ATP München: Aufbruchstimmung und logistische Herausforderungen
Erstmals findet das ATP-Tour-Event in München als 500er-Event statt. Die Vorfreude ist groß. Die Herausforderungen für den veranstaltenden MTTC Iphitos aber auch.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
19.03.2025, 14:23 Uhr

Wer sich keine Veranstaltung rund um die BMW Open entgehen lässt, der bekommt von München einiges zu sehen. Gerade bei der Präsentation des Spielerfeldes. Mal findet diese beim MTTC Iphitos statt, dann wieder in einer Filiale des Titelsponsors. Und dann auch mal in einer Halle, die eigentlich dem Basketball gewidmet ist - wo sich durch einen einzigartigen LED-Boden viele schöne Dinge veranstalten lassen.
So wie gestern. Keine Zwölf Stunden, nachdem die Basketballer des FC Bayern die Tabellenführung in der BBL erobern konnten, stand also Turnierdirektor Patrik Kühnen unter dem großen Videowürfel im BMW Park und gab das Spielerfeld des in die 500er-Kategorie aufgestiegenen Traditionsevents bekannt.
Zverev führt die Setzliste an
Dazu hätte es der spektakulären Rahmenbedingungen gar nicht gebraucht, weil der Ex-Davis-Cup-Spieler und Kapitän Kühnen mit seinem Enthusiasmus ohnehin jeden Raum zum Leuchten bringt. Die Konkurrenz zum gleichzeitig stattfindenden Turnier in Barcelona findet der mittlerweile 59-Jährige eher befruchtend als belastend. Dass etwa Carlos Alcaraz ein Turnier in Spanien sausen lässt, nur um in München aufzuschlagen - davon ist selbst Super-Optimist Kühnen zu keinem Zeitpunkt ausgegangen.
Nein, Alexander Zverev wird die Setzliste vor Taylor Fritz anführen, insgesamt sind Stand jetzt fünf Top-20-Cracks ab dem 13. April dabei. Seine Premiere wird Ben Shelton geben, mit dessen Vater Bryan Patrik Kühnen schon im Doppel angetreten ist. Shelton wird nicht der einzige Aufschlagkünstler sein, auch Hubi Hurkacz hat einen Einwurf, der sich sehen lassen kann. Alexander Zverev sowieso.
Engel mit Wildcard dabei
Nicht auf der Liste steht etwas überraschend Holger Rune, der Sieger von 2022 und 2023, von dem man ja eigentlich dachte, dass er einen längerfristigen Vertrag mit dem Münchner Turnier unterschrieben hat. Aber zwei Wildcards sind ja noch offen, vielleicht tut sich da noch was. Ein Fixplatz im Hauptfeld geht jedenfalls an Justin Engel, auf dem aus deutscher Sicht große Hoffnungen ruhen.
Spannend wird aber nicht nur der sportliche Aspekt werden - sondern auch der logistische. Der LED-Boden hat es möglich gemacht, die Neuerungen visuell greifbar zu machen. Dass ein (zunächst provisorischer) neuer Center Court her muss, war klar. Die Tribünen dafür wurden direkt vor dem Clubhaus bereits aufgebaut. Etwa 6.000 Fans sollen dort ihre Plätze finden, der alte Center Court fasst noch einmal 3.000 - was mit sich bringt, dass der zweitgrößte Platz in München nun derjenige unter den 500er-Turnieren ist, der die meisten Zuseher beherbergen kann.

Gute Aussichten sind das. Wenn denn diesmal das Wetter stimmt. Aber natürlich hat Patrik Kühnen schon im Gespür, dass das unglaubliche Regenpech des vergangenen Jahres nichts anderes war als ein tränenreicher Abschied aus der 250er-Kategorie. Eine Etage höher scheint in der Regel die Sonne.