ATP Stuttgart: Tiafoe tiefenentspannt - aber Tennis spielen? "Definitiv nicht um 11 Uhr morgens"

Frances Tiafoe ist eigentlich happy in Stuttgart - nicht nur dank seines Halbfinaleinzugs. Nur der frühe Spielstart ist nichts für ihn.

von Florian Goosmann aus Stuttgart
zuletzt bearbeitet: 17.06.2023, 13:32 Uhr

Frances Tiafoe
© BOSS OPEN / Daniel Kopatsch
Frances Tiafoe

Frances Tiafoe machte es sich einfach mal im Pressebereich gemütlich. Seine PK hatte er grade hinter sich gebracht, als sein Blick beim Rausgehen auf den TV-Monitor fiel, Landsmann Taylor Fritz befand sich gerade in der entscheidenden Phase seines Matches gegen Marton Fucsovics, und Tiafoe wollte das Ende noch mitnehmen./

Als es dann doch noch länger dauerte, pflanze sich der US-Boy einfach auf einen freien Stuhl und bibberte von dort aus mit. "No way he missed that volley!", platzte es dann auch aus ihm heraus, als Fritz kurz vorm Matchende patzte - und kurz später schließlich verlor.

Tiafoe: "Völlig egal, ob du irgendeinen Werbepartner an Land ziehst"

Auch Tiafoe zog dann davon, nach einem schnellen Foto im "All-Star"-Basketballshirt, das er aufgetragen hatte in der vorherigen Pressekonferenz, in Erinnerung an "das wohl beste Wochenende meines Lebens". Das hatte er eben im vergangenen Jahr erlebt, nachdem er seinem Manager erklärt hatte: "Mein Lebensziel ist es, ein All-Star-Spiel zu besuchen. Wenn du mich da hinbringst, bist du der beste Manager der Welt. Dann ist's mir völlig egal, ob du irgendeinen Werbepartner an Land ziehst, Hauptsache dieses Wochenende klappt." Und das hat es, er habe beim All-Star-Match mitgespielt, sein Jersey bekommen, noch ein weiteres, das er aufgehängt habe.

Auch wenn Stuttgart an das beste Wochenende seines Lebens womöglich nicht rankommt, ist Tiafoe auch hier happy. Das erste Mal sei er in Deutschland, jeder sei extrem nett zu ihm und die Fans freuen sich, ihn spielen zu sehen. "Man hat mir ein nettes Zimmer gegeben hier, gestern war ich bei Hugo Boss, da habe ich auch tonnenweise Sachen bekommen... Frances ist happy", schloss er lachend.

"Hab dann doch den Sand aus dem Auge gewischt"

Einziger Kritikpunkt von Tiafoe: der frühe Spielstart an diesem Freitag. Etwas merkwürdig hatte das Schedule tatsächlich gewirkt - Tiafoe, die Nummer 3 des Turniers, gegen Musetti, die Nummer 6, bereits zu Beginn des Tages. Wann ist denn die richtige Zeit für ihn, um zu spielen? "Definitiv nicht um 11 Uhr morgens", erklärte Tiafoe und grinste. "Irgendwann gegen 14 oder 15 Uhr vielleicht", zumindest nach dem Mittagessen. Schließlich habe er sich ja noch einspielen müssen vorher, der Wecker habe also um 7 geklingelt, er blind versucht, ihn auszustellen... "Aber ich hab dann doch den Sand aus dem Auge gewischt und bin rausgekommen."

Gegen Musetti hatte Tiafoe dann auch alles aufbieten müssen, nach diversen vergebenen Chancen, sich den ersten Satz zu holen. "Die ersten Spiele im zweiten Satz waren wirklich nicht einfach. Ich wollte gar nicht mehr weiterspielen", reflektierte er die schwierige Phase. "Es passiert mir nicht oft, dass ich zwei Mal zum Satz aufschlage, Satzbälle im Tiebreak habe... ich habe das Gefühl, den Satz sechs Mal gewonnen zu haben. Am Ende habe ich aber gekämpft und ich bin happy, dass ich diese Option gewählt habe."

Klamotten hin, All-Star-Game her: Tiafoes "Pech" in Sachen Halbfinaleinzug ist, dass er am Samstag wieder früh ran muss, mit 11.30 Uhr zumindest etwas mehr Schlaf bekommt. Die positive Aussicht: Sollte er ins Finale einziehen, wäre ein Start am Nachmittag garantiert. Denn das beginnt am Sonntag erst um 15.30 Uhr.

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von Florian Goosmann aus Stuttgart

Samstag
17.06.2023, 09:40 Uhr
zuletzt bearbeitet: 17.06.2023, 13:32 Uhr