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ATP Masters Paris-Bercy: Grigor Dimitrov und die große Chance zum zweiten Frühling

Ein wiedererstarkter Grigor Dimitrov steht im Endspiel des ATP-Masters-1000-Turniers in Paris-Bercy und könnte den Tennifans in den kommenden Spielzeiten noch einige Highlights bescheren.

von Stefan Bergmann
zuletzt bearbeitet: 05.11.2023, 08:24 Uhr

© Getty Images
Grigor Dimitrov steht nach mehr als sechs Jahren wieder im Endspiel eines ATP-Masters-1000-Turniers

Er ist ein begnadeter Techniker, ein Spieler, dem schon in frühen Jahren eine ganz, ganz große Zukunft prophezeit wurde. Aber auch ein mittlerweile 32-jähriger Top-Profi, der bislang an den möglicherweise überzogenen Erwartungen vieler Experten und Fans regelmäßig gescheitert ist: Grigor Dimitrov. Seine wunderschön exerzierte einhändige Rückhand brachte ihm bereits vor knapp 15 Jahren den Namen "Baby-Federer" ein - von den unglaublichen Erfolgen seines Vorbilds ist der Südost-Europäer jedoch meilenweit entfernt.

Nicht falsch verstehen: Praktisch jeder Tennisspieler würde sich alle Finger danach ablecken, die Erfolge einzufahren, die der Ex-Freund von Maria Sharapova so in seiner Vita stehen hat. Aber so ist das halt mit Vorschusslorbeeren - nichts ist leichter als sie nicht zu bestätigen, kaum etwas schwerer als ihnen gerecht zu werden. Die Liste an Toptalenten, die in der Geschichte der ATP-Tour nichteinmal den Wechsel von der Future- zur Challenger-Ebene geschafft haben, ist wohl weitaus länger, als es sich die meisten auch nur ansatzweise vorstellen können.

Zweiter Frühling im Karriere-Herbst?

Umso schöner also, dass Grigor Dimitrov trotz zahlreicher (auch körperlicher) Rückschläge nie wirklich aufgesteckt hat und nun beim Hallen-Hartplatz-Turnier in Paris-Bercy mit seiner ersten Endspielteilnahme bei einem ATP-Masters-1000-Turnier seit über sechs Jahren belohnt wird. 2017 stand der Bulgare im Finale von Cincinnati und besiegte damals die australische Wundertüte Nick Kyrgios in zwei Sätzen. Wohlgemerkt in seiner wohl bislang besten Saison überhaupt - damals holte er sich auch die Trophäe bei den ATP Finals in London und belegte zum Jahres-Abschluss Weltranglisten-Position drei.

Ähnliches wird Dimitrov 2023 selbstverständlich nicht mehr schaffen, denn aktuell liegt der Schützling von Daniel Vallverdu in der Herren-Weltrangliste auf Platz 17 und hat keinerlei Möglichkeit mehr sich für die inoffizielle Tennis-WM in Turin zu qualifizieren. Aber egal ob dem Racketkünstler aus Haskovo heute der Titelgewinn gegen Novak Djokovic gelingen sollte oder nicht, das Top-Ergebnis in der französischen Hauptstadt könnte für die kommende Saison den nötigen Motivationsschub geben, um nochmal richtig anzugreifen. Denn das eine oder andere sportgeschichtliche Kapitel kann Dimitrov in jedem Fall noch schreiben. 

Hier das Einzel-Tableau aus Paris-Bercy.

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Sonntag
05.11.2023, 10:00 Uhr
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