ATP Masters Shanghai im RE-Live: Novak Djokovic besiegt Taylor Fritz

In einem hochklassigen Semifinale behält Novak Djokovic in einer Stunde und 55 Minuten tatsächlich mit 2:0 (6:4 und 7:6) die Oberhand gegen Taylor Fritz und zieht damit ins Finale der Shanghai Masters 2024 ein, in dem morgen Jannik Sinner auf den Weltranglistenvierten wartet. Konnte der Serbe im ersten Satz ein frühes Break souverän verwalten, indem er nicht einen einzigen Breakball gegen sich zuließ, unterliefen ihm im zweiten Durchgang zu viele unerzwungene Fehler. Im fünften Spiel, das mehrfach hin- und herging, verpasste der 37-Jährige das Break und zerrte sich zudem noch leicht am Oberschenkel, woraufhin die Partie zunehmend in Richtung des Kaliforniers lief, der keineswegs einen schlechten Tag erwischte. In den Schlüsselmomenten fehlte Taylor Fritz allerdings auch ein Stück weit die Ruhe. Zu oft wollte der 26-Jährige mit dem Kopf durch die Wand, womit er den angeschlagenen Serben immer wieder zurück ins Spiel brachte. Nachdem Fritz dann im Tiebreak seinen Satzball ungenutzt ließ, verwertete der Olympiasieger eiskalt den eigenen Matchball. Jetzt hat der Djoker morgen die Chance auf den 100. Einzeltitel seiner unglaublichen Karriere. Natürlich sind wir dann auch wieder am Liveticker mit dabei!

Novak Djokovic macht tatsächlich mit einem ersten Matchball den Deckel auf eine wahnsinnig komplizierte Partie, weil sein Aufschlag nach innen ihn direkt in Vorteil bringt. Taylor Fritz kann zwar insgesamt drei Mal noch unkontrolliert returnieren. Dann packt der Serbe aber überlegt zu und vollstreckt sicher per Winner.

Einen Aufschlag hat Fritz noch, den er auch dringend braucht. Dass er dabei über den zweiten Aufschlag kommen muss, macht die Situation nicht gerade leicht. Dass Djokovic dann auch noch mehrere starke Angriffsbälle returniert, kommt noch erschwerend dazu. In einer hochklassigen Rallye ist es dann aber ein Vorhand-Cross des Amerikaners, der knapp im Aus landet. Auf einmal hat der Weltranglistenvierte damit einen Matchball bei eigenem Aufschlag.

Fritz greift mit jedem Schlag brutal an, aber der Djoker stemmt sich mit allen Mitteln dagegen und profitiert davon, dass mit dem Kalifornier abermals die Pferde durchgehen. Ein Grundlinienschlag mit der Vorhand ist deutlich zu lang und landet im Aus. 6:6.

Djokovic kommt mit einem bärenstarken Aufschlag nach außen zum Freipunkt zum 5:5-Ausgleich, lässt dann aber trotz starkem Aufschlag nach innen, den Fritz gerade noch so returnieren kann, die Chance auf den Matchball liegen. In der Rallye rutscht er erneut weg und gerät mit einem unerzwungenen Fehler mit 5:6 ins Hintertreffen. Das gibt Fritz nun bei eigenem Aufschlag einen Satzball.

Fritz erzwingt mit einem starken Vorhand-Cross den Return-Fehler des 37-Jährigen, lässt dann aber die große Chance auf Satzbälle liegen, weil er sich beim Stand von 5:3 einen Doppelfehler leistet. Wahnsinn! Das Mini-Break ist weg.

Der Djoker schickt ein weiteres Ass durch die Mitte auf die Reise und verkürzt immerhin auf 3:4. Jetzt darf aber Fritz wieder zwei Mal servieren.

Novak Djokovic verliert trotz gutem ersten Aufschlag die Initiative und will diese dann zu brachial zurückerobern. Sein riskanter Vorhand-Cross landet knapp im Aus. Das ist das Mini-Break für Taylor Fritz.

Fritz ist wieder an der Reihe und profitiert in einer kurzen Rallye nach zweitem Aufschlag von einem weiteren Rückhand-Fehler des Serben. Im Ballwechsel danach rutscht der Serbe dann sogar aus, wodurch Fritz beide Punkte verwertet. 3:2 für den Kalifornier.

Novak Djokovic braucht den zweiten Aufschlag, was aber erneut kein Thema ist, weil Fritz einen Cross mit der Rückhand im Netz versenkt. Der Serbe stellt anschließend mit einem präzisen Ass durch die Mitte auf 2:1.

