ATP: Nikolay Davydenko - "Djokovic kann die Natur nicht überlisten"
Der ehemalige russische Tennisprofi Nikolay Davydenko sieht Novak Djokovic dem selben Karriereende entgegen gehen, wie Roger Federer und Rafael Nadal.
von Stefan Bergmann
zuletzt bearbeitet:
08.12.2024, 17:43 Uhr
Die ehemalige Nummer drei der Welt, Nikolay Davydenko, prognostiziert, dass Novak Djokovics Karriere einen ähnlichen Verlauf wie die von Roger Federer und Rafael Nadal nehmen wird. Davydenko, der in seiner Karriere immerhin drei ATP-Masters-1000-Turniere (Paris-Bercy, Miami und Shanghai) gewinnen konnte, ist der Meinung, dass der Serbe versuche, “die Natur zu betrügen”. Djokovic, der mit 24 Grand-Slam-Titeln als einer der erfolgreichsten Tennisspieler aller Zeiten gilt, hatte eine ungewohnt wechselhafte Saison 2024.
In einem Interview mit Match TV, einem russischen Sport-Fernsehsender, erklärte der 43-jährige Davydenko, dass Djokovic zwar derzeit zeige, dass sein Alter “kein Problem” sei, dieser Kampf jedoch mit der Zeit immer schwerer zu gewinnen sein werde. “Ich bin 43 Jahre alt... Wenn ich mit 25 Jahren wegen einer Verletzung aufhöre, könnte ich nach der Genesung mit 30 zurückkommen. In meinem Alter ist mein Körper nicht mehr in der Lage, solche Belastungen zu bewältigen. Nadal konnte vor seinem 40. Lebensjahr nicht mehr mit Spielern aus den Top 50 mithalten, und Federer hat mit 40 versucht, Stärke zu demonstrieren, doch auch das hat nicht funktioniert”, erklärte Davydenko.
Auch Djokovic werde irgendwann erkennen müssen, dass er die Natur nicht überlisten kann. Die Belastungen im Tennis seien enorm, und Verletzungen unvermeidlich. "Am Ende beendet jeder Spieler seine Karriere aufgrund körperlicher Grenzen”, so der Russe weiter. Davydenko sieht Djokovic daher auf einem unvermeidlichen Weg, der ihn schließlich zur Aufgabe zwingen wird, wie es bei Nadal und Federer eben auch der Fall war.
Zum ersten Mal seit sieben Jahren gelang es Djokovic in der just abgelaufenen Saison nicht, einen Grand-Slam-Titel zu gewinnen. Dennoch bleibt dem Südslawen 2024 in positiver Erinnerung, da er in Paris seine erste olympische Goldmedaille im Einzel gewann. Im Finale besiegte er Alcaraz mit 7:6 (3), 7:6 (2) und füllte damit auch noch die allerletzte Lücke in seiner einzigartigen Karriere auf.