ATP: Matteo Berrettini spricht offen über psychische Probleme

In einem Interview mit der italienischen Sport-Tageszeitung "Corriere dello Sport" erzählt der Wimbledon-Finalist von 2021, Matteo Berrettini, von der Dunkelheit einer Depression.

von Stefan Bergmann
zuletzt bearbeitet: 07.08.2023, 17:05 Uhr

© Getty Images
Matteo Berrettini hatte in den letzten Monaten mit körperlichen und seelischen Problemen zu kämpfen

Im Sommer 2021 stand Matteo Berrettini, von vielen Experten als ausgesprochener Rasen-Spezialist verehrt, im Endspiel des Grand-Slam-Turniers von Wimbledon, musste sich dort allerdings dem damaligen Church-Road-Serien-Sieger Novak Djokovic in vier Sätzen geschlagen geben. Anfang 2022 war dann noch eine Halbfinal-Teilnahme bei den Australian Open drinnen und im Juni desselben Jahres holte er bei den beiden Rasen-Events in Stuttgart und im Londoner Queen's Club zum beeindruckenden Titel-Doppelschlag aus.

Dann schlug beim damals 26-Jährigen eine Covid-19-Infektion zu, und die perfekte Vorbereitung für Wimbledon 2022 fiel ins Leere. Trotz des mentalen Rückschlags gelang dem attraktiven Hünen dann noch eine Viertelfinal-Teilnahme bei den US Open, bevor sich eine hartnäckige Bauchmuskel-Verletzung bemerkbar machte, von der sich der Römer längere Zeit nicht erholen sollte.

Nun schreiben wir den August 2023 und die körperlichen und psychischen Rückschläge machen sich mittlerweile auch deutlich im ATP-Ranking des Römers bemerkbar. Bis dato durchaus stabil in den Top 10 vertreten, liegt Berrettini aktuell auf den für ihn nicht würdigen 38. Platz und ein weiterer Abfall in der Weltrangliste schwebt wie ein Damokles-Schwert über dem Ex-Weltranglisten-Sechsten, wollen doch, wie oben bereits erwähnt, beim Major in New York ein Haufen Punkte verteidigt werden.

"Die Dunkelheit scheint kein Ende zu nehmen"

In einem Interview mit der italienischen Sportzeitung "Corriere dello Sport" ging Berrettini detailliert auf die schweren Monate ein, die hinter ihm liegen und berichtete dabei von deutlich erfahrenen psychischen Problemen: "Tief im Inneren, selbst wenn ich mich ausgelaugt fühle, ist Tennis eines der Dinge, die mich das Leben spüren lassen. Das, bei wichtigen Terminen, nicht ausüben zu können, hat mich die Dunkelheit spüren lassen."

"Und die Dunkelheit scheint kein Ende zu nehmen, sie scheint dich zu verschlingen, denn anstatt ruhig zu bleiben und zu atmen, gräbst du dir deinen eigenen Abgrund", so Berrettini im Gespräch weiter. Die düster gemalten Farben sind mittlerweile wieder aufgehellter, wenn der siebenfache Turnier-Champion später meint: "Heute fühle ich mich innerlich gut und ich habe ein Lächeln im Gesicht, wenn ich auf den Platz gehe."

Es sei Berrettini herzlich gewünscht, dass das Zusammenspiel von Körper und Geist in den kommenden Monaten und Jahren wieder runder laufen möge.

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von Stefan Bergmann

Montag
07.08.2023, 19:10 Uhr
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