ATP Masters Rom: Kleine Flaute im Tennis-Wunderland Italien
Beim Heimturnier der Italiener, dem ATP-Masters-1000-Event in Rom, stehen die Chancen auf einen Sieg für die Lokalmatadore nicht besonders gut.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
08.05.2022, 09:05 Uhr
Um der Wahrheit Ehre zu geben: Die Italiener haben bei ihrem größten Heimturnier im Foro Italico auch in den vergangenen Jahren keine Bäume ausgerissen. Genau genommen seit mehr als vier Jahrzehnten nicht mehr: Der letzte Triumph eines Lokalmatadors in Rom datiert aus dem Jahr 1976, Adriano Panatta war damals so frei. Panatta stand zwei Jahre später noch einmal im Endspiel, verlor dieses aber gegen Björn Borg.
Nun stehen die Italiener in der aktuellen Tenniswelt aber so gut da wie schon lange nicht mehr. Geschuldet auch den vielen kleineren Turnieren im Land und also den Möglichkeiten, die der nachkommenden Generation bereitet werden. Und wer sich dort ausreichend Selbstvertrauen und Punkte holt, der spielt eben schneller im Konzert der Großen mit. Matteo Berrettini als Fixstarter und Jannik Sinner als umjubelter Ersatzmann haben dies im vergangenen Jahr bei den ATP Finals in Turin unter Beweis gestellt.
In Rom aber, wo am heutigen Sonntag bereits die ersten Matches des traditionsreichen Masters-1000-Turniers ausgetragen werden, stehen die Chancen für die Italiener denkbar schlecht. Berrettini ist nach einer Operation an seiner Schlaghand gar nicht am Start, Sinner hatte in Madrid schon zum Auftakt mit Tommy Paul große Probleme, schied dann im Achtelfinale gegen Félix Auger-Aliassime ohne viel Gegenwehr aus. In Rom startet der Südtiroler gegen den spanischen Sandplatz-Experten Pedro Martinez, danach ginge es gegen den Sieger der Partie zwischen Dominic Thiem und Fabio Fognini.
Musetti muss verletzt absagen
Letzterer ist ja der einzige aktive Italiener, der schon ein 1000er gewonnen hat, 2019 in Monte-Carlo war´s. Aber auch für den wieselflinken Fognini schließt sich das Fenster zu ganz großen Titeln langsam. In den vergangenen Wochen war er im Doppel an der Seite von Simone Bolelli jedenfalls deutlich erfolgreicher als als Solist.
Für Lorenzo Sonego läuft es auch nicht gerade rund, ein bisschen hoffen hätten die Römer vielleicht auf Lorenzo Musetti gedurft. Der allerdings musste aufgrund einer Verletzung, die ihn schon in Madrid zur Aufgabe gegen Alexander Zverev gezwungen hatte, zurückziehen.
Was bleibt, sind vier Spieler, die mittels einer Wildcard ins Rennen geschickt wurde: Luca Nardi, Francesco Passaro, Flavio Cobolli und Matteo Arnaldi. Die aber, zumindest in diesem Jahr, nicht an die Tradition von Adriano Panatta anschließen werden können.
Hier das Einzel-Tableau in Rom