Australian Open: Auf Daniil Medvedev warten frühe Stolpersteinen
Daniil Medvedev gilt als einer der aussichtsreichsten Außenseiter auf den Titelgewinn bei den Australian Open 2020. Der Russe hat allerdings eine eher unangenehme Auslosung erwischt.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
17.01.2020, 06:31 Uhr
Wenn Novak Djokovic schon auf Daniil Medvedev angesprochen wird, dann hält der Weltranglisten-Zweite mit seiner Meinung natürlich auch nicht zurück. Zumal Djokovic und Medvedev erst vor wenigen Tagen beim ATP Cup in Sydney im Halbfinale miteinander das Vergnügen hatten, der Serbe in drei Sätzen gewinnen konnte. Medvedev sei natürlich einer der Kandidaten, der die Großen Drei ablösen könnte, ansonsten sehe er, Djokovic, Stefanos Tsitsipas und vor allem Dominic Thiem in dieser Position. Zu Alexander Zverev hat Novak Djokovic in diesem Zusammenhang bei der Auslosung im Übrigen kein Wort verloren.
Genau diesen Zverev könnte Daniil Medvedev allerdings im Viertelfinale der Australian Open treffen. Und auf den ersten Blick ist der Weg der deutschen Nummer eins unter die besten Acht um um einiges charmanter als jener von Medvedev. Denn der Russe eröffnet gleich gegen Frances Tiafoe. Eben der hat in Melbourne ein Viertelfinale zu verteidigen, gewann 2019 neben anderen gegen Kevin Anderson und Grigor Dimitrov und musste sich erst Rafael Nadal geschlagen geben.
Medvedev überholt Thiem
Medvedev wird gewarnt sein, auch wenn er das bisher einzige Match mit Tiafoe im vergangenen Sommer in Washington in zwei Sätzen für sich entscheiden konnte. Gelingt ihm das auch am Dienstag in Melbourne, könnte in Runde zwei so etwas wie US-Open-Feeling aufkommen. Vorausgesetzt, auch Dominik Koepfer löst seine Erstrunden-Aufgabe erfolgreich. Koepfer und Medvedev lieferten sich im Louis Armstrong Stadium ein bemerkenswertes Match, mit dem besseren Ende für den gebürtigen Moskauer. Der deutsche Aufsteiger beginnt seine Australian Open 2020 gegen einen Qualifikanten, nach dem Coup in New York ist der Spielfluss bei Koepfer allerdings etwas gerissen.
Jener von Medvedev scheint indes wieder in Gang gekommen zu sein. Bei seiner Premiere bei den ATP Finals in London wirkte der 23-Jährige heillos überspielt, den Auftritt beim Davis-Cup-Endspiel in Madrid ließ Medvedev gleich ganz aus. Den ATP Cup allerdings darf er als persönlichen Erfolg verbuchen, auch wenn das russische Team an den späteren Siegern aus Serbien gescheitert ist. Medvedev gewann vier Einzel-Matches und überholte Dominic Thiem in der ATP-Weltrangliste, was ihm in der Setzliste Platz vier bescherte. Und ein potenzielles Viertelfinale gegen Zverev. Thiem dagegen müsste wohl gegen Rafael Nadal ran. In diesen Tagen eine weit weniger aussichtsreiche Aufgabe.
Hier das Einzel-Tableau der Australian Open 2020