„Bahnhofs-Penner“ John Millman – die nicht so glamouröse Seite des Tennis
Der australische Tennisprofi John Millman erzählte kürzlich in einem Interview, wie er am Beginn seiner Karriere Kosten einsparte.
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet:
30.09.2015, 07:15 Uhr

Die Headline scheint im ersten Moment wohl etwas überspitzt, aber was John Millman, seines Zeichens australischer Tennisprofi und aktuelle Nummer 75 des ATP-Rankings, in einem Interview mit der australischen Tageszeitung „Courier Mail“ zum Besten gab, sollte gerade den Offiziellen der ITF zu denken geben, deren neugewählter Boss,David Haggerty, bei seiner Antrittsrede nachdrücklich erklärte, dass auch bei den „Stars von Morgen“ am Jahresende nicht das dicke Minus vor dem aktuellen Kontostand prangen sollte. Der 26-Jährige aus Brisbane, der es bis zum heutigen Tag in seiner kompletten Laufbahn auf gesamt erspielte 473.318 US-Dollar bringt, gab darüber Auskunft, wie er besonders am Beginn seiner Karriere mit seinem ausgesprochen geringen Budget zu kämpfen hatte, es aber auch heute noch alles andere als leicht hat.
„Die Mehrheit der Spieler fühlen sich die meiste Zeit so, als wären sie pleite. Es ist einfach nicht so, wie man es die meiste Zeit im Fernsehen sieht – die glamouröse Seite –, man vergisst leicht die andere Seite, für die es ein einziger Kampf ist“, erzählte der Profi aus „Down Under“. „Ich kenne einen Haufen Spieler, die schon in jungen Jahren wieder aufhören mussten, weil es zu teuer wurde. Wir mussten andere Wege finden. Ich kann mich noch gut erinnern, als ich das erste Mal auf Tour ging. Ich musste irgendwie am Monatsende ohne Schulden aussteigen. Ich habe Clubmeisterschaften gespielt, um ein wenig Geld reinzubringen. Zum einen das, und ganz im Ernst, man schläft am Boden des Bahnhofs und ähnliches“, wird Millman zitiert. „Die Leute tun es, weil sie Tennis lieben. Das ist für mich der einzige Grund, warum man überhaupt dranbleibt.“(Text: sb)