ATP Shanghai: Medvedev jagt Serie von Federer und Djokovic
Daniil Medvedev bestreitet beim ATP-Masters-Turnier in Shanghai am Sonntag (10.30 Uhr MESZ) das Finale gegen Alexander Zverev und jagt schon vor dem Match einen Rekord: denjenigen der meisten Finalteilnahmen in Serie. Zverev indes kann mit einem Sieg einen anderen Rekord verteidigen.
von Robert M. Frank
zuletzt bearbeitet:
12.10.2019, 22:10 Uhr
Washington, Montreal, Cincinnati, Flushing Meadows, St. Petersburg und nun auch noch Shanghai: Daniil Medvedev (ATP 4) hat beim Masters in der chinesischen Metropole das sechste Endspiel in Serie erreicht. Der 23-Jährige Russe macht sich damit so langsam aber sicher auf den Weg, die Rekordmarken der Besten anzugreifen. Andy Murray (sieben Finalteilnahmen in Serie) und Rafael Nadal (neun) scheinen zumindest in machbarer Reichweite, sollte der gebürtige Rechtshänder aus Moskau weiterhin so furios aufspielen wie im bisherigen Jahresverlauf. Lediglich auf die beiden Spitzenreiter dieses Rankings, Roger Federer und Novak Djokovic (beide 17), hätte Medvedev noch eine Menge Arbeit vor sich.
„Sie haben 17 in Folge? Wow. Das ist weit voraus. Ich denke, es ist unmöglich. Aber es gibt zwei Typen, die es getan haben, was ich eigentlich nicht wusste. Es ist einfach unglaublich. Ich habe keine Worte, um das zu beschreiben“, sagte der auf seine Serie angesprochene Senkrechtstarter gegenüber der ATP nach seinem Halbfinalsieg gegen Stefanos Tsitsipas.
Zverev kann Masters-Rekord verteidigen
Der zu Beginn des Jahres noch an Nummer 16 der ATP-Weltrangliste geführte Medvedev würde mit einem Erfolg bei dem mit 8,3 Millionen dotierten Hartplatzturnier bei seinem 13. Endspiel nicht nur seinen vierten Titel des Jahres nach St. Petersburg, Cincinnati und Sofia sowie seinen siebten Turniersieg insgesamt einfahren, sondern auch in der Weltrangliste die Lücke zu den Top drei verringern.
Und auch den Abstand zu Dominic Thiem (ATP 5) sowie Zverev (ATP 6) könnte Medvedev mit einem Shanghai-Titel vergrößern. Dass es dazu nicht kommt, möchte Zverev in seinem dritten Finale des Jahres nach Acapulco und Genf sorgen. Eines hätte der 22-jährige Hamburger bei einem Masters-Finalsieg in Shanghai dann seinem Gegenüber immer noch voraus: Bei einem Erfolg wäre die deutsche Nummer weiterhin in der Statistik derjenigen Spieler außerhalb der Top vier vorne, die in einer Saison zwei Masters-Titel einfuhren. Zverev war dies 2017 in Rom und Montreal gelungen, zehn Jahre zuvor hatte das 2007 David Nalbandian das letzte Mal geschafft.
Zverev zollte dem Russen trotz seiner Statistik von vier Siegen in bisher allen vier Duellen Respekt "Er ist der vielleicht beste Spieler der Welt zurzeit“, sagte der elfmalige ATP-Champion, dem bei einem Turniersieg die Quali für das ATP-Finale winkt.