Aus und vorbei: Carlos Bernardes hat sein letztes ATP-Match geleitet
Bei den ATP Finals 2024 in Turin ist die mehr als 30-jährige Karriere von Schiedsrichter Carlos Bernardes zu Ende gegangen.
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet:
18.11.2024, 07:59 Uhr
Das perfekte Tennismatch für John McEnroe hat eben dieser ja schon vor ein paar Jahren umrissen: keine Linienrichter, kein Schiedsrichter, lediglich die Chance auf drei Hawkeye-Challenges für die Spieler. McEnroe konnte damals natürlich nicht ahnen, dass mit dem automatischen Hawkeye schon bald eine Technologie zur Verfügung stehen würde, die wirklich keine Fragen offen lässt. Und mitzählen können Tennisspieler aller Leistungsklassen ohnehin.
Nun ist nicht anzunehmen, dass die ATP in naher Zukunft auch noch die Chair Umpires als verzichttbar einstuft.
Wenn doch, dann wird das Carlos Bernardes wohl herzlich egal sein. Denn der Brasilianer hat am gestrigen Sonntag letztmals ein Spiel vom hohen Stuhl aus geleitet. In seiner bekannt zurückhaltenden Art, die bei den meisten Profis Anklang gefunden hat. Fast unglaublich, dass es mal einen Zwist mit Rafael Nadal gab.
Sinner verabschiedet Bernardes
Im Tennis gilt indes ja auch wie im Fußball: Die besten Schiedsrichter sind die, die man nicht bemerkt. So gesehen: Auftrag erfüllt, Carlos! Wer ihn neben dem Platz oder auch nur in einem Café in Wimbledon getroffen hat, der konnte sich Bernardes stets nähern, wurde mit dem unverkennbaren Lächeln belohnt.
Anfang 2021 erlitt der Schiri-Veteran vor Beginn der Australian Open einen Herzinfarkt, er kam noch einmal zurück. Und wurde gestern von Jannik Sinner auch mit den richtigen Worten in die ATP-Pension geschickt: „Carlos, es war Taylor und mir ein Privileg, Teil deiner letzten Reise auf der ATP-Tour zu sein.“