Australian Open: Zverev und Kerber legen los - "Runde für Runde gehen"
Jetzt geht's los: Alexander Zverev und Angelique Kerber mussten sich für ihren Start in Melbourne gedulden - und gehen mit komplett unterschiedlichen Vorzeichen ins Turnier.
von SID
zuletzt bearbeitet:
15.01.2024, 07:13 Uhr
Alexander Zverev schnappte sich zum Zeitvertreib den Cricket-Schläger und versuchte sich im australischen Nationalsport, Angelique Kerber holte sich im Training mit den Müttern Elina Svitolina und Caroline Wozniacki die letzte Inspiration für ihre Rückkehr. Die beiden deutschen Tennisstars müssen sich in Melbourne gedulden, ehe sie am Dienstag endlich ins Spielgeschehen eingreifen dürfen - beide wollen in ihren Erstrundenpartien bei den Australian Open aber voll da sein.
"Ich fühle mich gut, ganz anders als letztes Jahr. Ich will erstmal Runde für Runde gehen", sagte Zverev vor seiner Auftaktpartie gegen Landsmann Dominik Koepfer am Dienstag (9.00 Uhr MEZ): "Man muss jeden Gegner ernst nehmen. Das wird nicht einfach, aber ich freue mich drauf."
Im Viertelfinale könnte Alcaraz warten
Zverev ist stark ins Jahr gestartet und konnte vom Triumph beim United Cup ein gutes Gefühl mit nach Melbourne nehmen, als Nummer sechs der Welt zählt er beim ersten Major-Turnier des Jahres zum engeren Favoritenkreis. Das sieht auch Bundestrainer Michael Kohlmann so. "Er macht einen sehr konzentrierten und sehr gierigen Eindruck auf mich, das hat sich beim United Cup schon bestätigt", sagte Kohlmann dem SID: "Ich hoffe, er kann die Leistung, den Einsatz und den Willen auch hier zeigen. Dann ist vieles möglich."
Zverev arbeitet weiter auf seinen ersten Grand-Slam-Titel hin, in Australien könnte erst im Viertelfinale mit dem spanischen Weltranglistenzweiten Carlos Alcaraz ein dicker Brocken warten. "Es sind schon ein paar toughe Jungs dabei. Es ist das erste Grand Slam des Jahres. Mal sehen, wie alle in Form sind", sagte der 26-jährige Zverev.
"Kaltstart" für Kerber
Bei Kerber stehen die Vorzeichen anders. Nach ihrer langen Baby-Pause fiebert die Kielerin auf ihr Grand-Slam-Comeback hin, die Auslosung meinte es aber nicht gut mit der 35-Jährigen. In Danielle Collins (USA) wartet zum Auftakt am Dienstag (ca. 4.00 Uhr MEZ) sofort die Finalistin von 2022 und damit eine schwere Aufgabe.
"Ich versuche so gut wie möglich zu spielen und gucke, wie weit ich kommen kann", sagte Kerber, die von einem "Kaltstart" sprach und es der Hamburgerin Tamara Korpatsch nachmachen will, die am Sonntag bereits durch ein 2:6, 6:3, 6:0 gegen die Britin Jodie Burrage die zweite Runde erreichte.
Mixed-Antritt bei Olympia mit Zverev?
Als Mutter habe sich ihre Sicht auf die Dinge aber verändert, erklärte Kerber. "Es ist ein anderes Gefühl, wenn man noch jemanden dabei hat, der wichtiger ist. Aber es ist ein wunderschönes Gefühl. Ich versuche, die Zeit auf und neben dem Platz noch mehr zu genießen", sagte Kerber im ZDF.
Dennoch wolle sie versuchen, "sich komplett auf mein Tennis zu konzentrieren", sagte die Turniersiegerin von 2016. Gemeinsam mit Zverev hat sie sich beim United Cup in Sydney "Selbstvertrauen" erarbeitet, beide wollen gerne bei den Olympischen Spielen in Paris im Mixed zusammenspielen.
Dafür muss Kerber nach ihrer langen Pause aber Punkte im Ranking aufholen - und will am liebsten in Melbourne damit anfangen.
Hier das Einzel-Tableau aus Melbourne.