Fritz ist zuerst dran und legt mit einem sehenswerten Vorhand-Cross-Winner zum 1:0 vor. Der Service wechselt zum Serben.

Die Nummer vier der Welt braucht erneut den zweiten Aufschlag, woraufhin Fritz sich erneut in die Rallye hineinbeißt. Letztlich jagt der Serbe ihn aber zwei Mal zu oft von links nach rechts und zurück. Beim entscheidenden Winner ist der Amerikaner nicht mehr schnell genug. Die Partie geht damit in den Tiebreak.

Djokovic versenkt den ersten Aufschlag im Netz und gerät in der anschließenden Rallye prompt ins Hintertreffen. Nach einem Netzroller haut Fritz den Vorhand-Cross jedoch knapp ins Aus. Spielball Djokovic.

Novak Djokovic packt im richtigen Moment ein Ass aus und kann dann druckvoll ins Zentrum servieren. Fritz returniert nur hoch ins T-Feld, woraufhin der 37-Jährige zum Vorhand-Cross-Winner ansetzt. Schon steht es 30:30.

Schlägt Fritz nun zurück? Jedenfalls haut er mit einem perfekten Return dem Serben nun den Winner um die Ohren. 0:30 aus Sicht des Weltranglistenvierten.

Fritz stemmt sich voll dagegen und weiß natürlich, dass er mit einem Satzgewinn nun große Chancen hätte, erstmals überhaupt einen Sieg gegen den Serben zu landen. In der langen Rallye geht er dabei keine Risiken ein. Den 21. Ball versenkt der Djoker dann im Aus.

Nicht das Knie, sondern wohl vielmehr der Oberschenkel scheint dem Djoker Probleme zu bereiten, der sich die vollen drei Minuten Medical Timeout lang auf dem Court behandeln lässt. Jetzt steht der 37-Jährige wieder und braucht nun dringend dieses Aufschlagspiel, um sich in den Tiebreak zu retten.

Der Serbe, der im Moment scheinbar Knieprobleme hat, knallt einen weiteren Rückhand-Schlag ins Netz. Fritz leistet sich beim Stand von 40:0 zwar ebenfalls noch einen unerzwungenen Fehler, aber in der anschließenden Rallye fehlt dem Serben, der nun auch einen Medical Timeout nimmt und den Physio aufs Feld ruft, die Spritzigkeit. Fritz erhöht auf 6:5.

Der 26-Jährige ist wieder an der Reihe und muss sich direkt mal strecken, weil Djokovic mehrere Bälle stark aus den Ecken kratzt. Letztlich sitzt der entscheidende Smash aber, dem der Kalifornier ein Ass folgen lässt. 30:0.

Nach mehreren hart umkämpften Aufschlagspielen kommt es jetzt zu wenig Action, was auch daran liegt, dass Fritz etwas zu riskant auf die schnellen Punktgewinne geht und sich dabei zu viele Fehler leistet. Zu Null sichert sich der Djoker sein Aufschlagspiel und gleicht auf 5:5 aus.

Mit einem scharfen Aufschlag nach außen kommt der Serbe direkt mal zum Freipunkt zum 15:0.

Djokovic kann Fritz noch einmal in eine lange Rallye verstricken, in dem ihm der 30:30-Ausgleich gelingt. Anschließend sind die Aufschläge des Kaliforniers aber wieder zu platziert. Mit zwei starken Services holt der 26-Jährige sich den Punkt zum 5:4. Der Weltranglistenvierte muss damit nach kurzer Pause gegen den Satzverlust servieren.

Jetzt entlädt sich der Frust beim Amerikaner dafür auf positive Art und Weise. Erst ist der Aufschlag in die Mitte so stark, dass er ihm einen Freipunkt einbringt, ehe der den Djoker auch in der anschließenden Rallye nicht aus der Passivität lässt, im geeigneten Moment ans Netz nachrückt und dann eiskalt zum 30:15 vollstreckt.

Djokovic zieht die Challenge, weil er der Meinung ist, ein gut gegebener Aufschlag von Fritz sei im Aus. Er hat Recht. Der Amerikaner muss dadurch den zweiten Aufschlag auspacken, den er immer noch mit Wut im Bauch im Netz versenkt. Doppelfehler, 0:15.

