Benoit Paire und das „Special-Effort“
Mit einer größtenteils lustlosen Darbietung im Erstrunden-Match beim ATP-Challenger-Turnier in Malaga gegen Pedro Martinez aus Spanien zeigte sich der Franzose Benoit Paire mal wieder von seiner exzentrischen Seite und belebte die ewige Diskussion um die „Best-Effort“-Regelung neu.
von Dietmar Kaspar
zuletzt bearbeitet:
10.08.2024, 10:54 Uhr
Die hohen Außentemperaturen in Malaga schienen für Lokalmatador Pedro Martinez eindeutig eher gemacht zu sein als für Benoit Paire. Von Beginn an beschlich jeden Zuschauer die Frage, ob der französische Exzentriker wirklich ein Interesse hatte, konkurrenzfähig an dem Spiel teilzunehmen. Immer wieder gab es Ballwechsel im Match, in denen der 34-jährige aufreizend ohne Absicht auf den Punktgewinn agierte.
Man könnte sagen, dass es nur das Problem für Paire selber ist. Jedoch besagt die „Best-Effort“-Regel im ATP-Regelwerk, dass der Spieler immer seinen besten Einsatz zu zeigen hat und im Falle der Zuwiderhandlung vom Stuhlschiedsrichter oder Oberschiedsrichter bestraft werden sollte. Gerade im Zeitalter des Streamings und der Social Media verbreiten sich solche Delikte inzwischen viral.
In der Vergangenheit gab es schon prominente Opfer dieser Regelung wie z.B. Rainer Schüttler oder Nikolay Davydenko, die in ihrer Spielanlage eigentlich für Kampf um den letzten Quadratzentimeter auf dem Court standen. Es stellt sich die Frage, ob sich die Umsetzung dieser Regel verändert hat, seit Show-affine Spieler wie Nick Kyrgios oder auch besagter Paire der Tour ihren Stempel aufgedrückt und die Toleranzgrenze diesbezüglich wohl etwas verschoben haben.
Im Match beim ATP-Challenger-Event in Malaga wurden die Zuschauer von dem skurilen Treiben von Paire wenigstens vorzeitig erlöst. Beim Stand von 0:6, 2:4 gab der 35-jährige mit der Begründung eines Hitzeschlags auf und heizt damit die Diskussion um diese Regelung erneut an.
Hier das Einzel-Tableau aus Malaga