Die Aufsteiger des Jahres 2016
Wir präsentieren fünf Spieler, für die es 2016 in der Weltrangliste aufwärts ging.
von Christian Albrecht Barschel
zuletzt bearbeitet:
02.12.2016, 00:00 Uhr

Gael Monfils (28. Dezember 2015: Platz 24 -> 28. November 2016: Platz 7)
Endlich - so muss man fast schon sagen. Gael Monfils spielte 2016 eine Saison auf konstant hohem Niveau. Und es wäre wahrscheinlich noch viel mehr möglich gewesen, wenn der Franzose sein Lieblingsturnier, die French Open, nicht hätte absagen müssen. Seinen Finalfluch wurde Monfils auch in diesem Jahr nicht los. Die Endspiele in Rotterdam und Monte Carlo gingen verloren, in Washington, D.C., holte er sich nach Abwehr eines Matchballes doch noch einen Titel. Bei den US Open zeigte Monfils seine zwei Gesichter. Zunächst spielte er sich mit überragenden Leistungen und ohne Satzverlust ins Halbfinale vor, um dann einen recht fragwürdigen Auftritt gegen Novak Djokovic hinzulegen. Zum Ende der Saison holte Monfils das Verletzungspech wieder ein. Zwar schaffte er es zu den ATP World Tour Finals, verzichtete er aber nach zwei Niederlagen auf das dritte Gruppenspiel.
Dominic Thiem (28. Dezember 2015: Platz 20 -> 28. November 2016: Platz 8)
58 Matches gewann Dominic Thiem in diesem Jahr. Nur Andy Murray und Novak Djokovic haben mehr Siege geschafft. Der 23-jährige Österreicher spielte ein überragendes erstes Halbjahr mit den Turniersiegen in Buenos Aires, Acapulco, Nizza, Stuttgart und der Finalteilnahme in München. Hinzu kam sein Lauf ins Halbfinale bei den French Open. Im Juni war Thiem zwischenzeitlich die Nummer sieben. In der zweiten Saisonhälfte musste Thiem einige sportliche Niederlagen wegstecken. Zwar erreichte er bei den US Open das Achtelfinale, musste jedoch gegen Juan Martin del Potro aufgeben. In Metz verpasst er seinen fünften Saisontitel. Trotzdem qualifizierte sich der Österreicher erstmals für die ATP World Tour Finals, wo er ein gelungenes Debüt hinlegte und den Einzug ins Halbfinale nur knapp verpasste.
Lucas Pouille (28. Dezember 2015: Platz 78 -> 28. November 2016: Platz 15)
Lucas Pouille wurde dieses Jahr zum "Most Improved Player" gewählt. Der Aufstieg des 22-jährigen Franzosen ist beeindruckend und begann in der Sandplatzsaison, als er in Bukarest das Finale erreichte und in Rom als Qualifikant ins Halbfinale vorstieß. In Wimbledon und bei den US Open stürmte er ins Viertelfinale, in New York schlug er dabei im Achtelfinale Rafael Nadal in einem rasanten Match. Pouille gewann schließlich in Metz seinen ersten ATP-Titel. Es wird bestimmt nicht der einzige gewesen sein.
Alexander Zverev (28. Dezember 2015: Platz 83 -> 28. November 2016: Platz 24)
Bei Alexander Zverev geht die Entwicklung weiter rasant nach oben. Der 19-jährige Deutsche wird von vielen Kollegen als zukünftiger Grand-Slam-Champion gehandelt. Zverev schaffte 2016 einige Meilensteine. Zwar vergab er in Indian Wells den Sieg gegen Rafael Nadal recht leichtfertig, beim Rasenturnier in Halle schlug er jedoch den Rasenkönig Roger Federer, verpasste jedoch seinen Premierentitel im Finale gegen Florian Mayer. Auch das Finale in Nizza hatte er gegen Dominic Thiem verloren. In St. Petersburg klappt es dann auf eindrucksvolle Weise mit dem ersten ATP-Titel. Im Endspiel setzte sich Zverev gegen den frischgebackenen US-Open-Sieger Stan Wawrinka durch. Im Oktober knackte der 19-Jährige erstmals die Top 20 im ATP-Ranking. Es ist davon auszugehen, dass 2017 die nächsten Meilensteine in der noch so jungen Karriere von Zverev folgen werden.
Juan Martin del Potro (28. Dezember 2015: Platz -> 28. November 2016: Platz 38)
Juan Martin del Potro ging mit vielen Fragezeichen in das Jahr und beendet es mit fetten Ausrufezeichen. Der "Turm von Tandil" ist endlich so richtig zurück! Der Argentinier spielte eine Comeback-Saison, von der er sicherlich nur träumen konnte. Del Potro gewann bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro nach Siegen über Novak Djokovic und Rafael Nadal die Silbermedaille. Zum krönenden Saisonabschluss führte er die Gauchos zum lang ersehnten Premierentitel im Davis Cup. Bei den US Open erreichte er das Viertelfinale und wurde vom Publikum begeisternd gefeiert. In Stockholm gewann er seinen 19. ATP-Titel. Bezeichnend ist, dass del Potros größte Saisonsiege, bei Olympia und die beiden Davis-Cup-Schlachten gegen Andy Murray und Marin Cilic, keine Weltranglistenpunkte brachten. Außerdem hat "Delpo" nicht mal die volle Saison gespielt. Man darf auf 2017 sehr gespannt sein, ob del Potro den Davis-Cup-Titel als weiteren Karrierebeschleuniger nimmt, so wie es bereits Nadal, Djokovic und Murray gemacht haben.