorjahr erlittene Achtelfinal-Niederlage. Matteo Berrettini erspielte sich mit seinem Zweisatz-Erfolg gegen den Argentinier Mariano Navone ein Duell gegen Alexander Zverev.
von Dietmar Kaspar
zuletzt bearbeitet:
07.04.2025, 20:11 Uhr

Auch wenn sich die Bilanz von Daniil Medvedev vor seiner Auftakt-Begegnung beim ATP-Masters-Turnier in Monte-Carlo gegen Karen Khachanov mit 6:2 positiv las, hatte der ehemalige Weltranglistenerste bestimmt noch die Achtelfinal-Niederlage aus dem Vorjahr gegen seinen Landsmann in Erinnerung.
In Erwartung eines langen Matches bei sinkenden Temperaturen ging Medvedev mit Long Tights auf dem Court Rainier III zu Werke. Nach je einem souverän gehaltenen Aufschlagspiel beider Spieler übernahm der anfangs beinahe fehlerlos agierende Russe die Kontrolle und erspielte sich mit zwei Breaks in Folge eine schnelle 5:1-Führung. Mit Fortdauer verringerte Khachanov seine Fehlerquote und fand immer besser in die Partie. Beim Stand von 4:5 wehrte der 28-jährige bei eigenem Aufschlag drei Satzbälle ab und schaffte den zwischenzeitlichen Ausgleich. Als es beim Stand von 5:6 bei zwei laufenden Spielbällen nach Tiebreak roch, riss Medvedev mit vier Punktgewinnen in Folge das Momentum auf seine Seite und fixierte mit einem Break zum Abschluss den Gewinn des ersten Durchgangs.
Auch der zweite Satz verlief in Achterbahnmanier, nachdem Medvedev nach einer ausgiebigen Toilettenpause auf kurze Hose umstellte. Nach einer schnellen 2:0-Führung, die er auf 4:1 ausbauen konnte, musste er nach einer Behandlungspause seines Gegners sein Service ebenfalls abgeben und den 4:4-Ausgleich hinnehmen. Auch im folgenden Aufschlagspiel wackelte Medvedev und fing sich mit einem starken Vorhand-Passierschlag seines Gegners aus dem Lauf heraus das erneute Break ein, das Khachanov bei eigenem Aufschlag zum Satzausgleich bestätigen konnte.
Hoch blieb die Intensität der Ballwechsel auch im dritten Akt, in dem Medvedev erneut mit einer schnellen 2:0-Führung startete, diesmal aber postwendend den Ausgleich einstecken musste. In der Folge blieb jedes Aufschlagspiel hartumkämpft, ehe sich Medvedev mit seiner vierten Möglichkeit im Spiel das Break zum 5:3 sichern konnte, indem Khachanov am Netz patzte. Dennoch nutzte der 29-jährige Medvedev auch diese Chance nicht und gab mit einem Doppelfehler zum Abschluss sein Service ab und ließ damit den Weltranglisten-25. zum wiederholten Male ins Match zurückkehren. Doch auch Khachanov zeigte bei seinem letzten Aufschlagspiel Nerven, vergab unter anderem einen Überkopfball am Netz. Mit einem Rückhand-Winner die Linie entlang holte sich Medvedev den ersten Matchball, den er von leichten Krämpfen geplagt mit einem Stopp-Ball zum finalen 7:5, 4:6, 6:4 nach 2:52 Stunden verwerten konnte.
Nach dem Match kommentierte die Nr. 11 des Turniers im On-Court-Interview: “Ich habe die letzten Tage hier wesentlich besser trainiert, als ich heute im Match gespielt habe. Aber das erste Match auf Sand ist nie einfach, vor allem da es auch nicht mein favorisierter Belag ist. Aber jetzt bin ich erst einmal glücklich über den Match-Sieg und schaue optimistisch nach vorne.”
In der zweiten Runde sieht sich der Weltranglisten-11. dem Franzosen Alexandre Muller gegenüber, der sich in 93 Minuten mit 6:4, 6:4 gegen den argentinischen Qualifikanten Camilo Ugo Carabelli behaupten konnte.
Berrettini fixiert Duell gegen Zverev
Mit einer konsequenten Leistung schaffte Matteo Berrettini den Einzug in die zweite Runde. Gegen den Argentinier Mariano Navone musste der Wimbledon-Finalist von 2021 zwar dreimal sein Service abgeben, packte aber in beiden Sätzen im richtigen Moment zu und servierte den Vorsprung jeweils zum finalen 6:4, 6:4 nach 1:45 Stunden aus. In der nächsten Runde wartet morgen auf den 28-jährigen Italiener der Hamburger Olympiasieger Alexander Zverev, der als topgesetzter Spieler mit einem Freilos ins Turnier startet.
Musetti mit Comeback-Sieg gegen Yunchaokete
Fast eine Stunde mehr auf dem Platz musste Berrettinis Landsmann Lorenzo Musetti zubringen. Gegen den stark aufspielenden Qualifikanten Bu Yunchaokete aus China, der in der Akademie des ehemaligen Weltranglistenersten Juan-Carlos Ferrero in Villena bereits frühzeitig das Spiel auf Sand erlernte, lag der 23-jährige mit Satz im Hintertreffen. Dennoch kämpfte sich der Weltranglisten-16. wieder zurück ins Match und siegte nach 2:40 Stunden Spielzeit mit 4:6, 7:5, 6:3 und spielt in der nächsten Runde als Nr. 13 des Turniers gegen Tschechen Jiri Lehecka um den Einzug ins Achtelfinale gegen den Sieger der Partie Zverev-Berrettini.
Ex-Finalist Davidovich Fokina ringt Shelton nieder
Formal eine Überraschung, die in Monte-Carlo eigentlich keine ist, lieferte der Spanier Alejandro Davidovich Fokina gegen den an Position 11 geführten US-Amerikaner Ben Shelton ab. Nachdem der Finalist aus dem Jahr 2022 den ersten Satz im Tiebreak abgeben musste, glänzte er im weiteren Verlauf immer mehr mit seinem kompromisslosen und kampfstarken Konterspiel und drehte die Partie gegen den Linkshänder zum 6:7 (2), 6:2, 6:1-Erfolg nach exakt zwei Stunden.
Hier das Einzel-Tableau aus Monte-Carlo