ATP Paris: Novak Djokovic gewinnt seinen 34. Masters-Titel
Der Noch-Weltranglisten-Erste Novak Djokovic hat in Paris seinen 34. Masters-Titel gewonnen. Der 32-Jährige schlug im Finale den jungen Kanadier Denis Shapovalov mit 6:3 und 6:4.
von Florian Goosmann
zuletzt bearbeitet:
03.11.2019, 16:52 Uhr
Shapovalov hatte sich bei der Wahl für Rückschlag entschieden - diese Taktik ging jedoch schnell nach hinten los. Djokovic hielt zu null, im Anschluss ließ er den Weltranglisten-28. für seine Punkte arbeiten, was diesem nicht erfolgreich gelang. Djokovic breakte, schaffte das 3:0 und sicherte sich Satz eins mit einem souveränen 6:3.
Interessant: Shapovalov, für seine Hot Shots bekannt, scheint unter Coach Mikhail Youzhny vor allem beim Return etwas mehr auf Quote zu gehen: Lag seine "Topspin zu Slice/Block-Ratio" früher bei 81 zu 19 Prozent, lautet sie unter dem Ex-Top-Ten-Spieler 45 zu 55 (vor dem Turnier in Paris zumindest).
Wirklich hilfreich waren diese Zahlen gegen Djokovic nicht. Nur vier Returnpunkte gelangen Shapovalov in Satz eins, in Durchgang zwei war es erneut er, der zu Beginn kämpfen und einen Breakball abwehren musste. Djokovic kam vor allem bei zweiten Aufschlag Shapovalovs meist zu Punkten. Immerhin: "Shapo" hielt, Djokovic gelang das matchentscheidende Break schließlich zum 4:3. Danach kam Shapovalov zwar zu seinem ersten Breakball, ein Rückhand-Return aber landete im Aus; auch die nächsten beiden Punkte verzog er.
Djokovic servierte bei der nächsten Gelegenheit zu null aus.
Djokovic bestraft zweite Aufschläge
Shapovalov war mit 24 Winnern zwar wie erwartet der aggressivere Spieler - mit 22 Fehlern ohne Not aber auch der mit zu vielen Aussetzern. Djokovic stand am Ende bei einer sicheren 10:7-Bilanz. Vor allem wenn Shapovalov über den zweiten Aufschlag gehen musste, hatte er massive Probleme: Nur 3 (!) von 17 Punkten machte er im Anschluss noch. Djokovics Bilanz hingegen: 81 Prozent Punktgewinne nach dem ersten Service, 80 Prozent nach dem zweiten. Er gab insgesamt nur 10 Punkte in 10 Aufschlagspielen ab.
"Ich habe in den letzten drei Matches wirklich gut gespielt. Als das Turnier fortschritt, habe ich mich immer wohler gefühlt, hatte mehr Selbstvertrauen", sagte Djokovic nach seinem 77. Turniersieg. "Wir haben beide sehr gut serviert. Weil so viele Zuschauer heute hier waren, war es vielleicht etwas wärmer, die Aufschläge etwas schneller."
Djokovics Aufschlagzahlen in Paris konnten sich generell sehen lassen, in fünf Matches wurde er nur zwei Mal gebreakt, hielt 47 von 49 Service-Games.
"Du hast schon eine tolle Karriere, das Beste aber liegt erst noch vor dir", lobte Djokovic seinen 20-jährigen Kontrahenten bei der Siegerehrung.
Shapovalov hatte im Halbfinale von der kurzfristigen Absage Rafael Nadals profitiert, der sich beim Aufwärmen eine Bauchmuskelverletzung zugezogen hatte. Djokovic hatte gegen Grigor Dimitrov gewonnen.
Djokovic gibt Weltranglisten-Platz 1 ab - reist aber als Favorit nach London
Djokovic holte in Paris seinen 34. Titel der Masters-Kategorie, in der gesamten Woche blieb er ohne Satzverlust und reist damit als Topfavorit zu den ATP Finals nach London (10. bis 17. November).
Die Weltranglistenführung hingegen ist für Djokovic trotz des Erfolgs erst mal dahin: Er muss die Spitzenposition am Montag an Nadal abgeben. Er wird mit 640 Punkten Rückstand auf Nadal in der o2-Arena aufschlagen.