Roger Federer stellt sich in Indian Wells den Erwartungen
Noch ist es keinem Spieler gelungen, Roger Federer 2018 in einem Match zu besiegen. Der Schweizer geht nicht nur deshalb als Favorit in die BNP Paribas Open in Indian Wells.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
09.03.2018, 17:14 Uhr
Roger Federer ist nach Indian Wells gekommen, um zu siegen. Nicht nur, weil er 2018 noch unbesiegt ist und beim ersten ATP-Masters-1000-Turnier des Jahres als Titelverteidiger antritt. Diesen Anspruch hegt Federer bei jedem Turnier. Und sieht sich in dieser Hinsicht nicht alleine. Auch nicht, was die Erwartungen von außen angehen. "Auch wenn der Druck sehr gering zu sein scheint - der Druck auf den besten Spielern ist immer sehr große", erklärte der 20-fache Major-Sieger bei seiner Auftakt-Pressekonferenz. "Man ist immer im Zentrum der Aufmerksamkeit und muss mit Erwartungen fertig werden."
Federer wird in seinem persönlichen Auftaktmatch auf Federico Delbonis treffen - einen Mann, gegen den der 36-Jährige die bisher einzige Begegnung verloren hat. 2013 war´s, in Hamburg auf Sand, in einer Phase, in der Roger Federer mit seinem Körper haderte (der Rücken!) und am Material herum tüftelte. Kein Verglich zur aktuellen Situation, auch wenn der Baselbieter auf seinem Weg zum Turniersieg in Rotterdam durchaus Schwierigkeiten hatte, etwa mit Philipp Kohlschreiber.
Im vergangenen Jahr hatte Federer im Endspiel gegen Stan Wawrinka gewonnen, auf seinen Kumpel muss der "Maestro" in diesem Jahr verzichten. Wawrinka hat von Federer gelernt, nimmt sich nun doch noch eine Auszeit, damit sein Knie für die Aschenplatz-Turniere wieder matchfit wird. Federer wiederum hat schon vor ein paar Jahren gesagt, dass der Sand ihn nicht mehr brauche (und umgekehrt), die Entscheidung über eine längere Pause wie 2017 steht noch aus. Oder wurde zumindest noch nicht kommentiert.
Viel harte Arbeit
Federer ist aus San Jose nach Indian Wells gekommen, mit symbolischen 2,5 Millionen Dollar im Gepäck, die das "Match for Africa 5" für seine Stiftung eingespielt hat. Wenn der Chef persönlich trainiert, sind die Tribünen auf den Übungsplätzen voll - und wenn Federer spricht, hört man ihm genau zu. Schließlich ist er seit ein paar Tagen wieder offiziell der Branchenbeste.
"Das Gefühl, wieder die Nummer eins zu sein, ist viel tiefer und befriedigender, weil wenn man älter ist, dann weiß man erst zu schätzen, wie viel Arbeit man investieren muss", so Federer weiter. "Als ich 2004 endlich die Nummer eins geworden bin, war das für mich eine große Erleichterung. Weil ich davor in Montréal meine Chance mit der Niederlage gegen Andy Roddick vergeben hatte." Als es dann endlich soweit war, hatte Roger Federer wirklich das Gefühl, die Top-Position auch verdient zu haben. Aber auch schon vor knapp 14 Jahren musste er viel dafür arbeiten.
Hier das Einzel-Tableau in Indian Wells