Mit einem starken ersten Aufschlag kommt der Serbe jetzt zum Freipunkt, muss dann beim Spielball aber erneut den zweiten Aufschlag auspacken. Fritz zeigt dabei schon wieder Nerven und will nun mit dem Kopf durch die Wand. Der hyperaggressive Vorhand-Return verfehlt die Grundlinie knapp. Der Serbe kommt mit einem blauen Auge davon und gleicht auf 4:4 aus. Fritz ärgert sich und weiß, dass er sich gerade eine riesige Chance hat entgehen lassen.

Djokovic setzt den ersten Aufschlag deutlich ins Aus, geht dann aber nicht etwa auf Nummer sicher, sondern greift an. Er wird in der Rallye auch belohnt, weil Fritz unter Druck die Grundlinie verfehlt. Auch beim zweiten Breakball braucht der Djoker den zweiten Aufschlag, was aber ebenfalls kein Thema ist, weil mit Fritz nun die Pferde durchgehen. Einen langsamen zweiten Aufschlag in den Körper beantwortet der 26-Jährige mit einem eingesprungenen Rückhand-Longline, der deutlich im Aus landet. Die Breakchancen sind damit erst einmal weg. Einstand.

Djokovic guckt Fritz aus und verkürzt per Rückhand-Cross-Winner auf 15:30, ehe ihm ein einfacher Grundlinienschlag ins Aus verzieht. Damit bekommt der Kalifornier nun seine ersten beiden Breakchancen in diesem Semifinale.

Wieder ahnt der Kalifornier den Ball des Djokers voraus und beantwortet den nächsten Aufschlag nach außen nun mit einem Cross-Winner. Damit steht es im Handumdrehen 0:30 aus Sicht des Djokers, der nach wie vor noch keinen einzigen Breakball in diesem Semifinale abwehren musste, nun aber unter Druck steht.

Djokovic serviert scharf nach außen, aber genau hierauf hat Fritz spekuliert, der mit einem giftigen Vorhand-Longline-Angriffsball den Fehler des Serben provoziert. Stark.

Fritz schickt den Djoker in die Mühle, rückt ans Netz nach und punktet dann in einem Ballwechsel wie aus dem Bilderbuch sicher. Anschließend sitzt dann auch der fünfte Spielball, bei dem der Serbe sich einen weiteren unerzwungenen Fehler mit der Rückhand leistet. Die Nummer sieben der Welt erhöht damit auf 4:3.

Djokovic kann unter höchster Bedrängnis mehrfach noch hoch ins T-Feld returnieren. Der dritte Vorhand-Angriffsball führt dann aber zum Punktgewinn. Der 26-Jährige sichert sich damit doch noch einen vierten Spielball, den der Djoker jedoch per Vorhand-Cross-Angriffsball abwehrt, den Fritz schon wieder ganz komisch trifft und meilenweit im Aus versenkt. Wieder Einstand.

Fritz erhöht auf 40:0, spielt dann aber einen zweiten Aufschlag wie einen ersten. Es ist sein bereits dritter Doppelfehler am heutigen Tag, dem er dann auch noch einen Vorhand-Return ins Netz hinterher schickt, obwohl die komplette Spielhälfte des Serben offen ist. Weil ihm dann auch noch ein Grundlinienschlag ohne Bedrängnis ins Aus rutscht, vergibt der Kalifornier in gerade einmal einer Minute gleich drei Spielbälle. Einstand.

Djokovic erobert direkt beim ersten Aufschlag von Fritz die Initiative und geht bei seinen druckvollen Returns auf den Punktgewinn, aber Fritz antwortet gleich zwei Mal mit einem Vorhand-Winner - je ein Cross- und ein Longline-Winner. Rasch steht es damit 30:0.

Djokovic streut einen Serve-and-Volley ein. Fritz setzt zwar zum Lob an, der jedoch nur im Seitenaus landet. Trotz zweitem Aufschlag sitzt jetzt auch endlich der Spielball, weil es dieses Mal Fritz ist, der einen Rückhand-Cross ohne Not im Seitenaus versenkt. Damit steht es jetzt 3:3.

Der Serbe lässt dennoch einfach keinen Breakball gegen sich zu. Mit seinem vierten Ass sichert er sich den Vorteil, den er dann aber kurioserweise nicht nutzen kann, weil ihm Rückhand-Fehler Nummer vier alleine in diesem Aufschlagspiel unterläuft. Der Ball ist zwar knapp, wird aber von der Netzkante ins Aus getragen. Wieder Einstand.

