ATP Shanghai: Daniil Medvedev gewinnt Finale gegen Alexander Zverev am Ende glatt
Daniil Medvedev hat das Masters-Turnier in Shanghai gewonnen. Der 23-Jährige aus Russland schlug Alexander Zverev am Ende deutlich mit 6:4 und 6:1.
von Florian Goosmann
zuletzt bearbeitet:
13.10.2019, 15:31 Uhr
Zverev erwischte einen kompletten Fehlstart. Ausgerechnet der Aufschlag, der ihn im Halbfinale gegen Matteo Berrettini durch's Match getragen hatte, kam zu Beginn gar nicht. 0:40 stand's direkt im ersten Service-Game des Hamburgers, Medvedev breakte und zog auf 3:0 davon. Zverev hatte bis dahin nur drei Punkte überhaupt gemacht, fand überhaupt keine Öffnung im Spiel des Russen.
Der aber ließ dann kurz nach. Fünf Breakchancen gab's für Zverev zum 2:3-Anschluss, und obwohl Medvedev teils mutig (Serve-and-Volley beim zweiten Aufschlag) und teils mit Glück (Netzroller) abwehrte, verzog er letztlich eine Vorhand - Zverev war wieder dran. Umso bitterer das Ende des Durchgangs: Der 22-Jährige Deutsche hatte bis dato seine Quote auf fast 70 Prozent gesteigert, beim 30:30 servierte er jedoch zwei Doppelfehler in Folge, die ersten in diesem Satz überhaupt...
Zverev lässt Chance liegen, Medvedev zieht davon
Ebenso bitter der Beginn des zweiten Satzes: Zverev kam direkt zu einer Breakchance, aber verwertete nicht. Im Anschluss gab er ein 40:0 bei eigenem Service aus der Hand, Medvedev kam wieder zu einem 3:0 und zog diesmal mit einem Doppelbreak und auf 5:0 davon. Zverev gelang noch das Ehrenspiel, dann servierte Medvedev zum Turniersieg mit einem Ass aus.
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Medvedev feierte damit seinen 25 Sieg in den letzten 27 Matches, einzig Rafael Nadal konnte ihn in diesem Rahmen zwei Mal besiegen. Zuletzt siegte Medvedev in St. Petersburg und nun in Shanghai, jeweils ohne einen Satz abzugeben.
Zverev hatte bis dato alle vier Matches gegen Medvedev gewonnen, allerdings hatte keines davon in 2019 stattgefunden, der Wahnsinns-Saison des Mannes aus Moskau, der in Shanghai sein sechstes Endspiel in Folge erreicht hatte.
"Shanghai ist eines der prestigeträchtigsten Masters-Turniere", freute sich Medvedev über seinen zweiten Turniererfolg der 1000er-Serie. "Es ist unglaublich, was ich in den letzten Monaten geschafft habe. Ich arbeite hart, ich nehme das natürlich gerne mit." Medvedev wies auch darauf hin, dass alle ja etwas Neues gefordert hätten, daher juble er nach Siegen nicht. "Ich bleibe einfach ruhig, mache meinen Job - und zack, fertig."
Zverev in Shanghai: Weiter im Auftrieb
Für den Weltranglisten-Sechsten Zverev war das Turnier in Shanghai dennoch ein voller Erfolg. Nach Gala-Vorstellungen gegen Andrey Rublev und Roger Federer - gegen den er fünf Matchbälle im zweiten Satz nicht genutzt und dann im dritten gewonnen hatte - sprach auch er selbst davon, endlich aggressiver zu spielen, so wie er sollte. Im Halbfinale gegen Matteo Berrettini zeigte sich Zverev aufschlagstark, das Finale gegen Medvedev machte aber deutlich, dass in entscheidenden Phasen der Arm nach wie vor zittert.
"Gestern habe ich schon gesagt, dass du wohl der beste Spieler zurzeit bist. Es ist unglaublich", gratulierte Zverev am Ende.
Medvedev indes macht einfach da weiter, wo er zuletzt aufgehört hatte: Das Shanghai-Endspiel war sein sechstes Finale in Folge, er feierte hierbei seinen dritten Sieg. Und den fünften Turniererfolg in der laufenden Saison. Im ATP Race to London, dem Jahresranking 2019, wird Medvedev am Montag auf Platz drei stehen, vor Roger Federer. In der offiziellen ATP-Rangliste bleibt er Vierter.
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