Ben Shelton holt sich Inspiration von Rafael Nadal - aber nicht nur
The only way is up? So hat das bei Ben Shelton in seiner ersten vollen Saison auf der ATP-Tour zumindest ausgesehen.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
25.12.2023, 08:54 Uhr
Vor ein paar Tagen wurde Andy Roddick gefragt, welcher US-Amerikaner aus seiner Sicht die besten Chancen hätte, sich für die ATP Finals 2024 in Turin zu qualifizieren. Roddick, 2003 der letzte US Boy, der ein Grand-Slam-Turnier im Einzel gewinnen konnte, musste für seine Antwort nicht lange überlegen: Ben Shelton.
Der mittlerweile 21-jährige Linkshänder war einer der Aufsteiger des Jahres 2023, überwintert an Position 17 der ATP-Charts. Und das mit „nur“ 26 Matchsiegen. Aber die sind eben bei den richtigen Turnieren gekommen: Zunächst bei den Australian Open, wo Shelton das Viertelfinale erreichen konnte. Nach einer ziemlich langen Durststrecke ging es bei den US Open bis in die Vorschlussrunde. Und in Tokio folgte im Herbst dann auch noch der erste Turniersieg auf der ATP-Tour.
Shelton - „Federer konnte es überall bringen“
Für den neutralen Beobachter bietet Shelton ein aufregendes Offensivspiel, das von seinem Aufschlag und seiner Athletik lebt. Gerade beim Einwurf ist er als Linkshänder in einer leicht privilegierten Position. „Ich versuche, mit meinem Spielstil einzigartig zu sein und Dinge zu tun, die andere Spieler nicht machen“, erklärte Shelton nun auf der Website von On Running. „Ich habe mir ein paar Dinge von Nadal abgeschaut, weil er Linkshänder ist. Aber ich versuche mit meinen Möglichkeiten zu arbeiten und einzigartig zu sein.“
Was nicht nur für die Arbeit auf dem Court gilt. „Ich bekomme für meinen Stil Inspirationen von verschiedenen Leuten, anderen Athleten, Instagram“, so Shelton weiter. „Roger (Federer) ist einer dieser Menschen, die alles können. Er konnte es auf dem Court bringen, neben dem Court, bei der Met Gala, in Wimbledon.“
Seine zweite volle Spielzeit auf der ATP-Tour startet Ben Shelton nun mit dem Druck, Punkte verteidigen zu müssen, zumindest in Australien. Was dabei hilft: harte Arbeit. „Wenn es notwendig ist, wirklich hart zu arbeiten, dann habe ich kein Problem damit, als Erster beim Training zu erscheinen oder als Letzter zu gehen. Ich bin ehrgeizig und ich möchte gewinnen, aber ich muss mich selbst daran erinnern, dass ich bei manchen Dingen noch weit davon entfernt bin, wo ich eigentlich sein will.“