ATP München: Struff schlägt Koepfer, Hanfmann kann nicht antreten
Jan-Lennard Struff ist als zweiter Deutscher nach Alexander Zverev in das Viertelfinale des ATP-Tour-250-Turniers in München eingezogen. Struff schlug Dominik Koepfer mit 7:6 (3), 6:7 (0) und 6:2 und spielt nun gegen Filip Krajinovic.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
29.04.2021, 14:50 Uhr

In länderinternen Duellen geht es immer auch um „Bragging Rights“. Das ist im Tennissport nicht anders als in der Formel 1: Der Teamkollege ist gleichzeitig auch immer der erste Rivale. Dominik Koepfer ist noch nicht lange Mitglied im deutschen Davis-Cup-Team, der Stern des Linkshänders ging erst mit seinem Run bei den US Open 2019 auf. Aber als ehemaliger Collegespieler weiß Koepfer auch um die Wichtigkeit der Bragging Rights Bescheid.
Jan-Lennard Struff andererseits hat seinen Platz als deutsche Nummer zwei schon längere Zeit zementiert, daran werden die Ergebnisse in München nichts ändern: Weder wird Struff Alexander Zverev von der Spitzenposition verdrängen, noch wird Koepfer zum Überholmanöver gegen Struff ansetzen.
Die Nerven lagen dennoch ein klein wenig blank am Center Court des MTTC Iphitos. Auch bei Struff, der seine Emotionen in der Regel gut im Griff hat. Mitte des ersten Satzes musste dennoch ein Schläger dran glauben. Eine Verwarnung durch Fergus Murphy war die logische Folge. Koepfer legte nach dem zehnten Spiel in dieser Hinsicht nach, er schickte, nachdem er Satz eins nicht ausservieren konnte, einen Ball in Richtung Pampa. Struff nutzte die kurze Schwächephase, gewann den ersten Akt im Tiebreak mit 7:3. Aufmerksamer Beobachter der Schlussphase übrigens: Yannick Hanfmann, der aufgrund von Nackenschmerzen zu seinem Match gegen Filip Krajinovic nicht antreten konnte.
Struff nun gegen Krajinovic
Koepfer hatte in Runde eins Philipp Kohlschreiber in drei Sätzen bezwungen, in einem Match, das auch der Routinier in zwei Sätzen für sich hätte entscheiden können. Kohlschreiber hatte gegen Ende des zweiten Durchgangs eine Break-Chance zum 5:4, Koepfer wehrte ab, setzte sich bei seinem ersten Auftritt in München gegen den Rekordchampion durch.
Im Match gegen Struff verlief der zweite Satz bis zum zwölften Spiel ausgeglichen. Dann allerdings konnte Koepfer bei Aufschlag seines Gegners zwei Satzbälle nicht nutzen, wieder ging es ins Tiebreak. In dem Koepfer nach vier Fehlern von Struff schnell auf 4:0 davonzog. Es wurde aus Sicht des Warsteiners nicht besser, beim Seitenwechsel stand es 6:0 für Koepfer. Der nach 2:06 Stunden Spielzeit den Satzausgleich schaffte.
In der Entscheidung legte Struff mit dem Break zum 4:2 vor. Und ließ sich diesen Vorteil nicht mehr aus der Hand nehmen. Im Gegenteil: Nach 2:36 Stunden erarbeitete sich Struff bei Aufschlag Koepfer seinen ersten Matchball, der zweite saß zum 6:2.
Nun wartet also Filip Krajinovic. Der Serbe hat während der letzten Tage in München fleißig trainiert. Die erste Belastungsprobe in einem Match kommt aber erst am Freitag in persona von Jan-Lennard Struff. Der im deutschen Team gegenüber Dominik Koepfer ein paar Bragging Rights gewonnen hat.
Hier das Einzel-Tableau in München