Schiavone gewinnt historisches Marathonmatch gegen Kuznetsova

Die French-Open-Siegerin besiegt die Russin nach 4:44 Stunden und zieht ins Viertelfinale ein. Auch Caroline Wozniacki steht unter den besten Acht.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 23.01.2011, 10:20 Uhr

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Es war der pure Wahnsinn, was sich in der Hisense Arena in Melbourne zwischen Francesca Schiavone und Svetlana Kuznetsova abspielte. Ein Match für die Geschichtsbücher, das sich die Italienerin und die Russin im Achtelfinale der Australian Open lieferten. In einer packenden, dramatischen und hochklassigen Begegnung setzte sich nach 4:44 Stunden Schiavone mit 6:4, 1:6 und 16:14 durch.

Es war das zweitlängste Damenmatch in der Geschichte und das längste bei den Australian Open. Im Jahr zuvor standen Barbora Zahlavova Strycova und Regina Kulikova in ihrem Erstrundenmatch 4:19 Stunden auf dem Platz.

Kuznetsova vergibt sechs Matchbälle

Bereits die ersten beiden Sätze hatten trotz der recht klaren Ergebnisse knapp zwei Stunden gedauert. Im dritten Satz wurde es dann hochklassig und dramatisch. Dabei vergab Kuznetsova insgesamt sechs Matchbälle. Die Russin hatte bei 8:7 drei Matchbälle in Folge und konnte keinen verwerten. Beim Stand von 8:8 lag Schiavone dann 40:0 bei Aufschlag von Kuznetsova vorne. Der dritte Breakball ging eigentlich an die Italienerin. Doch da sie das Netz berührte, bevor der Ball das zweite Mal aufsprang, ging der Punkt an die Russin, die das Aufschlagspiel dann noch für sich entschied.

Bei 9:8 hatte Kuznetsova wieder drei weitere Matchbälle, die sie allesamt nicht nutzen konnte. Schiavone glich aus und gelang das Break zum 10:9. Doch Kuznetsova gab sich noch nicht geschlagen. Rebreak und 10:10. Wieder breakte Schiavone zum 11:10. Beide nahmen anschließende eine Behandlungspause. Kuznetsova schaffte erneut den Ausgleich zum 11:11. Das Match wollte einfach kein Ende nehmen. 12:12, 13:13, 14:14!  Schiavone schaffte ein drittes Break zum 15:14. Die Italienerin ließ anschließend zwei Matchbälle, die Kuznetsova bravourös abwehrte. Beim dritten Matchball war es dann aber passiert. Nach einem dreistündigen dritten Satz und nach 4:43 Stunden insgesamt war diese historische Partie zugunsten von Schiavone entschieden. "Das ist einer der emotionalsten Momente meines Lebens", sagte die Italienerin anschließend.

Wozniacki souverän

Gegnerin im Viertelfinale ist die Weltranglisten-Erste Caroline Wozniacki, die in ihrer Mission zum ersten Grand-Slam-Titel eine weitere Hürde genommen hat. Die Dänin besiegte im Achtelfinale die Lettin Anastasija Sevastova mit 6:3, 6:4. Wozniacki startete schlecht gegen die gleichaltrige Sevastova, die mit 3:1 in Führung ging. Doch danach machte die 20-jährige Dänin sechs Spiele in Folge und übernahm die Kontrolle der Partie. Nach 80 Minuten verwandelte Wozniacki den ersten Matchball und zog in ihr erstes Viertelfinale bei den Australian Open ein.

Die Frage nach der Turnierfavoritin sieht Wozniacki locker. „Um ehrlich zu sein, glaube ich, dass es egal ist, wer Turnierfavoritin ist.  Am Ende zählt, wer das Turnier gewonnen hat. Du kannst unglaubliches Tennis spielen, aber verlieren. Deshalb musst du manchmal durch diese Zeit durchkommen, wenn du nicht das beste Tennis spielst“, sagte Wozniacki.

Li will letzte Schritte gehen

Die Chinesin Na Li, die im vergangenen Jahr schon im Halbfinale in Melbourne stand, ist ebenfalls auf ihrer Mission weiter erfolgreich. Noch nie gewann eine Spielerin oder Spieler aus China ein Grand-Slam-Turnier. Im Achtelfinale setzte sich Li gegen die leicht favorisierte Viktoria Azarenka aus Weißrussland mit 6:3 und 6:3 durch. Im Viertelfinale bekommt es die Chinesin mit der Deutschen Andrea Petkovic zu tun, die Maria Sharapova mit 6:2, 6:3 überrollte. „Das ist ein Traum für mich. Und ich folge meinem Traum. Ich brauche zwei weitere Schritte im Vergleich zum letzten Jahr. Hoffentlich kann ich es dieses Jahr besser machen“, meinte Li.(Text: cab; Foto: GEPA pictures / Matthias Hauer)

Hier die aktuellen Ergebnisse der Australian Open

Herren:Einzel,Doppel

Damen:Einzel,Doppel

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Sonntag
23.01.2011, 10:20 Uhr