Novak Djokovic leistet sich direkt noch einen zweiten Rückhand-Fehler, punktet dann aber mit einem Vorhand-Cross, den Taylor Fritz nicht mehr kontrolliert returnieren kann. Beim Stand von 40:30 lässt der Weltranglistenvierte den Spielball dann aber liegen, weil er einen Rückhand-Cross knapp neben den Winkel jagt. Wahnsinn! Nach all den brillanten Bällen im Spiel eben sind es in diesem Spiel nun drei unerzwungene Rückhand-Fehler beim Serben. Einstand.

Beide Spieler haben in dem fünften Spiel des zweiten Durchgangs ganz schön Federn gelassen, was sich jetzt zeigt. Novak Djokovic muss wieder nachlegen, braucht aber nach schneller 15:0-Führung den zweiten Aufschlag. Taylor Fritz bringt den nach innen gezogenen Ball zwar wenig druckvoll zurück, allerdings versenkt der Serbe einen Rückhand-Return daraufhin ohne Not im Netz. In der Rallye danach unterläuft hingegen dem Amerikaner ein einfacher Fehler. Die Partie ist beidseitig auf einmal deutlich ruhiger und fehlerhafter.

Djokovic kann einen giftigen Aufschlag nach außen nur noch mit dem Rahmen treffen. Das bringt Fritz einen weiteren Spielball ein, bei dem er allerdings über den zweiten Aufschlag kommen muss. Mit einem starken Rückhand-Longline-Schlag, den der Djoker nur noch ins Netz returnieren kann, punktet er nun aber entscheidend zum 3:2. Was für ein spektakuläres Spiel, in dem beide Kontrahenten sich zunehmend hochgeschaukelt haben und Tennis der absoluten Spitzenklasse präsentierten.!

Taylor Fritz leistet sich jetzt zur Unzeit einen Doppelfehler, bügelt diesen Fehler allerdings mit einem Ass direkt wieder aus. Breakball abgewehrt. Es bleibt beim Einstand.

Mit einem scharfen Aufschlag nach innen kommt der 26-Jährige zum wichtigen Freipunkt, kann seinen anschließenden Spielball allerdings nicht verwerten, weil der Serbe den zweiten Aufschlag mit einem riskanten und kompromisslosen Rückhand-Cross-Winner beantwortet. Schon wieder Einstand.

Wieder entbrennt eine längere Rallye und wieder kann der Djoker den Kalifornier mit einem Cross ausgucken, ehe Fritz gegen den nächsten Breakball gegen sich mit dem Rücken zur Wand steht, weil er abermals den zweiten Aufschlag braucht. Jetzt hilft Nole aber kräftig mit. Ein unerzwungener Vorhand-Fehler führt erneut in den Einstand.

Was Novak Djokovic jetzt alles auspackt, ist einfach nur irre. Beide Spieler müssen ungläubig lachen, als der Serbe eigentlich erneut schon geschlagen ist, aber kurzerhand mit einem weitere Cross-Winner den Breakball herausholt. Es kommt aber noch dicker, denn in der anschließenden Rallye gewinnt der Serbe rasch die Oberhand, läuft aber nun mit seinen eigenen Angriffsbällen ins Leere, woraufhin Fritz auf spektakuläre Art und Weise den Breakball abwehrt und per Rückhand-Cross den Ausgleich erzwingt. Erneut Einstand. Das Publikum feiert beide Athleten, die gerade ein absolutes Tennis der Superlative präsentieren.

Mit einem starken Aufschlag sichert Fritz sich zwar das 40:30 und den Spielball, aber Djokovic weigert sich einfach, einen Haken an dieses Aufschlagspiel zu machen. Der Serbe wehrt gleich vier harte Angriffsschläge ab und punktet dann gegen den ans Netz rückenden Kalifornier per Passierball. Einstand.

Irre, was für Bälle Novak Djokovic aus dem Handgelenk schüttelt. Fritz braucht zwar den zweiten Aufschlag, guckt den Serben aber eigentlich mustergültig aus. Der Djoker steht beim Cross auf dem falschen Fuß, streckt sich aber dennoch und returniert einen Rückhand-Cross-Longline-Winner die Grundlinie hinunter. Was für ein Ball zum 30:30!

Zwei bärenstarke Aufschläge bringen Fritz zwei schnelle Punkte zum 30:0, ehe er erstmals über den zweiten Aufschlag kommen muss. Prompt ist der Serbe wieder zur Stelle und verkürzt.

Fritz steht weit außen. Djokovic serviert daher mit voller Kraft in die Mitte. Mit seinem dritten Ass der Partie gleicht er damit auf 2:2 aus.

