ATP München: Alexander Zverev - Olympia ja, Davis Cup eher nein
Alexander Zverev hat vor dem Start der BMW Open in München eine sehr launige Pressekonferenz gegeben. Und seine Prioritäten für das Tennisjahr 2021 klar definiert.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
26.04.2021, 11:15 Uhr
Die Versuchsanordnung beim MTTC Iphitos war am Montag eine etwas andere: Alexander Zverev, zweimaliger Champion in München und 2021 an Position eins gesetzt, hatte zum Pressegespräch gebeten, so weit, so gut. In den vergangenen Jahren war Zverev dieser Verpflichtung im offiziellen Spielerhotel nachgekommen, das ist in Zeiten der Pandemie eher nicht möglich. Und also wurde direkt vor dem Clubhaus eine sommerlich anmutende Sitzgruppe arrangiert, in deren Zentrum die deutsche Nummer eins seinen Platz einnahm.
Zu sagen, dass Alexander Zverev derzeit extrem entspannt ist, wäre eine maßlose Untertreibung. Kein Thema ist tabu, sei es natürlich der lädierte Ellbogen („Die Schmerzen haben schon bei den French Open im vergangenen Herbst begonnen“), seien es die Aussichten einiger junger Kollegen („Jannik Sinner wird auch den Druck spüren, wenn er in den Top Ten ist“) oder die Erfahrungen der letzten Wochen in der Tennis-Blase („Rotterdam war am schwierigsten, Acapulco das absolute Highlight.“).
In Tokio mit Kerber am Start
Die Saison-Höhepunkte sieht Zverev wie immer bei den Grand-Slam-Turnieren. Und in diesem Jahr auch bei den Olympischen Spielen. Dass er in Tokio im Einzel antreten wird, ist klar. Dazu kommt aber auch mindestens noch ein Start im Paarlauf. „Es ist schon lange ausgemacht, dass ich mit Angie Kerber Mixed spielen werde.“ Keine Premiere für die beiden besten deutschen Tennisprofis, beim Hopman Cup haben sie schon gemeinsam für Deutschland aufgeschlagen.
Die Regularien hinsichtlich des Männer-Doppels muss Zverev erst nachlesen, in diesem Wettbewerb hängt vieles davon ab, wie schnell Andreas Mies wieder fit wird. Der Kölner ist eigentlich gemeinsam mit Kevin Krawietz gesetzt, kuriert allerdings gerade eine Knie-Operation aus.
Die Vorlieben für etwaige freie Tage in Tokio hat Zverev ebenfalls definiert. Der Wunsch, ein paar olympische Basketball-Matches zu verfolgen, kommt nicht überraschend. „Dann noch Schwimmen, weil ich einige Freunde habe, die das aktiv machen. Und die Leichtathletik.“ Hier habe ihn das Diamond League Meeting in Monte Carlo auf den Geschmack gebracht.
Zverev kein Freund des Davis-Cup-Formats
Dass sie olympischen Starter die Möglichkeit zu einer Impfung gegen das Corona-Virus erhalten, hat Alexander Zverev registriert. Findet allerdings, dass keine Priorisierung für Sportler stattfinden sollte. Viel eher sollten seine Eltern und all diejenigen geimpft werden, die einer größeren Gefährdung als junge Männer und Frauen ausgesetzt sind.
Seine Meinung zum Davis-Cup-Modus hat Zverev nicht geändert. „Für mich ist Davis Cup wie damals in Valencia, wie in Australien, wie in Hannover“, sagte der 24-Jährige. Mit dem neuen Format könne er nichts anfangen. Zumal aus seiner Sicht kein Unterschied zum ATP Cup bestehe. Wenn schon, dann solle der Davis Cup so groß aufgezogen werden wie eine Fußball-Weltmeisterschaft. Und nur alle zwei oder vier Jahre stattfinden.
Hier das Einzel-Tableau in München