Carlos Alcaraz und die Wunderheilung bei den Team-Events

Nach dem enttäuschenden Abschneiden beim Nordamerika-Swing wirkt Carlos Alcaraz in Asien frischer und spielfreudiger denn je. Gründe dafür sieht der Spanier auch in seinen Erfahrungen bei den vergangenen Team-Events.

von Dietmar Kaspar
zuletzt bearbeitet: 04.10.2024, 19:50 Uhr

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Carlos Alcaraz spielte sich bei den Team-Events wieder in Top-Form.

Groß waren die Erwartungen an das Traumendspiel beim ATP-500er-Event in Peking zwischen den beiden exklusiven Grand-Slam-Triumphatoren dieser Saison, Jannik Sinner und Carlos Alcaraz. Und was die beiden Protagonisten auf den Platz zauberten, raubte den Tennisfans weltweit beim Zusehen beinahe den Atem. Gegen Ende der knapp dreieinhalbstündigen Begegnung vermutete der ein oder andere Experte den Pendelausschlag in Richtung Südtirol, da der frisch gebackene US-Open-Champion nach seinem zweiten Major-Triumph eine schöpferische Pause einlegte, während sich der Spanier in der Gruppenphase der Davis-Cup-Finals und dem Laver-Cup in den Dienst der Mannschaft stellte. Umso erstaunlicher, dass der Iberer die mentale und körperliche Frische hatte, sich den Sieg in diesem epischen Endspiel zu sichern.

Beinahe mitleiderregend war das Auftreten des 21-jährigen Alcaraz beim diesjährigen Nordamerika-Swing rund um das letzte Major der Saison. Nach seinem Grand-Slam-Doppelschlag in Roland Garros und Wimbledon startete er nach seiner dramatischen Final-Niederlage bei Olympia gegen Novak Djokovic etwas verspätet nach Übersee. In Cincinnati musste er sich gleich zum Auftakt dem Franzosen Gael Monfils geschlagen geben und ließ sogar seinen Frust in ungewohnter Art an seinem Schläger aus. Bei den US Open folgte die nächste Enttäuschung mit dem Zweitrundenaus gegen den Niederländer Botic van de Zandschulp.

Umso mehr verwunderte es, dass sich der total ausgelaugt wirkende Alcaraz nach den Erlebnissen im Big Apple keine Auszeit nahm, sondern direkt an den zwei folgenden Team-Events teilnahm. Sowohl in der Gruppenphase der Davis-Cup-Finals in Valencia als auch beim Laver-Cup kämpfte sich der vierfache Grand-Slam-Champion durch seine Begegnungen und verließ den Court jedes Mal als Sieger. Und wer schließlich dachte, dass der Weltranglisten-2. nun in Asien den Preis für die vielen Matches bezahlen müsste, wurde bei dem Siegeslauf in Peking eines Besseren belehrt.

Befragt auf der Pressekonferenz, wie er die Energie für die Asientour auf so beeindruckende Art und Weise aufbringen konnte, antwortete er: „Der Davis Cup und der Laver Cup haben mir sehr geholfen, meine Energie zurückgewinnen und wieder motiviert zu sein. Ich liebe es, als Teil einer Mannschaft zu spielen und mit meinen Partnern und allen Menschen um mich herum zusammen zu sein und auch die Atmosphäre außerhalb des Spielfeldes zu genießen. Diese Veranstaltungen haben es mir ermöglicht, die Freude auf dem Platz wiederzuentdecken.“

Weiter bekräftige Alcaraz, dass auch in Shanghai mit ihm zu rechnen ist: „Ich bin voller Energie in Asien angekommen und habe bisher jede Sekunde auf dem Platz genossen. Jetzt bin ich bereit für die nächsten Turniere und freue mich schon sehr darauf.“

Hier das Einzel-Tableau aus Shanghai

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von Dietmar Kaspar

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04.10.2024, 21:46 Uhr
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