Der Serbe schickt erst ein Ass durch die Mitte, braucht dann aber erneut den zweiten Aufschlag. Fritz kommt hierbei allerdings nicht aus der Passivität heraus und kann einen giftigen Cross in die Ecke nicht mehr kontrolliert returnieren. Das sind zwei Spielbälle für den Weltranglistenvierten.

Fritz kommt rechtzeitig nach vorne und beantwortet einen starken Stopp-Ball des Serben mit einem Vorhand-Cross-Winner, für den er sogar von Kontrahent Djokovic den Daumen nach oben gezeigt bekommt. 15 beide.

Fritz greift den Aufschlag von Djokovic mit einem Rückhand-Cross giftig an, aber wie der 37-Jährige diesen Return kontert, ist einfach mal wieder nicht von dieser Welt. Ein Rückhand-Longline-Winner passt perfekt in den Winkel. Was für ein großes Tennis!

Im rechten Moment sitzen die Aufschläge des 26-Jährigen dann aber wieder. Erst gleicht er mit einem Freipunkt aus, ehe er auch in der anschließenden Rallye die Oberhand behält und per Smash auf 40:30 stellt. Mit einem Freipunkt, der vom Hawk Eye noch bestätigt werden muss, weil der Serbe die Challenge zieht, stellt Fritz dann nach wackligem Start in dieses Aufschlagspiel doch noch auf 2:1.

Die Aufschläge von Taylor Fritz verlieren gerade an Präzision, wodurch der Serbe natürlich sofort wieder Morgenluft wittert. Die Rückhand-Returns des Amerikaners kommen in den Ballwechseln zwar gut, aber Novak Djokovic legt einfach alles hinein und zieht mit 30:15 davon.

Der Djoker kommt mit zwei scharfen Services nach außen zu zwei Freipunkten und serviert dann getreu dem Motto "Aller guten Dinge sind drei" erneut nach außen. Dieses Mal riecht Fritz den Braten zwar, aber den hohen Return ins Zentrum beantwortet der Serbe, der ein weiteres Serve-and-Volley-Spiel einstreut, mit dem Winner zum 1:1-Ausgleich.

Novak Djokovic ist wieder an der Reihe und schickt den Amerikaner mit präzisen Schlägen in die Winkel in die Mühle. Das geht natürlich nicht lange gut. Die 15:0-Führung beantwortet Taylor Fritz dann aber mit einem Vorhand-Longline-Winner gegen einen zu unplatzierten zweiten Aufschlag des 37-Jährigen. 15 beide.

Der Serbe geht auf den schnellen Punktgewinn und packt gegen einen Aufschlag nach außen mit einem spektakulären Vorhand-Longline-Winner zu. In der anschließenden Rallye entgleitet ihm ein Vorhand-Return dann aber ins Aus, was Fritz zwei Spielbälle einbringt. Dem 26-Jährigen reicht aber schon einer. Mit einem nach außen gezogenen Ass sichert er sich die 1:0-Führung im zweiten Durchgang.

Neuer Satz, neues Glück? In jedem Fall darf Taylor Fritz den Satz erneut mit eigenem Aufschlag eröffnen und macht es jetzt deutlich besser als im ersten Durchgang, als er direkt im ersten Aufschlagspiel drei Breakbälle abwehren musste. Allerdings auch mit Zutun seines Gegners. Djokovic verfehlt erst die Grundlinie und jagt dann seinerseits einen Vorhand-Return ohne Not ins Netz. 30:0 für den Kalifornier.

Fritz stemmt sich noch einmal mit aller Macht dagegen, wehrt den ersten Satzball mit einem starken Winner ab. Dann aber packt Djokovic beim zweiten Satzball sein erstes Ass im heutigen Semifinale aus. Das ist die 1:0-Führung.

Jetzt hilft Fritz auch noch mit, der einen eigentlich wenig giftigen Cross des Serben ohne Not mit der Vorhand ins Netz returniert. Das ist bereits der achte unerzwungene Vorhand-Fehler des Amerikaners. Das darf ihm gegen so einen Gegner natürlich nicht passieren. Der Serbe hat beim Stand von 40:0 gleich drei Satzbälle.

Der Grand-Slam-Rekordsieger der ATP Tour hat es jetzt selbst in der Hand, den ersten Satz auszuservieren. Bislang hat er noch keinen Breakball gegen sich zugelassen und auch jetzt punktet er direkt zum 15:0 mit einem eingeschobenen Serve-and-Volley-Spiel.

