Jo-Wilfried Tsonga will die „Big Four” attackieren

von Björn Walter
zuletzt bearbeitet: 30.11.2016, 00:00 Uhr

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ATP Challenger Guangzhou
VIENNA,AUSTRIA,28.OCT.16 - TENNIS - ATP World Tour, Erste Bank Open. Image shows the rejoicing of Jo-Wilfried Tsonga (FRA). Photo: GEPA pictures/ Walter Luger

Die Bilanz gegen die Branchenführer Andy Murray und Novak Djokovic ist ernüchternd. Bei 13 der letzten 14 Partien gegen den Schotten und 14 der vergangenen 15 Duelle mit dem Serben musste Jo-Wilfried Tsonga den Platz als Verlierer verlassen. Dennoch gewann er in seiner Karriere beachtliche 28 Matches gegen Mitglieder der "Big Four", zu denen bekanntlich auch Roger Federer und Rafael Nadal gezählt werden. Das Selbstbewusstsein des Weltranglisten-Zwölften sei jedoch nicht ausschließlich vom Zahlenwerk abhängig, wie Tsonga gegenüber "sport360.com" betonte: "Es geht meistens nur um mich. Wenn ich gutes Tennis spiele, kann der andere auch sehr gut spielen - trotzdem habe ich eine Chance." Gegen die Top-Spieler gehe es vor allem um Konstanz und Erfahrung. "Ich denke, dass ich mittlerweile reif genug bin. Nun muss ich nur noch öfter gegen sie (die besten Spieler; Anmerkung) spielen, dann werde ich auch besser abschneiden als in der Vergangenheit", blickt Tsonga optimistisch voraus.

Die Tsonga-Reform

2017 soll ohnehin ein "besonderes Jahr" für die ehemalige Nummer fünf der Welt werden. Das liegt insbesondere an Tsongas großer Vorfreude auf die baldige Vaterschaft - Freundin Noura El Shwekh soll im April das erste gemeinsame Kind zur Welt bringen. Zuversicht gewinnt der Franzose jedoch auch aufgrund seines modifizierten Spiels: "Ich habe das Material etwas verändert, was mein Tennis positiv beeinflusst hat. Zudem ist die Umstellung beim Aufschlag gut für mein Knie, dadurch spare ich Energie."

Die entsprechenden Ergebnisse stellten sich bereits in der Endphase der abgelaufenen Saison ein: Das Endspiel in Wien sowie die Viertelfinals in Shanghai und Paris-Bercy sollen aber erst der Anfang sein: "Ich habe das Jahr gut beendet, indem ich anders gespielt habe als in den Jahren zuvor - ein wenig aggressiver mit mehr Netzangriffen. Ich fühlte mich gut, dort will ich anknüpfen." Der Australian-Open-Finalist von 2008 will zurück in die Zukunft. Zurück zu einem Status, der ihn einst als dauerhaften Top-Ten-Spieler, Grand-Slam-Herausforderer und "Big Four"-Schreck, auswies. Ob sein 14. Karrierejahr nicht nur privat ein goldenes wird, darf mit Spannung beobachtet werden.

von Björn Walter

Mittwoch
30.11.2016, 00:00 Uhr