Schiedsrichterin Louise Engzell plaudert über das Tour-Leben

Schiedsrichterin Louise Engzell im Gespräch mit einem schwedischen Tennis-Portal.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 14.03.2015, 16:48 Uhr

Vorbehaltlich, dassRobin Söderlingein ebenso überraschendes wie zeitnahes Comeback gibt, darf mit Fug und Recht behauptet werden, dass die prominentesten schwedischen Protagonisten dieser Tage in den Einzelwettbewerben des Profibetriebs nicht den Schläger schwingen, sondern die Zuschauer dadurch bei Laune halten, dass sie sich als Stuhlschiedsrichter hier und da mit dem Hawk-Eye, öfter aber mit den Spielern und Spielerinnen auseinandersetzen. Namentlich zu nennen sind in jedem Fall Mohamed Lahyani aus der männlichen Riege und Louise Engzell auf der Damenseite. Letztere hat schon einige legendäre Sträuße ausgefochten, etwa mitTomas Berdychbei denvergangenen US Open– wo Engzell völlig richtig entschieden hatte, was die tschechische Nummer eins einen Tag nach dem Streit über Twitter auch frei- und reumütig zugab.

Auch über diesen Vorfall hat Louise Engzell mit dem schwedischen Portal „tennis.se“ ein ausführliches Gespräch geführt. Im Folgenden einige Auszüge…

„Ich kann ruhig bleiben, ohne zu sehr unter Stress zu stehen. Ich kann auf verschiedene Charaktere ziemlich gut eingehen und weiß, wie ich verschiedene Spieler und deren Persönlichkeiten begegnen muss.“

Über die Beziehung der Schiedsrichter zu den Profis…

„Wir haben keine. Das sind die Regeln. Es kann auch nicht nur der Schatten eines Zweifels über unserer Fairness liegen, weil wir mit einem Spieler beim Abendessen waren. Es dürfen gar keine Fragen aufkommen. Und, wenn irgendwie möglich, versucht man, nicht bei Spielern aus dem eigenen Land als Schiedsrichter zu fungieren.“

Über ihren Weg in die Sphären Lahyanis oder Lars Graffs…

„Ich bin noch nicht so lange in diesem Job. Es braucht viele, viele Jahre, damit man denselben Respekt bekommt. Es geht um Vertrauen, dass die Spieler einem entgegenbringen müssen. Mit Vertrauen kann man viel gewinnen. Es bedeutet, dass man die Matches besser leiten kann.“

Über das Hawk-Eye…

„Es gibt nur positive Aspekte. Der größte Vorteil ist, dass es eine finale Entscheidung ist. Ob ein Spieler mit der Entscheidung übereinstimmt oder nicht, es kann keine Beschwerden geben. Die Profis akzeptieren dies und das Match geht weiter. Es ist fantastisch und erleichtert die Dinge ungemein.“

(Zusammenfassung: jehu)

von tennisnet.com

Samstag
14.03.2015, 16:48 Uhr