Djokovic geht in einer kurzen Rallye aufs Ganze, versenkt einen Rückhand-Longline-Schlag aber im Aus. Den ersten von drei Spielbällen verwertet Fritz, um auf 4:5 zu verkürzen. Seinen Aufschlag nach außen kann Djokovic nur hoch ins T-Feld returnieren, woraufhin der Vorhand-Winner in der geöffneten Spielhälfte versenkt wird.

Fritz serviert nun gegen den Satzverlust, macht das aber sehr ordentlich. Nach einem Freipunkt gelingt ihm beim 30:0 das bereits dritte Ass der Partie.

Fritz kämpft, muss aber ins Risiko gehen. Einmal wird er dafür belohnt, weil ein Return aus der Kategorie "Alles oder nichts" exakt auf die Grundlinie fällt, was ihm die Oberhand in der Rallye einbringt. Auch danach kommt es zu seinem langen Ballwechsel, in dem aber ausgerechnet der Kalifornier, dessen Spiel es eigentlich nicht ist, einen Stopp-Ball anbringen möchte, der es nicht über das Netz schafft. Damit verwertet der Djoker seinen zweiten Spielball und stellt auf 5:3.

Der Djoker gibt einem Rückhand-Slice zu viel Spin mit. Die Kugel wird knapp ins Seitenaus getragen. Einen Abbruch tut das seinem Spiel aber nicht. Trotz zweitem Aufschlag sichert er sich anschließend den Freipunkt zum 40:15 und erhält damit zwei Spielbälle.

Novak Djokovic serviert mit frischen Bällen weiterhin sehr präzise und lässt auch nach kurzer Pause kein Gegenspiel zu. Zwei schnelle Ballwechsel bescheren ihm die 30:0-Führung.

Fritz behält im Ballwechsel die Oberhand und erhöht dann sukzessive den Druck, womit er Djokovic zum entscheidenden Fehler zwingt. Den Vorteil lässt er sich dann trotz zweitem Aufschlag nicht mehr vom Brot nehmen, weil jetzt der 37-Jährige einen giftigen Grundlinienschlag knapp hinter selbiger platziert. Der Amerikaner verkürzt auf 3:4.

Fritz braucht den zweiten Aufschlag und sofort bläst der Djoker wieder zur Attacke. Ein Vorhand-Cross in den Winkel ist für den Amerikaner nicht mehr kontrollierbar. Sein Return landet im Aus. Die anschließende Breakchance des Serben wehrt er dafür mit einem nach innen gezogenen Ass stark ab. Einstand.

Ein Aufschlag nach außen bringt Fritz den wichtigen Freipunkt ein, ehe er danach trotz zweitem Aufschlag in eine gute Rallye kommt, in der der Djoker dann an der Netzkante scheitert. Das sind zwei ganz wichtige Punkte zum 30:30-Ausgleich.

Der Kalifornier zeigt jetzt auch noch Nerven und resigniert gegen einen im Moment schier unantastbaren Serben in den Rallyes ein Stück weit. Nach zwei Aufschlägen steht es schon wieder 0:30 aus Sicht des 26-Jährigen.

Zwar gelingen Djokovic keine weiteren Freipunkte, dafür bestätigt er nun ohne Punktverlust das Break und zieht mit 4:2 von dannen. Erst zwingt er Fritz mit einem riskanten Rückhand-Longline zum Fehler und dann ist er mit einem Vorhand-Stretch, den er als Longline-Winner die Grundlinie entlang schickt, voll auf der Höhe, als Fritz einen zweiten Aufschlag mit einem giftigen Cross beantwortet. Bislang ist es nahezu makelloses Tennis, das der Serbe hier anbietet.

Der Djoker kann sein Break nun bestätigen und ist von Anfang an auch auf dem besten Weg dazu. Auf einen Freipunkt folgt eine kürzere Rallye, in der er Fritz sehenswert ausguckt und per Vorhand-Cross-Winner punktet. Im Nu steht es somit wieder 30:0.

Fritz will jetzt etwas zu viel und überdreht. Mit einem riskanten Rückhand-Longline-Winner verkürzt er zwar auf 15:40, dann unterläuft ihm aber wohl ein Rahmentreffer, denn den entscheidenden Vorhand-Cross in der anschließenden Rallye jagt er mehrere Meter ins Seitenaus. Damit gelingt Djokovic mit dem fünften Breakball nun das erste Break im zweiten Semifinale der Shanghai Masters.

