"La décima": Sandplatzkönig Nadal dominiert
Rafael Nadal hat beim ATP-Turnier in Barcelona wie eine Woche zuvor beim Masters in Monte Carlo seinen zehnten Titel gewonnen. Auch bei den French Open peilt der Sandplatzkönig "La décima" an.
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet:
01.05.2017, 11:18 Uhr
"Es bedeutet mir so viel, die Nummer 10 hier in Barcelona erreicht zu haben, vor den Augen der Leute aus meinem Verein. Ich bin sehr glücklich und emotional", sagte Nadal, langjähriges Mitglied im königlichen Tennis-Klub von Barcelona. Im Finale hatte er den Österreicher Dominic Thiem mit 6:4, 6:1 vom Platz gejagt, der seit Kurzem seinen Namen trägt. Zu Ehren des Herrschers aller Sandplätze heißt der größte Platz der Anlage "Pista Rafael Nadal".
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Auch in Monte Carlo könnten sie dem Spanier ein Denkmal setzen, immerhin hatte Nadal eine Woche zuvor im Fürstentum ebenfalls zum zehnten Mal gewonnen. Als "Traumstart" in seine liebste Jahreszeit bezeichnete Nadal seine bisherigen Auftritte auf Sand - in zehn Matches gab er nur einen Satz ab. Das Ziel seiner Träume liegt jedoch weder in Spanien noch an der Côte d'Azur. Nadals Sehnsuchtsort das Stade Roland Garros in Paris. Sein Sandplatzreich, in dem er vor zwei Jahren die Krone verloren hatte.
Während Nadal Schmerzen an Körper und Seele plagten, ihn die Zweifel an der eigenen Leistungsfähigkeit zu zerfressen drohten, eroberten andere den Coupe de Mousquetaires, den Nadal zuvor neunmal gewonnen hatte. Erst der Schweizer Stan Wawrinka, dann der Serbe Novak Djokovic. Die Jagd nach "La décima" bei den French Open schien aussichtslos zu sein. Bis zur erstaunlichen Wiedergeburt im Jahr 2017.
Federers Vorahnung
Vorausgesagt hatte die Renaissance Nadals größter Rivale: Roger Federer. Der Schweizer spendete Nadal Trost, nachdem er ihn im Finale von Miami zum dritten Mal in dieser Saison bezwungen hatte. "Die Sandplätze stehen vor der Tür, und ich bin mir sicher, dass Du dort alles auseinandernehmen wirst", sagte Federer bei der Siegerehrung an Nadal gerichtet. Bisher hat der Maestro Recht behalten, und es wäre überraschend, wenn Nadal seine Form bei den Masters in Madrid und Rom sowie beim Höhepunkt in Paris (ab 28. Mai) nicht abrufen könnte.
Von der Konkurrenz ist zudem wenig zu sehen. Der Brite Andy Murray, seines Zeichens Weltranglistenerster und erst kürzlich genesen von einer Ellbogenverletzung, verlor im Halbfinale von Barcelona gegen Thiem. Djokovic muss sich in den kommenden Wochen gewaltig steigern, will er eine Chance auf die erfolgreiche Titelverteidigung haben. Und Federer? Der dominierende Spieler der Saison überlegt noch, ob er in Paris überhaupt antreten soll.
So könnte Thiem, immerhin Halbfinalist des Vorjahres in Roland Garros, zu Nadals größtem Herausforderer werden. Seine Pleite von Barcelona nahm er gelassen hin. "Es gibt Schlimmeres, als gegen den größten Sandplatzspieler aller Zeiten zu verlieren", sagte er.