Barbara Schett: "Mit 30 warst du damals eine alte Schachtel"
Für Barbara Schett ist der erste Grand-Slam-Erfolg von Madison Keys ein Zeichen für die Weiterentwicklung des Sports, die sich ebenfalls eine bessere Wahnrnehmung des Frauensports wünscht.
von Daniel Hofmann
zuletzt bearbeitet:
02.02.2025, 11:10 Uhr
Mit 29 Jahren feierte Madison Keys vor einer Woche in Melbourne ihren ersten Grand-Slam-Sieg. Für Barbara Schett ein Vorgang, der vor einigen Jahren noch unvorstellbar gewesen wäre. Im Interview bei Loala1-TV sagte die ehemalige Fed-Cup-Spielerin Österreichs zum Triumph der US-Amerikanerin: “Damals hast du gedacht, dass du mit 30 am Ende bist. Mit 30 warst du damals eine alte Schachtel im Tennis.”
Nicht nur bei den Frauen, auch bei den Männern ist Erfolg im hohen Alter nicht mehr ausgeschlossen. Barbara Schett traut daher Novak Djokovic auch weiterhin einen großen Titel zu. Vor allem in Wimbledon rechnet Schett dem “Djoker” noch gute Chancen aus. “Ich habe gehört, dass er bis zu den Olympischen Spielen in Los Angeles 2028 weitermachen will”, sagte die 47-Jährige. Djokovic wäre dann stolze 41 Jahre jung.
Barbara Schett wünscht sich mehr Idealismus bei Trainern
Dem österreichischen Frauentennis attestiert Schett aktuell kein gutes Zeugnis und beschreibt die aktuelle Situation als “traurig”. Der Wunsch nach Spielerinnen, die in den Top 100 um große Titel kämpfen, wird durch die rasante Entwicklung des Sports immer schwieriger. Schett sieht hier auch die Trainer in der Verantwortung, die früher mit einem anderen “idealismus” gehandelt haben.
Doch Frauensport befindet sich nicht nur im Bezug auf die Altersgrenzen und Professionalisierung im Wandel. Auch die öffentliche Wahrnehmung hat zugenommen. Doch noch immer haben Frauen mit zahlreichen Vorurteilen zu kämpfen, was laut Barbara Schett an einer festgefahrenen Einstellung liegt: “Ich glaube, dass die Denkweise bei den Männern in Österreich immer noch so ist: Weibersport interessiert keinen”.