Die nächste lange Rallye und der nächste starke Moment des Serben, der erst einen scharfen Rückhand-Cross spielt und dann auf Rückhand-Longline wechselt. Das erwischt Fritz völlig auf dem falschen Fuß. Mit dem Winner zieht Novak Djokovic mit 40:0 von dannen und hat die nächsten drei Breakchancen.

Der Djoker beißt und erzwingt mit scharfen Grundlinienschlägen im Zuge einer umkämpften Rallye den ersten Punkt. Sein amerikanischer Gegner braucht daraufhin den zweiten Aufschlag, der einen weiteren langen Ballwechsel nach sich zieht. Wieder packt der serbische Superstar zu, der mit einem scharfen Rückhand-Cross den Fehler des Kaliforniers erzwingt. 30:0 für Djokovic, der Fritz erneut unter Druck setzt.

Der 37-Jährige lässt dennoch keine Zweifel aufkommen. Mit zwei nicht zu verteidigenden Aufschlägen und zwei weiteren Freipunkten gleicht der Weltranglistenvierte auf 2:2 aus.

Beim Stand von 30:15 kann Fritz einen scharfen Aufschlag nach außen nur hoch und zentral auf die Seite des Serben returnieren, der daraufhin seinen Vorhand-Smash auf die Netzkante knallt, die den Ball ins Aus trägt. 30 beide.

Novak Djokovic ist wieder an der Reihe. Auch der Serbe bringt seine Services sehr präzise aufs Feld. Ein strammer Aufschlag nach außen führt zum ersten Freipunkt. 15:0.

Jetzt sitzen die Aufschläge von Taylor Fritz deutlich besser. Auch, weil der erste Aufschlag nun zuverlässig ankommt, stellt der 26-Jährige im Handumdrehen auf 40:0. Novak Djokovic erhöht daraufhin das Risiko, setzt dann aber nach kurzer Rallye einen gewagten Vorhand-Cross ins Netz. Ohne Punktverlust bringt der Kalifornier sein Aufschlagspiel im Eiltempo zur 2:1-Führung durch.

Gegen den zweiten Aufschlag des Serben kommt Fritz mal in die Rallye hinein und erobert dann mit einem präzisen Schlag auf die Grundlinie sogar die Oberhand, woraufhin er mit einem sehenswerten Vorhand-Winner auf 15:40 verkürzt. Im anschließenden Ballwechsel streut der 37-Jährige dann aber im perfekten Moment einen Stopp-Ball ein, den der Amerikaner beim besten Willen nicht mehr erreichen kann. Das ist der 1:1-Ausgleich.

Der 37-jährige Serbe ist an der Reihe und lässt mit seinen ersten drei Aufschlägen direkt gar kein Gegenspiel zu. Fritz kann - wenn überhaupt - nur unkontrolliert hinters Netz returnieren, woraufhin der Djoker dann zum Winner ansetzt. Somit steht es rasch 40:0.

Mit einem weiteren starken Aufschlag nach innen, den Djokovic nicht mehr kontrolliert returnieren kann, erzwingt Fritz den Einstand. Sofort schickt er den Serben in die Mühle und spielt dann einen etwas zu ungenauen Stopp-Ball, den der Djoker noch erläuft. Sein Cross wird jedoch von der Netzkante geblockt, womit Fritz sich den Vorteil sichert, den er dann mit einem Vorhand-Winner auch verwertet. Das frühe Break ist damit gerade noch einmal abgewendet und der Kalifornier geht nach 0:40-Rückstand doch mit 1:0 in Führung.

Bei 0:40 kommt erstmals der erste Aufschlag von Fritz, der dem 26-Jährigen immerhin einen Freipunkt beschert, ehe er nach kurzer Rallye den Serben sehenswert ausguckt und per Vorhand-Cross-Winner auf 30:40 verkürzt.

Fritz braucht schon wieder den zweiten Aufschlag und leistet sich im Zuge einer kurzen Rallye den ersten unerzwungenen Fehler. Beim Stand von 0:30 sitzt der erste Aufschlag ebenfalls nicht, woraufhin der Serbe sofort die Initiative übernimmt. Der Kalifornier stemmt sich zwar voll dagegen, aber selbst ein Lob des Weltranglistenvierten passt noch genau ins Feld. Am Ende ist es erneut Fritz, der den entscheidenden Fehler begeht. 0:40. Das sind direkt mal drei Breakbälle für den Djoker.

