ATP: Roger Federer spricht offen über Abschied - "Glaube nicht, dass ich Tennis brauche"

So deutliche Worte zum nahenden Karriereende wie im Gespräch mit der niederländischen Tageszeitung "Algemeen Dagblad" hat Roger Federerbisher nur selten hören lassen.

von Stefan Bergmann
zuletzt bearbeitet: 11.07.2022, 22:00 Uhr

© Getty Images
Roger Federer spricht offen über seine Gefühle zum nahenden Karriereende

Ein fast jeder erwachsener Mensch kennt diesen Zustand - ein Lebensabschnitt geht zu Ende, ein neuer beginnt. Mit manchen Übergängen tut man sich leicht, andere verlangen viel psychologische Arbeit, um sie zu meistern. Man könnte meinen, dass Roger Federer nur sehr schweren Herzens sein Profi-Racket an den Nagel hängen möchte - bei alldem was der Schweizer im Tennissport erreicht hat und wie viel er ihm zu verdanken hat.

Dass dem nicht unbedingt so ist, kann man in einem aktuellen Interview des 20-fachen Grand-Slam-Champions mit der niederländischen Tageszeitung "Algemeen Dagblad" nachlesen. Darin meint der Eidgenosse etwa: "Ich liebe es, zu gewinnen, aber wenn du nicht mehr konkurrenzfähig bist, dann ist es besser aufzuhören. Ich glaube nicht, dass ich Tennis brauche."

"Tennis ist nicht meine ganze Identität"

So freue er sich auch über die kleinen Dinge des Lebens, wenn sein Sohn zum Beispiel etwas Gutes tue, oder wenn seine Tochter eine gute Note nach Hause bringe. "Tennis ist Teil meines Lebens, aber nicht meine ganze Identität. Ich weiß, dass eine Profikarriere nicht ewig dauern kann", meint die langjährige ehemalige Nummer eins.

Es sei seltsam für ihn gewesen, dieses Jahr in Wimbledon nicht zu spielen und es nur im Fernsehen zu verfolgen. Aber: "Ich kann ehrlich sagen, dass ich zu Hause sehr glücklich bin. Manchmal vermisse ich es, nicht mehr um die Welt zu reisen, und natürlich vermisse ich auch den Sport. Allerdings ist auf eine normale Art zu Hause zu leben genauso gut."

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Dienstag
12.07.2022, 08:06 Uhr
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