Taylor Fritz hat den Münzwurf gewonnen und möchte zuerst servieren. Er muss direkt über den zweiten Aufschlag kommen, mit dem auch die erste längere Rallye entbrennt. Nach einem Netzroller, der hoch abprallt, holt sich Novak Djokovic mit einem präzisen Vorhand-Longline-Winner den ersten Punkt der Partie. 15:0.

Novak Djokovic und Taylor Fritz sind da. Beide Kontrahenten machen sich gerade warm. In Kürze kann das zweite Semifinale somit starten.

Alles ist angerichtet dafür, dass die Partie planmäßig ab 13:00 Uhr starten kann, denn das erste Semifinale ist bereits vorbei. Jannik Sinner setzte sich mit 2:0 (6:4 und (7:5) gegen Tomas Machac durch und kann sich nun in Ruhe ansehen, mit wem er es morgen im großen Finale zu tun bekommt. Wir melden uns am Liveticker zurück, sobald Novak Djokovic und Taylor Fritz in der Qizhong Forest Sports City Arena angekommen sind.

Allen voran verhinderte bislang eine zu dürftige Ausbeute gegen Top-Ten-Spieler, dass Taylor Fritz in der Verlosung um die richtig großen Einzeltitel war. Im Jahr 2024 kann man ihm hier allerdings keinen Vorwurf machen. Bereits sieben Mal besiegte der Kalifornier in der aktuellen Saison einen Gegner, der zum Zeitpunkt der Partie auf den vorderen zehn Plätzen der ATP-Weltrangliste zu finden war - drei dieser Siege feierte er dabei gegen Alexander Zverev. Insgesamt hat der 26-Jährige inzwischen damit 26 seiner 66 Einzelspiele gegen Top-Ten-Spieler gewonnen - eine Quote von mittlerweile fast 40 Prozent, die sich vor drei Jahren bei nur etwas mehr als 20 Prozent noch um Welten schlechter las.

Und dennoch ist nicht von der Hand zu weisen, dass Taylor Fritz sich im laufenden Jahr weiterhin im Aufschwung befindet. Der 26-Jährige ist bereits auf Platz sieben der ATP-Weltrangliste geklettert und zog mit vier glatten 2:0-Siegen absolut makellos ins Halbfinale der Shanghai Masters ein. Dafür schlug er zuletzt im Achtelfinale mit Holger Rune (6:1 und 6:2) und im Viertelfinale mit David Goffin (6:3 und 6:4) zwei sehr namhafte Gegner bemerkenswert deutlich. Insgesamt steht der Kalifornier, der gerade erst bei den US Open 2024 erstmals auch das Finale eines Grand-Slam-Turniers erreichte, damit schon bei 49 Siegen aus 68 absolvierten Einzelspielen im laufenden Jahr.

Neun Mal kam es bislang zum Aufeinandertreffen zwischen Novak Djokovic und Taylor Fritz. Dabei setzte sich in allen neun Begegnungen ausnahmslos immer der serbische Überflieger durch, der den Amerikaner zuletzt auch im Viertelfinale der Australian Open 2024 mit 3:1 in die Schranken verweisen konnte. Überhaupt hat Nole bei sieben seiner neun Siege gegen den Kalifornier keinen Satz abgegeben.

Das große Faustpfand von Novak Djokovic war auch im knappen Viertelfinale mal wieder der bärenstarke Aufschlag. Bei eigenem Service kam der Djoker auf 83 Prozent gewonnene Punkte mit dem ersten Aufschlag und stolze 57 Prozent gewonnene Punkte mit dem zweiten. Damit ließ er lediglich einen einzigen gegnerischen Breakball gegen sich zu und kam auf 73 Prozent gewonnene Servepunkte. Das könnte in diesem Semifinale gegen einen seiner Lieblingsgegner bereits die halbe Miete sein.

Nachdem der serbische Superstar, der das Masters-Turnier in Shanghai schon vier Mal gewonnen hat (2012, 2013, 2015 und 2018), zunächst drei glatte 2:0-Siege in Serie feierte, musste der Djoker sich im Viertelfinale erstmals strecken. Gegen Jakub Mensik verlor der aktuelle Weltranglistenvierte den ersten Satz im Tiebreak, bekam das Ruder dann aber herumgerissen. Am Ende hieß es nach zwei Stunden und 21 Minuten 2:1 für den 37-Jährigen (6:7, 6:1 und 6:4).

Guten Tag und herzlich willkommen aus der Qizhong Forest Sports City Arena. Hier findet heute ab ca. 13:00 Uhr das zweite Semifinale des Herreneinzels der Shanghai Masters zwischen Novak Djokovic und Taylor Fritz statt.